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Journalisten und der Diesel-Skandal
"Kafkaeske" Berichterstattung

In Berlin treffen sich Politiker mit Vertretern der Autoindustrie zum Diesel-Gipfel. Jahrelang hätten Aufsichtsbehörden nicht genau genug hingesehen, lautet ein Vorwurf. Doch trifft der auch die Motorjournalisten? Die Berichterstattung war "teilweise erschütternd", sagte Journalist Andreas Keßler im DLF.

Andreas Keßler im Gespräch mit Isabelle Klein |
    Ein Dieselzapfhahn an einer Tankstelle.
    Ein Dieselzapfhahn an einer Tankstelle. (dpa-Bildfunk / Marijan Murat)
    In Berlin beraten Vertreter der Bundesregierung und der Autoindustrie über Nachbesserungen bei der Abgasreinigung von Millionen Dieselautos in Deutschland. Beim sogenannten Dieselgipfel, zu dem das Verkehrs- und das Umweltministerium eingeladen haben, sollen die Konzerne darlegen, wie sie die Schadstoffbelastung durch Dieselautos reduzieren wollen, um künftig die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten.
    Die Regelungen zu den Stickoxid-Emissionen seien jahrelang nicht konsequent genug von den Aufsichtsbehörden überwacht worden, so lautet ein Vorwurf von Kritikern. Messungen unter anderem zum Schadstoff-Ausstoß sollen erst am Ende dieses Jahres im realen Straßenverkehr unternommen werden.
    Wie kritisch sind Motorjournalisten?
    Doch auch den Medien wurde im Zuge der Krise vorgeworfen, nicht immer kritisch genug berichtet zu haben. Viele Berichte seien auch schlicht falsch gewesen, sagte Fachjournalist Andreas Keßler im Deutschlandfunk. Keßler berichtet unter anderem für den RBB und schreibt für mehrere Tageszeitungen.
    "Was im Zuge dieser Diesel-Gate genannten Problematik so geschrieben und gesendet wurde, war teilweise erschütternd", so Keßler. Ein Problem sei, dass vielfach die Recherche-Zeit im journalistischen Alltag nicht da sei.
    Den aktuellen Diesel-Skandal habe er so nicht kommen sehen, sagte Keßler im Medienmagazin @mediasres. VW hatte im September 2015 nach Vorwürfen der US-Umweltbehörden eingeräumt, in großem Stil bei Abgastests manipuliert zu haben.