Jüdische Zeitzeugin
Journalistin und Menschenrechtlerin Ruth Weiss ist tot

Die jüdische Journalistin und Menschenrechtlerin Ruth Weiss ist im Alter von 101 Jahren gestorben. Das teilte ihre Geburtsstadt Fürth mit. Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) würdigte Weiss als eine der bedeutendsten Frauen und Persönlichkeiten der Fürther Geschichte. Bis ins hohe Alter habe sie mit unermüdlicher Energie ihre Stimme für Gerechtigkeit, gegen Hass und Unterdrückung, für Frieden und Freiheit erhoben.

    Das Foto zeigt die jüdische Zeitzeugin Ruth Weiss, sie spricht 2022 vor Schülern am Berufskolleg
    Die jüdische Zeitzeugin Ruth Weiss ist im Alter von 101 Jahren gestorben (IMAGO / Funke Foto Services / MarkusxJoosten )
    Weiss wurde am 26. Juli 1924 im mittelfränkischen Fürth geboren und erlebte mit ihrer jüdischen Familie Unterdrückung und Verfolgung durch das Naziregime. 1936 floh die Familie nach Südafrika, wo sich Weiss anschließend gegen die Apartheid einsetzte. Als Journalistin arbeitete sie für verschiedene internationale Zeitungen und schrieb zahlreiche Bücher.

    Bundesverdienstkreuz für Engagement gegen Rassismus

    Nach der Rückkehr in ihre Geburtsstadt in den 1970er Jahren lebte Weiss unter anderem in Köln und Dänemark. Sie erhielt für ihr Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung sowie für ihre journalistische Berichterstattung über die Unabhängigkeitsbewegungen des südlichen Afrikas zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz.
    Im Jahr 2023 sprach Weiss anlässlich des Holocaust-Gedenktags noch im Landtag von Nordrhein-Westfalen und berichtete von ihren Erfahrungen in Südafrika: "Ich lernte, dass Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit keine Grenzen kennen, dass dies ein Unrecht ist, das überall zu bekämpfen ist."
    Diese Nachricht wurde am 06.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.