Eigentlich ist "New Horizons" auf dem Weg zu "neuen Horizonten" jenseits des achten und letzten Planeten Neptun, zu Pluto nämlich und zu weiteren Objekten des Kuiper-Gürtels. Dort wird die US-Raumsonde aber erst 2015 ankommen. Im Frühjahr ergab sich jedoch die Gelegenheit zu einem Zwischenstopp. Alan Stern, der Chefwissenschaftler der Mission, in dieser Woche auf der Jahrestagung der American Astronomical Society in Orlando:
"”Ein Test unseres Raumschiffs am Jupiter war absolut notwendig. Wir wollen sicher sein, dass alle Instrumente funktionieren, wenn wir am Pluto ankommen, denn wir haben nur einen Versuch. Jupiter war unsere Generalprobe. Wir haben die Software und die Geräte ausprobiert. Und alle haben sie wunderbar funktioniert!""
Nicht nur das – die optischen Instrumente, Infrarot-Kameras und Spektrometer an Bord der Sonde haben auch bislang nicht gekannte Bilder und neue Daten Jupiters geliefert. So hat "New Horizons" erstmals Blitze in der Atmosphäre eines Gasplaneten fotografisch festgehalten. Die Aufnahmen präsentierte Hal Weaver vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University diese Woche in Orlando.
"”Wir möchten wissen, ob die riesigen Sturmsysteme in den Wolkenschichten Jupiters auch Blitze produzieren. Falls ja stellt sich die Frage, wo sie schwerpunktmäßig auftreten. Auf der Erde blitzt es vermehrt in den Äquatorregionen. Auf Jupiter hingegen gibt es rund um die Polgegenden mehr Blitze. Jupiter hat eine innere Energiequelle - ähnlich unserer Sonne -, die sich über Hitzeabstrahlung bemerkbar macht. Es steigt permanent heiße Luft auf, die die Wolkenbildung ankurbelt. Sobald der Wasserdampf eine gewisse Höhe erreicht, kondensiert er und es bilden sich Gewitterwolken. Dies geschieht besonders intensiv an den Polen, weil die aufsteigende innere Hitze dort dominiert gegenüber der Sonneneinstrahlung, die an den Polen schwächer ist.""
Kaum ist diese Frage geklärt, stellt sich für Astronomen die nächste: Woher kommt der neue, zweite rote Fleck auf Jupiter? Vor fast zehn Jahren hatten sich drei riesige Stürme auf der südlichen Hemisphäre zu einem noch größeren Sturmsystem vereinigt, das nun halb so groß ist wie die Erde. Dieses hat sich seit Dezember 2005 rot verfärbt und ähnelt nun dem markanten großen roten Fleck des Planeten. "New Horizons" hat bei ihrem Vorbeiflug im Frühjahr die ersten Bilder dieses roten Ovals aus der Nähe aufgenommen, die von Philip Marcus von der University of California in Berkeley ausgewertet wurden.
"”Wir in Berkeley glauben, dass der Grund für diese Veränderung ein globaler Klimawandel auf Jupiter ist. Die rote Farbe entsteht durch eine chemische Reaktion in der Atmosphäre. Wenn die Wolken eine bestimmte Temperatur erreichen, verfärben sie sich. Der große rote Fleck lag schon immer auf diesem Temperaturniveau. Der neue, kleine rote Fleck war vor 2005 noch nicht heiß genug. Die kontinuierliche Aufheizung der Atmosphäre aber hat ihn genau über die Grenze gehoben, ab der die entsprechenden chemischen Reaktionen einsetzen. Wenn diese Theorie stimmt, dürften wir in der Zukunft noch einige Veränderungen an Jupiter beobachten.""
Neben diesen neuen Einsichten hat "New Horizons" auch an Schwung gewonnen. Der Vorbeiflug an Jupiter hat das Raumschiff um 14.000 Stundenkilometer beschleunigt. Ohne diesen Extra-Schub würde die Reise an den Rand des Sonnensystems noch drei Jahre länger dauern.
"”Ein Test unseres Raumschiffs am Jupiter war absolut notwendig. Wir wollen sicher sein, dass alle Instrumente funktionieren, wenn wir am Pluto ankommen, denn wir haben nur einen Versuch. Jupiter war unsere Generalprobe. Wir haben die Software und die Geräte ausprobiert. Und alle haben sie wunderbar funktioniert!""
Nicht nur das – die optischen Instrumente, Infrarot-Kameras und Spektrometer an Bord der Sonde haben auch bislang nicht gekannte Bilder und neue Daten Jupiters geliefert. So hat "New Horizons" erstmals Blitze in der Atmosphäre eines Gasplaneten fotografisch festgehalten. Die Aufnahmen präsentierte Hal Weaver vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University diese Woche in Orlando.
"”Wir möchten wissen, ob die riesigen Sturmsysteme in den Wolkenschichten Jupiters auch Blitze produzieren. Falls ja stellt sich die Frage, wo sie schwerpunktmäßig auftreten. Auf der Erde blitzt es vermehrt in den Äquatorregionen. Auf Jupiter hingegen gibt es rund um die Polgegenden mehr Blitze. Jupiter hat eine innere Energiequelle - ähnlich unserer Sonne -, die sich über Hitzeabstrahlung bemerkbar macht. Es steigt permanent heiße Luft auf, die die Wolkenbildung ankurbelt. Sobald der Wasserdampf eine gewisse Höhe erreicht, kondensiert er und es bilden sich Gewitterwolken. Dies geschieht besonders intensiv an den Polen, weil die aufsteigende innere Hitze dort dominiert gegenüber der Sonneneinstrahlung, die an den Polen schwächer ist.""
Kaum ist diese Frage geklärt, stellt sich für Astronomen die nächste: Woher kommt der neue, zweite rote Fleck auf Jupiter? Vor fast zehn Jahren hatten sich drei riesige Stürme auf der südlichen Hemisphäre zu einem noch größeren Sturmsystem vereinigt, das nun halb so groß ist wie die Erde. Dieses hat sich seit Dezember 2005 rot verfärbt und ähnelt nun dem markanten großen roten Fleck des Planeten. "New Horizons" hat bei ihrem Vorbeiflug im Frühjahr die ersten Bilder dieses roten Ovals aus der Nähe aufgenommen, die von Philip Marcus von der University of California in Berkeley ausgewertet wurden.
"”Wir in Berkeley glauben, dass der Grund für diese Veränderung ein globaler Klimawandel auf Jupiter ist. Die rote Farbe entsteht durch eine chemische Reaktion in der Atmosphäre. Wenn die Wolken eine bestimmte Temperatur erreichen, verfärben sie sich. Der große rote Fleck lag schon immer auf diesem Temperaturniveau. Der neue, kleine rote Fleck war vor 2005 noch nicht heiß genug. Die kontinuierliche Aufheizung der Atmosphäre aber hat ihn genau über die Grenze gehoben, ab der die entsprechenden chemischen Reaktionen einsetzen. Wenn diese Theorie stimmt, dürften wir in der Zukunft noch einige Veränderungen an Jupiter beobachten.""
Neben diesen neuen Einsichten hat "New Horizons" auch an Schwung gewonnen. Der Vorbeiflug an Jupiter hat das Raumschiff um 14.000 Stundenkilometer beschleunigt. Ohne diesen Extra-Schub würde die Reise an den Rand des Sonnensystems noch drei Jahre länger dauern.