Die Chefin war verzweifelt. Jupp Schmitz arbeitete seit 35 Jahren in der Buchhaltung ihrer Steuerberatungspraxis und betreute unter anderem die Azubis. Mit seiner Arbeit war sie immer zufrieden. Aber in letzter Zeit ließ Jupp Schmitz, inzwischen Mitte 50, ganz erheblich nach.
Jupp Schmitz hat relativ langsam gearbeitet, und für die Arbeitgeberin war es immer schwieriger, ihn an seinem Arbeitsplatz zu behalten, weil es für sie auch finanzielle Einbußen bedeutete.
Nicole de Wall ist Beraterin bei der Essener Firma MundA. Sie hat geholfen, Jupp Schmitz' Arbeitsplatz so umzugestalten, dass er weiterarbeiten kann. Weil er Durchblutungsstörungen in den Beinen hatte, stolperte Jupp Schmitz zum Beispiel immer wieder, vor allem Treppen waren ein Problem für ihn. Jetzt gibt es einen Treppenlift in der Steuerberatungspraxis und Jupp Schmitz ist wieder viel mobiler.
Und er hatte weiterhin auch das Problem, dass er oftmals müde war bei der Arbeit und so weggenickt ist und da wurde ihm eben ein Stehpult angeschafft, dass er, wenn er merkt, er wird zu müde, auch mal im Stehen arbeiten kann und er hat auch noch einen Piepser, dass er wenn er merkt, er fällt vielleicht gleich um oder ist auch noch alleine in der Firma, die Möglichkeit hat, Hilfe zu holen.
Der beschriebene Buchhalter heißt nicht wirklich Jupp Schmitz, aber er ist ein typischer Fall für die Essener Gesundheitsdienstleister. Im Rahmen des Modellprojektes "Jupp Schmitz lässt nach", das vom Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung gefördert wird, entwickelt MundA Beratungsangebote vor allem für kleine und mittlere Unternehmen, in denen die Arbeitsplätze häufig nicht optimal gestaltet sind. Gerade für Ältere kann aber zum Beispiel ständiges Bücken oder ein hoher Geräuschpegel eine große Belastung sein.
Wir haben Messgeräte, die wir dann mitnehmen, um zum Beispiel den Lärmpegel zu messen oder die Luftfeuchtigkeit, was bei Büroarbeitsplätzen oftmals ein Problem ist. Wenn einzelne Beschäftigte da sind, die ein ganz spezielles Problem haben, dann setzen wir uns auch mit denen zusammen und besprechen die Problematik, und wenn wir die Möglichkeit sehen, dann durch Einrichtungen die Situation zu verbessern, dann legen wir das den Arbeitgebern auch nahe, wenn Schwerbehinderungen vorliegen helfen wir auch dabei, dann entsprechende technische Arbeitshilfen zu beantragen.
Oft helfen schon ein paar kleine Veränderungen, um auch Ältere wieder voll einsatzfähig zu machen. Eine schalldämmende Decke zum Beispiel oder Hebehilfen.
Die berühmte Ameise, die einem einfach erleichtert, wenn etwas angehoben werden muss, das zu tun oder aber auch, wenn etwas auf Paletten abgelegt werden muss, die Paletten auf eine Höhe zu heben, auf der es für mich natürlich einfacher ist, wenn ich vom Tisch etwas auf die Palette heben muss, dass die Palette genauso hoch ist wie der Tisch. Dann muss ich es nur noch rüber heben und mich nicht bücken.
Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ermöglicht es, immer mal wieder die Haltung zu ändern, auch im Stehen zu arbeiten. Das fördert die Durchblutung.
Wir hatten einen weiteren Fall, da war ein Immobilienverwalter, der zwei Meter groß war, wo eben Standardschreibtische nicht unbedingt die ideale Arbeitssituation für ihn sind. Da haben wir ihm geholfen Arbeitstische zu finden, die seiner Größe angemessen sind und auch zu schauen, dass der Bildschirm so steht, dass man keine Reflexe im Bildschirm hat. Ein großes Problem in Bürogebäuden ist einfach auch, dass die Luft sehr trocken ist. Da gibt es verschiedene Maßnahmen, etwa zu versuchen, durch Pflanzen die Luftfeuchtigkeit etwas zu regulieren oder auch durch einen Luftbefeuchter.
