Studie
Kaffeeanbau in Brasilien verursacht weniger Regen und schadet sich damit selbst

In Brasilien gibt es wegen der Ausweitung des Kaffee-Anbaus weniger Regen. Und wegen des verringerten Regens gibt es wiederum Probleme beim Kaffee-Anbau. Zu diesem Fazit kommt eine Studie der US-amerikanischen Organisation "Coffee Watch".

    Ein Kaffeebauer schüttet gepflückten Kaffee auf den Feldern der Fazenda Lagoa im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais auf einen LKW.
    Ein Kaffeebauer schüttet gepflückten Kaffee auf den Feldern der Fazenda Lagoa im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais auf einen LKW (dpa/picture alliance/Ralf Hirschberger)
    Für die Studie wurden unter anderem Satellitenaufnahmen und Daten zu Bodenfeuchte und Niederschlägen ausgewertet. Das Ergebnis: Zwischen 2001 und 2023 sind an der Ostküste Brasiliens mehr als 11 Millionen Hektar Wald verschwunden - eine Fläche so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Ein Teil dieser Fläche wurde extra für den Kaffee-Anbau gerodet.

    Luftströme durch Rodung beeinträchtigt

    Dort, wo der Kaffeeanbau auf Kosten der Wälder ausgeweitet wird, fällt weniger Regen. Das liegt daran, dass durch die Rodung unter anderem atmosphärische Luftströme beeinträchtigt werden, die auch als "fliegende Flüsse" bekannt sind. Sie transportieren Feuchtigkeit quer durchs Land, sind aber auf gesunde und zusammenhängende Wälder angewiesen. Coffee Watch fürchtet, dass durch den Regenmangel bis zum Jahr 2050 bis zu zwei Drittel der für den Anbau von Arabica-Kaffee geeigneten Flächen in Brasilien verloren gehen könnten. Die Zukunft des Kaffee-Anbaus in Brasilien stehe auf dem Spiel, hieß es von der Organisation.

    Agroforst als Lösungsweg

    Eine mögliche Lösung ist sogenannter Agroforst, bei dem Kaffeepflanzen unter dem Schutz größerer Bäume wachsen. Das bringt laut der Untersuchung deutlich größere Stabilität mit Blick auf die Feuchtigkeit, sogar bei Dürrephasen. Allerdings wird die Methode laut Coffee Watch in Brasilien bisher nur auf einem Prozent der Anbaufläche angewendet.
    Diese Nachricht wurde am 23.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.