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Jupiter, Mond, Aldebaran

Gegen 19 Uhr steigt eine hübsche Dreierkette über den Nordosthorizont: Links steht der strahlend helle Jupiter, in der Mitte der noch fast volle Mond und rechts funkelt das Stierauge Aldebaran. Im Lauf der Nacht ziehen die drei hoch über den Himmel.

Von Dirk Lorenzen |
    Aldebaran ist ein Fixstern und verändert seine Position selbst im Laufe eines Menschenlebens nur unmerklich. Der Planet Jupiter läuft zwar innerhalb von zwölf Jahren einmal durch die Sternbilder des Tierkreises, allerdings ist diese Bewegung in einer Nacht nicht wahrzunehmen. Nur der Mond verrät seinen Lauf um die Erde schon binnen weniger Stunden.

    Beim Aufgang bilden die drei Himmelskörper ein sehr flaches Dreieck. Gegen elf Uhr abends stehen Jupiter, Mond und Aldebaran genau auf einer Linie. Wenn das Trio nach sechs Uhr früh in der Morgendämmerung verblasst, bildet es am Westhimmel ein markantes Dreieck. Dann hat der Mond Jupiter bereits deutlich überholt. Unser Mond bewegt sich auf seiner Bahn mit gut einem Kilometer pro Sekunde. Bei fast 3500 Kilometern Durchmesser heißt das, dass der Mond pro Stunde etwa um seinen Durchmesser vorrückt.

    Im Laufe dieser Nacht lässt sich das bestens verfolgen. Der Mond steht elf Stunden lang gut sichtbar am Himmel – in dieser Zeit absolviert er mehr als fünf Winkelgrad am Firmament, was etwa der Breite einer Faust bei ausgestrecktem Arm entspricht.

    Er ist jede Nacht so schnell – aber nur sehr selten hat er zwei so wunderbare Wegmarken an seiner Seite. Verfolgen Sie heute Nacht, wie der Mond die Ziellinie zwischen Aldebaran und Jupiter überquert.

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