Das fünfköpfige Team von MundA besteht aus Ingenieuren, Sozialarbeitern und Pädagogen. Sie sehen sich jeden Arbeitsplatz vor Ort an und schauen auch hinter die Fassade.
Was wir in unserem Beratungsprojekt machen, ist zu schauen, ob Jupp Schmitz neben seiner Arbeit vielleicht auch privat noch Probleme hat. Da haben wir auch Fälle gehabt, wo eine Schuldenproblematik vorlag oder auch die familiäre Situation belastend war. Zum Beispiel bei der Entschuldung gehen wir dann mit zur Beratungsstelle oder geben Hinweise, wo es so was gibt.
Bis zum Sommer diesen Jahres läuft das Forschungsprojekt "Jupp Schmitz lässt nach" noch. Und solange ist die Beratung für die Unternehmen kostenlos. Auch die Veränderungen sind oft nicht so teuer wie befürchtet. Einen Luftbefeuchter zum Beispiel kann man schon für 70 bis 150 Euro kaufen. Wenn man Schwerbehinderte beschäftigt, gibt es Zuschüsse für die Gestaltung des Arbeitsplatzes vom Integrationsamt. Und wenn man vorbeugend Arbeitsplätze gesundheitsfreundlich gestaltet, sodass Jupp Schmitz erst gar nicht nachlässt, dann kann man auch mit den Krankenkassen um Zuschüsse verhandeln.
Die beratenen Arbeitgeber sind jedenfalls froh, dass sie ihre alt gedienten Mitarbeiter durch ein paar Maßnahmen behalten können.
Es geht manchmal sogar noch weiter, dass die so zufrieden sind, dass sie selber auch sagen, ich habe mir noch das überlegt, ich schaffe noch hier eine Maschine an, dann ist es da nämlich noch leichter, dass die richtig angespornt sind durch so einen Einsatz und merken: Mensch, da ist ja doch noch einiges zu machen und einen Teil habe ich jetzt sogar finanziert gekriegt. Dann sind auch bereit, noch weiter in die Produktionskraft zu investieren, die ist ja nun mal in den meisten Firmen der Mensch. Da ist es wichtig, dass der gesund ist und 100 Prozent leisten kann.
Jupp Schmitz hat relativ langsam gearbeitet, und für die Arbeitgeberin war es immer schwieriger, ihn an seinem Arbeitsplatz zu behalten, weil es für sie auch finanzielle Einbußen bedeutete.
Nicole de Wall ist Beraterin bei der Essener Firma MundA. Sie hat geholfen, Jupp Schmitz' Arbeitsplatz so umzugestalten, dass er weiterarbeiten kann. Weil er Durchblutungsstörungen in den Beinen hatte, stolperte Jupp Schmitz zum Beispiel immer wieder, vor allem Treppen waren ein Problem für ihn. Jetzt gibt es einen Treppenlift in der Steuerberatungspraxis und Jupp Schmitz ist wieder viel mobiler.
Und er hatte weiterhin auch das Problem, dass er oftmals müde war bei der Arbeit und so weggenickt ist und da wurde ihm eben ein Stehpult angeschafft, dass er, wenn er merkt, er wird zu müde, auch mal im Stehen arbeiten kann und er hat auch noch einen Piepser, dass er wenn er merkt, er fällt vielleicht gleich um oder ist auch noch alleine in der Firma, die Möglichkeit hat, Hilfe zu holen.
Der beschriebene Buchhalter heißt nicht wirklich Jupp Schmitz, aber er ist ein typischer Fall für die Essener Gesundheitsdienstleister. Im Rahmen des Modellprojektes "Jupp Schmitz lässt nach", das vom Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung gefördert wird, entwickelt MundA Beratungsangebote vor allem für kleine und mittlere Unternehmen, in denen die Arbeitsplätze häufig nicht optimal gestaltet sind. Gerade für Ältere kann aber zum Beispiel ständiges Bücken oder ein hoher Geräuschpegel eine große Belastung sein.
