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Kabul
24 Tote nach Taliban-Anschlag

Bei einem Taliban-Anschlag auf ein Restaurant in einem Diplomatenviertel in Kabul sind mindestens 24 Menschen getötet worden, darunter nach Angaben der Polizei 13 Ausländer, acht afghanische Zivilisten und drei Taliban-Angreifer.

    Vor einem stark beschädigten Gebäude stehen afghanische Sicherheitskräfte.
    Afghanische Sicherheitskräfte vor dem beschädigten Restaurant-Eingang (picture alliance / dpa / S. Sabawoon)
    Einer der Angreifer hatte vor dem bei Ausländern beliebten, stark abgesicherten Restaurant im Viertel Wazir Akbar Khan ein am Körper getragenes Sprengstoffpaket gezündet und so das Wachpersonal ausgeschaltet. Die beiden anderen stürmten daraufhin das Restaurant und schossen auf Gäste und Angestellte. Sie wurden später bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet.
    Unter den Opfern sollen auch vier Mitarbeiter der Vereinten Nationen (UNO) sein, ein dänischer Angehöriger der europäischen Polizeitruppe Eupol und der Afghanistan-Vertreter des Internationalen Währungsfonds, der Libanese Wabel Abdallah. Die amerikanische Botschaft teilte über Twitter mit, dass zwei US-Bürger getötet wurden.
    The U.S. Embassy has confirmed that at least two private U.S. citizens were among the victims of last night’s terrorist attack in Kabul.— U.S. Embassy Kabul (@USEmbassyKabul) 18. Januar 2014
    Nach Angaben der Taliban waren auch Deutsche unter den Opfern, eine Bestätigung dafür gab es aber nicht. Das Auswärtige Amt erklärte, man arbeite im Krisenstab mit Hochdruck an dem Sachverhalt, könne aber bislang keine Opfer bestätigen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier verurteilte das Attentat, ebenso wie UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. Ban sagte, Anschläge dieser Art seien "völlig inakzeptabel" und ein "abscheulicher Bruch der internationalen Menschenrechte".
    Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid erklärte, es habe sich um ein Vergeltungsattentat gehandelt: In dieser Woche waren nach Darstellungen aus dem Büro des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai sieben Kinder und eine Frau bei einem Nato-Luftangriff in der Prowinz Parwan getötet worden.