Berlin
Kabinett billigt Gesetzentwurf zu Notfallversorgung

Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf gebilligt, mit dem Notfallpatienten zielgerichteter versorgt werden sollen.

    Rettungsdienst in Brandenburg, ein Notarzt und eine Sanitäterin versorgen eine Patientin.
    Die Versorgung von Notfallpatienten soll optimiert werden. (Archivbild) (imago / Rainer Weisflog)
    Unter anderem ist vorgesehen, dass Patienten, die ambulant behandelt oder telefonisch beraten werden können, nicht mehr ins Krankenhaus gebracht werden. Die Notrufnummern von Rettungsdienst und Kassenärzten sollen vernetzt werden, Hilfesuchende sollen unter beiden Nummern eine Ersteinschätzung erhalten und dann der für sie am besten geeigneten Versorgung zugewiesen werden. Bundesweit sollen nach den Plänen von Gesundheitsminister Lauterbach zudem an Krankenhäusern integrierte Notfallzentren für Patienten aufgebaut werden. Für die Rettungsdienste, die unter Überlastung und Personalnot leiden, sollen Mindeststandards für die personelle Ausstattung und ihre Arbeit gelten.

    Bericht: Notfall-Behandlung oft nicht schnell genug

    Gestern hatte der Südwestrundfunk berichtet, dass die Behandlung von Notfallpatienten oft nicht so schnell geschieht wie empfohlen. Nach Berechnungen des SWR halten bundesweit nur 24 Rettungsdienstbereiche den empfohlenen Richtwert von acht Minuten ein. In mehr als 130 Rettungsdienstbereichen gelingt dies nicht. Aus den übrigen Bereichen liegen keine Angaben vor.
    Für die Recherche wurden Anfragen an knapp 300 Rettungsdienstbereiche in ganz Deutschland gestellt und ausgewertet. Medizinische Fachgesellschaften empfehlen, dass 80 Prozent der Reanimationsfälle innerhalb der acht Minuten vor Ort professionell versorgt werden sollten.

    "Bundesinstitut für Pravention" beschlossen

    Die Bundesregierung will zudem die Vorbeugung und Aufklärung zu gesundheitlichen Fragen verbessern und dazu ein Einrichtung gründen. Laut einem entsprechenden Gesetzentwurf soll ein "Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin" dazu beitragen, Krankheiten wie etwa Krebs, Demenz oder koronaren Herzleiden vorzubeugen. Es soll seine Aufgaben ab 1. Januar wahrnehmen. Hauptsitz der Einrichtung mit 500 Mitarbeitern wird Köln sein; außerdem ist eine Außenstelle in Berlin geplant.
    Diese Nachricht wurde am 17.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.