Wir haben Messgeräte, die wir dann mitnehmen, um zum Beispiel den Lärmpegel zu messen oder die Luftfeuchtigkeit, was bei Büroarbeitsplätzen oftmals ein Problem ist. Wenn einzelne Beschäftigte da sind, die ein ganz spezielles Problem haben, dann setzen wir uns auch mit denen zusammen und besprechen die Problematik, und wenn wir die Möglichkeit sehen, dann durch Einrichtungen die Situation zu verbessern, dann legen wir das den Arbeitgebern auch nahe, wenn Schwerbehinderungen vorliegen helfen wir auch dabei, dann entsprechende technische Arbeitshilfen zu beantragen.
Oft helfen schon ein paar kleine Veränderungen, um auch Ältere wieder voll einsatzfähig zu machen. Eine schalldämmende Decke zum Beispiel oder Hebehilfen.
Die berühmte Ameise, die einem einfach erleichtert, wenn etwas angehoben werden muss, das zu tun oder aber auch, wenn etwas auf Paletten abgelegt werden muss, die Paletten auf eine Höhe zu heben, auf der es für mich natürlich einfacher ist, wenn ich vom Tisch etwas auf die Palette heben muss, dass die Palette genauso hoch ist wie der Tisch. Dann muss ich es nur noch rüber heben und mich nicht bücken.
Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ermöglicht es, immer mal wieder die Haltung zu ändern, auch im Stehen zu arbeiten. Das fördert die Durchblutung.
Wir hatten einen weiteren Fall, da war ein Immobilienverwalter, der zwei Meter groß war, wo eben Standardschreibtische nicht unbedingt die ideale Arbeitssituation für ihn sind. Da haben wir ihm geholfen Arbeitstische zu finden, die seiner Größe angemessen sind und auch zu schauen, dass der Bildschirm so steht, dass man keine Reflexe im Bildschirm hat. Ein großes Problem in Bürogebäuden ist einfach auch, dass die Luft sehr trocken ist. Da gibt es verschiedene Maßnahmen, etwa zu versuchen, durch Pflanzen die Luftfeuchtigkeit etwas zu regulieren oder auch durch einen Luftbefeuchter.
Das fünfköpfige Team von MundA besteht aus Ingenieuren, Sozialarbeitern und Pädagogen. Sie sehen sich jeden Arbeitsplatz vor Ort an und schauen auch hinter die Fassade.
Was wir in unserem Beratungsprojekt machen, ist zu schauen, ob Jupp Schmitz neben seiner Arbeit vielleicht auch privat noch Probleme hat. Da haben wir auch Fälle gehabt, wo eine Schuldenproblematik vorlag oder auch die familiäre Situation belastend war. Zum Beispiel bei der Entschuldung gehen wir dann mit zur Beratungsstelle oder geben Hinweise, wo es so was gibt.
Bis zum Sommer diesen Jahres läuft das Forschungsprojekt "Jupp Schmitz lässt nach" noch. Und solange ist die Beratung für die Unternehmen kostenlos. Auch die Veränderungen sind oft nicht so teuer wie befürchtet. Einen Luftbefeuchter zum Beispiel kann man schon für 70 bis 150 Euro kaufen. Wenn man Schwerbehinderte beschäftigt, gibt es Zuschüsse für die Gestaltung des Arbeitsplatzes vom Integrationsamt. Und wenn man vorbeugend Arbeitsplätze gesundheitsfreundlich gestaltet, sodass Jupp Schmitz erst gar nicht nachlässt, dann kann man auch mit den Krankenkassen um Zuschüsse verhandeln.
Die beratenen Arbeitgeber sind jedenfalls froh, dass sie ihre alt gedienten Mitarbeiter durch ein paar Maßnahmen behalten können.
Es geht manchmal sogar noch weiter, dass die so zufrieden sind, dass sie selber auch sagen, ich habe mir noch das überlegt, ich schaffe noch hier eine Maschine an, dann ist es da nämlich noch leichter, dass die richtig angespornt sind durch so einen Einsatz und merken: Mensch, da ist ja doch noch einiges zu machen und einen Teil habe ich jetzt sogar finanziert gekriegt. Dann sind auch bereit, noch weiter in die Produktionskraft zu investieren, die ist ja nun mal in den meisten Firmen der Mensch. Da ist es wichtig, dass der gesund ist und 100 Prozent leisten kann.