Dr. Thomas Warscheid, Geomikrobiologe aus Oldenburg.
Auf die Art und Weise kommt es dazu, dass Algen und Pilze fürchterlich gut auf diesen Oberflächen wachsen. Dazu kommt auch, dass manche der Oberflächenbeschichtungen – Silikonharzfarben, Dispersionsfarben enthalten organische Beimengungen und das in der Kombination ist ein gefundenes Fressen, buchstäblich, für die Mikroorganismen.
Hinter der Wohnzimmerschrankwand lauert der Schimmel und von den organischen Bestandteilen der Außenhülle des Hauses leben ganze Biofilme aus Algen und Bakterien. Sie zersetzen die Füllstoffe und lassen die Schutzschicht bröckeln.
Gesucht: Schutzhüllen ohne Nährstoffe für innen und außen, die verhindern, dass das Gebäude zerstört und seine Bewohner krank werden.
Gefunden: Ein Vorbild in der Natur. In der westtürkischen antiken Kulturstätte Milet graben Archäologen derzeit erstaunlich gut erhaltene Marmorsäulen aus. Früher war Milet eine Stadt am Meer. Das Land hat das Wasser erobert, aber aus den Küstenzeiten ist viel Salz in den Sedimenten zurückgeblieben. Wenn in der Regenzeit das Wasser steigt, steigt mit dem Grundwasserspiegel auch das Salz wieder auf und badet die Marmorsäulen in Salzlake.
Und wir wissen, dass Salz ein Mauerwerk zerstört, das kennen wir von unserem Streusalz und wir haben uns immer gewundert, warum die Säulen von Milet so gut erhalten sind und wenn man da genauer hinschaut, entdeckt man, das das nicht reiner Marmor ist, sondern dass das Kalkschichten sind, die durch Mikroorganismen gebildet werden.
Dieses Biomineral, das die Bakterien auf die Säulen auftragen, hält so drastischen Bedingungen stand, dass es eine Lösung für moderne Bau-Probleme sein könnte. Die Krusten sind porös, lassen zu, dass Feuchtigkeit durch sie hindurchdringt, sind in der Lage, Wasser aufzunehmen und später wieder abzugeben. Zudem sind sie alkalisch – und dass Bakterien keine alkalischen Stoffe mögen, nutzen wir jeden Tag beim Händewaschen mit Seife. Kurz: Die Mikroorganismen bilden eine mineralische Hochleistungsbeschichtung, die ohne organische Bestandteile auskommt – im Gegensatz zu jedem modernen Putz. Nur wie bekommt man die an unsere Häuser?
Thomas Warscheids Strategie:
Wir wollen die Organismen prüfen, die da involviert sind, wir wollen schauen, ob man sie tatsächlich ins Gebäude bringt.
Das wäre der einfachste Weg. Die Bakterien sollen vor Ort ihre mineralische Schicht aufbringen. Eine Schwierigkeit dabei ist allerdings, dass biologische Systeme sich nicht so einfach steuern lassen. Zu jedem Bakterium gibt es einen Gegenspieler, auf der Hauswand findet ein Verdrängungskrieg statt und wer gewinnt, ist von zu vielen Faktoren abhängig. Zudem sind biologische Systeme ständig in Bewegung. Die Schutzmechanismen werden gewartet, umgebaut, verstärkt.
... und wenn sie mit Salzlösungen Mikroorganismen auf ein Gebäude streichen, wird man sie für Wahnsinnig erklären und das aus gutem Grund. Also wir werden uns schon ein bisschen mehr diesen Prinzipien stellen müssen. Und insofern wollen wir versuchen, dieses System kennen zu lernen, ableiten, wie können wir Objekte schützen, ist es ein Schutz und wie können wir solche Verfahren nutzen
Auf die Art und Weise kommt es dazu, dass Algen und Pilze fürchterlich gut auf diesen Oberflächen wachsen. Dazu kommt auch, dass manche der Oberflächenbeschichtungen – Silikonharzfarben, Dispersionsfarben enthalten organische Beimengungen und das in der Kombination ist ein gefundenes Fressen, buchstäblich, für die Mikroorganismen.
Hinter der Wohnzimmerschrankwand lauert der Schimmel und von den organischen Bestandteilen der Außenhülle des Hauses leben ganze Biofilme aus Algen und Bakterien. Sie zersetzen die Füllstoffe und lassen die Schutzschicht bröckeln.
Gesucht: Schutzhüllen ohne Nährstoffe für innen und außen, die verhindern, dass das Gebäude zerstört und seine Bewohner krank werden.
Gefunden: Ein Vorbild in der Natur. In der westtürkischen antiken Kulturstätte Milet graben Archäologen derzeit erstaunlich gut erhaltene Marmorsäulen aus. Früher war Milet eine Stadt am Meer. Das Land hat das Wasser erobert, aber aus den Küstenzeiten ist viel Salz in den Sedimenten zurückgeblieben. Wenn in der Regenzeit das Wasser steigt, steigt mit dem Grundwasserspiegel auch das Salz wieder auf und badet die Marmorsäulen in Salzlake.
Und wir wissen, dass Salz ein Mauerwerk zerstört, das kennen wir von unserem Streusalz und wir haben uns immer gewundert, warum die Säulen von Milet so gut erhalten sind und wenn man da genauer hinschaut, entdeckt man, das das nicht reiner Marmor ist, sondern dass das Kalkschichten sind, die durch Mikroorganismen gebildet werden.
Dieses Biomineral, das die Bakterien auf die Säulen auftragen, hält so drastischen Bedingungen stand, dass es eine Lösung für moderne Bau-Probleme sein könnte. Die Krusten sind porös, lassen zu, dass Feuchtigkeit durch sie hindurchdringt, sind in der Lage, Wasser aufzunehmen und später wieder abzugeben. Zudem sind sie alkalisch – und dass Bakterien keine alkalischen Stoffe mögen, nutzen wir jeden Tag beim Händewaschen mit Seife. Kurz: Die Mikroorganismen bilden eine mineralische Hochleistungsbeschichtung, die ohne organische Bestandteile auskommt – im Gegensatz zu jedem modernen Putz. Nur wie bekommt man die an unsere Häuser?
Thomas Warscheids Strategie:
Wir wollen die Organismen prüfen, die da involviert sind, wir wollen schauen, ob man sie tatsächlich ins Gebäude bringt.
Das wäre der einfachste Weg. Die Bakterien sollen vor Ort ihre mineralische Schicht aufbringen. Eine Schwierigkeit dabei ist allerdings, dass biologische Systeme sich nicht so einfach steuern lassen. Zu jedem Bakterium gibt es einen Gegenspieler, auf der Hauswand findet ein Verdrängungskrieg statt und wer gewinnt, ist von zu vielen Faktoren abhängig. Zudem sind biologische Systeme ständig in Bewegung. Die Schutzmechanismen werden gewartet, umgebaut, verstärkt.
... und wenn sie mit Salzlösungen Mikroorganismen auf ein Gebäude streichen, wird man sie für Wahnsinnig erklären und das aus gutem Grund. Also wir werden uns schon ein bisschen mehr diesen Prinzipien stellen müssen. Und insofern wollen wir versuchen, dieses System kennen zu lernen, ableiten, wie können wir Objekte schützen, ist es ein Schutz und wie können wir solche Verfahren nutzen