Betrugs-SMS
Journalisten decken Phishing-Netzwerk mit Hunderttausenden Opfern auf

Journalisten des Bayerischen Rundfunk und internationaler Medien haben die Hintermänner eines groß angelegten Internetbetrugs ausfindig gemacht.

    Auf einem Smartphone ist eine Betrugs-SMS zu lesen, in der Kriminelle ein Paket ankündigen und dafür Zollgebühren einfordern. Der Empfänger soll auf einen Weblink klicken, wo er persönliche Daten eingeben soll - mit solchen Methoden wollen die Kriminellen Daten abgreifen und damit Geld machen.
    Mit gefälschten SMS zu angeblichen Paketen fordern Betrüger ihre Opfer dazu auf, sensible Informationen wie Kreditkartendaten preiszugeben. (picture alliance / dpa / dpa-Zentralbild / Wolf von Dewitz)
    Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, handelt es sich um ein sogenanntes Phishing-Netzwerk. Beim Phishing werden Verbraucher mit gefälschten SMS-Nachrichten zur Übermittlung persönlicher Daten aufgefordert. In Textnachrichten wurden häufig zum Beispiel angebliche DHL-Pakete angekündigt, für deren Zustellung weitere Daten erforderlich seien.
    Von Ende 2023 bis Sommer 2024 hätten so fast 900.000 Menschen weltweit ihre Kreditkarten preisgegeben, davon 20.000 in Deutschland, hieß es. Den Recherchen zufolge stammt die dabei verwendete Software von einem 24-jährigen Chinesen. Das Bundeskriminalamt beobachtet das Netzwerk demnach seit vergangenem Oktober, hat aber bislang keine eigenen Ermittlungen eingeleitet. Neben dem BR waren der norwegische Sender NRK und die französische Zeitung Le Monde beteiligt.
    Diese Nachricht wurde am 04.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.