Neben flächendeckenden Strafanzeigen gegen "Schwarzbrenner" setzt man vor allen Dingen auf die PR-Kampagne der ZKM, die sie seit einigen Monaten in den deutschen Kinos läuft. Gegen den eingangs zitierten Spot sind Vorwürfe laut geworden. Droht den Raubkopierern etwa im Gefängnis Vergewaltigung bis zu fünf Jahren? Wird da nicht im trüben Teich der Vorurteile gefischt? Noch mehr Widerspruch erntete der zweite Spot.
Gegen die Absicht der Initiatoren ist der Spot inzwischen zum Kultvorfilm geworden. Das kleine Mädchen setzt sich still aufs Sofa und sagt traurig "Papa?". Dann die markige Drohung mit Gefängnis. Die Zielgruppe im Kino lacht, und es bleibt ein komischer Beigeschmack dass der Eindruck erweckt werden soll Raubkopierer seien so etwas ähnliches wie Kinderschänder, zumindest genauso schlimm. Demnächst will die Marketing-Agentur sogar mit einer fahrbaren Gefängniszelle von Kino zu Kino touren. Bei der Kampagne "Knast on Tour" in diesem Sommer können dann potenzielle Filmpiraten schon einmal ausprobieren, wie es sich anfühlt, wegen einiger Billig-Rohlinge im Knast zu landen.
Elke Esser, Kinobesitzerin und verantwortlich für die Kampagne, verstieg sich sogar in eine Schätzung, den deutschen Kinos entgingen durch die Filmpiraten 150 Millionen Kinobesuche jährlich. Das würde bedeuten, dass die Deutschen eigentlich doppelte so oft ins Kino gehen würden, wenn man ihnen die Brennerei ausredet. Umstritten ist ob die notorischen Filmpiraten – meist Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren – einmal von der Unmoral des Schwarzkopierens geheilt, tatsächlich brave Kinobesucher würden. Die diskutierten Schutzmaßnahmen gegen Kopierer im Kino treffen jedoch alle.
Gibt es bald kein Kino mehr ohne Sicherheitsschleusen? Nicht die Videokameras, mit denen man den Film schlecht und recht aus dem Zuschauerraum kopieren könnte, sind das Problem. Die begehrten Hollywoodfilme stehen nämlich schon vor dem deutschen Kinostart häufig im Internet zum Download bereit. Doch auch Filmpiraten schauen die Filme lieber in deutsch an. Und deswegen sind sie auf der Jagd nach der deutschen Tonspur. Aufnahmegeräte für den Sound aber lassen sich leicht in die Jackentasche stecken und Mikrophone sind - wenn man will - in jeder Winzigkeit zu haben. Ob allerdings Computerfreaks, die sich "Troia" als flaue Kopie mit Köpfen im Vordergrund und schlechten oder gar asynchron angelegtem Ton als Gruppenerlebnis anschauen, tatsächlich potenzielle Kinobesucher wären, ist doch zu bezweifeln.
Und vielleicht gibt es ja bessere Weg, solche Verluste auszugleichen, als die Kriminalisierung der Kundschaft: Ein Weg wäre das Kinoerlebnis in all seinen Aspekten aufzuwerten. Die Musikbranche hat lange versucht, sich allein mit Verboten und Restriktionen gegen die Piraterie zu wehren und ist daran beinahe zerbrochen - bis die rettende Idee kam: ein passables legales Angebot. Auch die Filmbranche wird daran auf die Dauer nicht vorbeikommen, legale Downloads zum Schnäppchenpreis anzubieten. Und vielleicht wird das dann sogar noch zum profitablen Zusatzgeschäft mit neuen Zielgruppen, die ins Kino nie gekommen wären.
Gegen die Absicht der Initiatoren ist der Spot inzwischen zum Kultvorfilm geworden. Das kleine Mädchen setzt sich still aufs Sofa und sagt traurig "Papa?". Dann die markige Drohung mit Gefängnis. Die Zielgruppe im Kino lacht, und es bleibt ein komischer Beigeschmack dass der Eindruck erweckt werden soll Raubkopierer seien so etwas ähnliches wie Kinderschänder, zumindest genauso schlimm. Demnächst will die Marketing-Agentur sogar mit einer fahrbaren Gefängniszelle von Kino zu Kino touren. Bei der Kampagne "Knast on Tour" in diesem Sommer können dann potenzielle Filmpiraten schon einmal ausprobieren, wie es sich anfühlt, wegen einiger Billig-Rohlinge im Knast zu landen.
Elke Esser, Kinobesitzerin und verantwortlich für die Kampagne, verstieg sich sogar in eine Schätzung, den deutschen Kinos entgingen durch die Filmpiraten 150 Millionen Kinobesuche jährlich. Das würde bedeuten, dass die Deutschen eigentlich doppelte so oft ins Kino gehen würden, wenn man ihnen die Brennerei ausredet. Umstritten ist ob die notorischen Filmpiraten – meist Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren – einmal von der Unmoral des Schwarzkopierens geheilt, tatsächlich brave Kinobesucher würden. Die diskutierten Schutzmaßnahmen gegen Kopierer im Kino treffen jedoch alle.
Gibt es bald kein Kino mehr ohne Sicherheitsschleusen? Nicht die Videokameras, mit denen man den Film schlecht und recht aus dem Zuschauerraum kopieren könnte, sind das Problem. Die begehrten Hollywoodfilme stehen nämlich schon vor dem deutschen Kinostart häufig im Internet zum Download bereit. Doch auch Filmpiraten schauen die Filme lieber in deutsch an. Und deswegen sind sie auf der Jagd nach der deutschen Tonspur. Aufnahmegeräte für den Sound aber lassen sich leicht in die Jackentasche stecken und Mikrophone sind - wenn man will - in jeder Winzigkeit zu haben. Ob allerdings Computerfreaks, die sich "Troia" als flaue Kopie mit Köpfen im Vordergrund und schlechten oder gar asynchron angelegtem Ton als Gruppenerlebnis anschauen, tatsächlich potenzielle Kinobesucher wären, ist doch zu bezweifeln.
Und vielleicht gibt es ja bessere Weg, solche Verluste auszugleichen, als die Kriminalisierung der Kundschaft: Ein Weg wäre das Kinoerlebnis in all seinen Aspekten aufzuwerten. Die Musikbranche hat lange versucht, sich allein mit Verboten und Restriktionen gegen die Piraterie zu wehren und ist daran beinahe zerbrochen - bis die rettende Idee kam: ein passables legales Angebot. Auch die Filmbranche wird daran auf die Dauer nicht vorbeikommen, legale Downloads zum Schnäppchenpreis anzubieten. Und vielleicht wird das dann sogar noch zum profitablen Zusatzgeschäft mit neuen Zielgruppen, die ins Kino nie gekommen wären.