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Bundesregierung
Kabinett billigt neue Nationale Wasserstoffstrategie

Das Bundeskabinett hat eine aktualisierte Strategie für die künftige Nutzung von Wasserstoff beschlossen. Wasserstoff sei das noch fehlende Puzzleteil der Energiewende, sagte Forschungsministerin Stark-Watzinger. Es biete die Chance, Energiesicherheit mit Klimaneutralität und Wettbewerbsfähigkeit zu verbinden, so die FDP-Politikerin weiter.

    Großaufnahme eines Zapfhahns, auf dem "H2" steht
    Eine Zapfsäule für Wasserstoff (picture alliance / Sven Simon / Frank Hoermann)
    Bis 2030 sollen in Deutschland zehn Gigawatt grüner Wasserstoff hergestellt werden, wie es in der aktualisierten Nationalen Wasserstoffstrategie hieß. Das bisherige Ziel lag bei der Hälfte.

    Nicht nur grüner Wasserstoff im Blick

    Bis es genügend grünen Wasserstoff gibt, sollen aber auch andere Wasserstoff-Arten genutzt werden, "insbesondere kohlenstoffarmer Wasserstoff aus Abfällen oder Erdgas", wie es in der Strategie heißt. "Soweit in der Markthochlaufphase notwendig", werde die Regierung zukünftig auch blauen, türkisen und orangen Wasserstoff fördern.
    Blauer Wasserstoff wird aus fossilen Energieträgern gewonnen, allerdings gelangt das anfallende Kohlendioxid nicht wie beim grauen Wasserstoff in die Atmosphäre, sondern wird aufgefangen und in der Erde gespeichert. Türkiser Wasserstoff entsteht durch die thermische Spaltung von Methan, wobei Kohlenstoff in fester Form anfällt, der ebenfalls eingelagert werden kann. Oranger Wasserstoff wird aus Biomasse oder Abfallverbrennung erzeugt.
    Bis 2028 soll ein Netz mit mehr als 1.800 Kilometern umgestellten und neu gebauten Wasserstoffleitungen entstehen. Europaweit sollen in etwa 4.500 Kilometer hinzukommen. Bis 2030 sollen dann alle großen Erzeugungs-, Import- und Speicherzentren mit relevanten Abnehmern verbunden werden.
    Weitere Themen in der Ministerrunde waren Gesetzentwürfe zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundeswehr und zur Bekämpfung von Geldwäsche.
    Diese Nachricht wurde am 26.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.