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Jupiter und die rettenden Fische
Klassisches Sternbild mit schöner Geschichte

Die sehr bekannten, aber unscheinbaren Fische schwimmen im Herbst über das Firmament. Sie sind derzeit ganz einfach zu finden, weil der helle Planet Jupiter unübersehbar in den Fischen strahlt.

Von Dirk Lorenzen |
Jupiter zieht nachts hoch über den Südhimmel – und oberhalb von ihm steht das Sternbild Fische.
Jupiter zieht nachts hoch über den Südhimmel – und oberhalb von ihm steht das Sternbild Fische. (Stellarium)
Das Sternbild selbst ist nur von einem dunklen Ort aus gut zu erkennen. Am auffälligsten ist ein Oval schwacher Sterne rechts von Jupiter. Dies ist einer der Fische. Der andere treibt links oberhalb des Planeten.
Beide Fische sind durch zwei Ketten sehr blasser Sterne verbunden, die ein gutes Stück links von Jupiter spitz zusammenlaufen. Die antiken Sagen und Mythen rund um die Fische spielen am Fluss Euphrat. Offenbar haben die Griechen diese Figur von den Sumerern übernommen.
Als die Götter des Olymps den Machtkampf gegen die Titanen gewonnen hatten, gebar die Erdgöttin Gaia Typhon – ein fürchterliches Ungeheuer. Pan warnte die Götter vor dem Angriff Typhons, sprang in den Fluss und verwandelte sich in einen Ziegenfisch. Der steht als Steinbock Capricornus am Himmel.
Aphrodite versteckte sich mit ihrem Sohn Eros im Schilf am Euphrat-Ufer. Als Typhon sie entdeckt hatte und sich ihnen näherte, rief Aphrodite die Nymphen um Hilfe und watete ins Wasser. Zwei Fische eilten herbei und Mutter und Sohn schwammen auf ihren Rücken in Sicherheit.
In China sah man in dieser Himmelsgegend unter anderem den Zaun eines Schweinestalls, Viehhändler, einen Blitz und Wolken und Regen. Ob Happy-End-Fische, andere Tiere oder Unwetter: Diese Geschichten erzählt der Himmel jetzt Nacht für Nacht im Sternbild mit dem weißen Punkt – dem Riesenplaneten Jupiter.