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Jupiters magnetischer Schutzschild

Gegen Mitternacht sehen Sie den Mond und den Planeten Jupiter am Südosthimmel. Jupiter hält sich im Schützen auf, der Mond im benachbarten Steinbock. Den Riesenplaneten sollten Sie ohne Mühe finden, weil er in der Himmelsregion der bei weitem hellste Lichtpunkt ist.

Von Damond Benningfield |
    Könnten wir Jupiters Magnetfeld sehen, würde der Planet absolut nicht wie ein Punkt aussehen. Er würde eher einer langen, dünnen Kaulquappe ähneln, wobei der lange Schwanz von der Sonne weg zeigt. Dieses Gebilde ist ein magnetischer Schild, der den Sonnenwind abschirmt - jene geladenen Teilchen, die von der Sonne freigesetzt werden.

    Jupiter hat ein sehr starkes Magnetfeld. Während sich der Planet um seine Achse dreht, rotieren verschiedene Schichten in seinem Innern mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Diese Schichten leiten Strom sehr gut, wirken deshalb wie ein Elektromotor und verursachen einen "Dynamoeffekt" als Ursache für das Magnetfeld des Planeten.

    Trifft der Sonnenwind auf das Magnetfeld, so staucht er dies auf der der Sonne zugewandten Seite Jupiters zusammen. Ein Teil der Sonnenwindpartikel gelangt zu den Magnetpolen des Planeten und trägt dort zu den Polarlichtern bei. Nach neueren Erkenntnissen wird Jupiters Polarlicht hauptsächlich durch geladene Teilchen verursacht, die von Jupiters vulkanaktivem Mond Io stammen.

    Das Magnetfeld leitet die meisten Teilchen des Sonnenwinds um den Jupiter herum - wie ein Fluss, der eine kleine Insel umspült. Auf der sonnenabgewandten Seite Jupiters verzerrt der Sonnenwind das Magnetfeld zu einem langen Schwanz, der viele Millionen Kilometer ins All reicht - eine magnetische Kaulquappe, die den Riesenplaneten umgibt.