Netflix-Doku
Juso-Chef Türmer: "Bundeskanzler Merz sollte ein bisschen mehr 'Haftbefehl' hören"

Juso-Chef Türmer hat Bundeskanzler Merz zum Verständnis der deutschen Gesellschaft zur Musik des derzeit vieldiskutierten Rappers "Haftbefehl" geraten.

    Philipp Türmer (SPD), Bundesvorsitzender der SPD-Jugendorganisation Jusos, steht beim SPD-Bundesparteitag am Rednerpult, spricht und zeigt mit dem Arm und Zeigefinger nach links.
    Philipp Türmer (SPD), Bundesvorsitzender der Jusos. (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Die Texte des Musikers, der mit bürgerlichem Namen Aykut Anhan heißt, könnten nicht nur Schülern dabei helfen, mehr Verständnis für die Lebensrealitäten in diesem Land zu entwickeln, sagte er dem Magazin "Focus". Auch Politiker könnten etwas lernen. Haftbefehls Texte seien echt, führte der Juso-Vorsitzende aus. Es gebe so viele Jugendliche, die unter genau denselben schwierigen Verhältnissen aufwüchsen wie Anhan. Geprägt von Gewalt, Kriminalität und von einer Gesellschaft, die sich nicht kümmere, "weil irgendwelche CDUler bei Deutschland nur an Bad Homburg und nicht an Offenbach denken".
    Der Stadtschüler*innenrat Offenbach hatte nach dem Erscheinen der Netflix-Doku "Babo – Die Haftbefehl-Story" als erster gefordert, die Musik und das Leben des schwer suchtkranken Offenbacher Musikers mit kurdischen Wurzeln im Unterricht zu thematisieren. Beim hessischen Kultusministerium stieß der Vorstoß auf Ablehnung. Inzwischen haben sich auch andere den Forderungen der Schüler angeschlossen. 
    Merz hatte zuletzt mit Äußerungen zum Stadtbild in Deutschland für breite Debatten gesorgt. Er sprach von einem Problem, dem der Bundesinnenminister mit vermehrten Abschiebungen entgegenwirken werde.
    Diese Nachricht wurde am 13.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.