Mit ein bisschen Fantasie funktioniert der Trick. Der Besucher muss sich vorher allerdings die großen Fotografien des Wintersalons der Villa di Livia angeschaut haben. Diese Fotos werden ganz in der Nähe im Criptoporticus gezeigt, einem beeindruckenden langen und tunnelähnlichen Durchgang, der für die didaktischen Zwecke der Ausstellung genutzt wird. Fotos jener komplett erhaltenen Wandmalereien, die einst die Villa Livias zierten, der Gattin von Kaiser Augustus. Fresken, die sich heute im römischen Museum des Palazzo Massimo befinden. Sie zeigen, täuschend echt, Pflanzen, Bäume, Vögel und einen Zaun. Malereien, die dem Betrachter den Eindruck vermitteln, sich nicht in einem rechteckigen Raum zu befinden, sondern in einem Garten, auf einer umzäunten Terrasse.
Den gemalten Wintergarten kann der Besucher des Palatinhügels jetzt in natura erleben. In einem, wie auf den Fresken, umzäunten Rechteck, das sich bei der Villa Livias befindet. Direkt außerhalb dieses Rechtecks wurden verschiedene niedrige Bäume und Pflanzen ins Erdreich gesetzt. Bäume, wie auf den Wandmalereien. Dahinter erheben sich hohe Zypressen, Olivenbäume und gewaltige antike Ruinen. Von einer solchen Naturszene ließen sich die Künstler inspirieren, die für die Kaisergattin die Malereien in ihrem Wintersalon schufen.
Die Natur und die kaiserlichen Paläste auf dem Palatin. Ein schwieriges Thema für eine Ausstellung auf jenem Hügeln mitten in Rom und beim Forum Romanum, auf dem sich die grandiosen Ruinen kaiserlicher Paläste, Thermen und Stadien befinden. Ruinen, die auf das unvorbereitete Auge so ungeordnet wirken, dass man sich nur schwer vorstellen kann, was einst ein Innenraum und was ein Garten oder ein Brunnen war. Die Ausstellung "Beete und Gärten" versucht Klarheit in dieses visuelle Chaos zu bringen, erklärt Maria Rosaria Barbera, Sonderbeauftragte des Kulturministeriums für die antiken Güter Roms:
"Im Haus des Augustus entspricht unsere Rekonstruktion exakt der vergangenen Realität, denn hier stützen wir uns bei der Auswahl der Pflanzen auf vorhandene Freskenmalereien. Dank zahlreicher antiker Malereien wissen wir genau, was damals angepflanzt wurde. Uns gingen sogenannte Archäo-Biologen zur Hand, Experten jener Pflanzen, die vor 2000 Jahren in Gärten zu finden waren. Sie haben bereits die Gärten der Villen im Pompeji und anderer Villen im Bereich des Vesuvs rekonstruiert."
Die Rekonstruktion der Gärten auf dem Palatinhügel erlaubt es dem Rombesucher einen Eindruck von den Dimensionen der Grünflächen, der Brunnen und Wasserbassins zu bekommen. An verschiedenen Stellen in dem Ruinengewirr des Hügels wurden Gras und Blumen gepflanzt. Antike Schriften, die die Kaiserpaläste von innen und außen relativ genau beschrieben, waren dabei von großer Hilfe. Da durch die antiken Wasserleitungen kein Wasser mehr fließt - es fehlt das Geld, um sie instand zu setzen - wurde das Blau des Wassers in den Brunnen mit dem Blau von Pflanzen ersetzt. Das Grün der Gärten und Beete und das für das Wasser stehende Blau der Pflanzen erzeugt im dominierenden Graubraun der Ruinen aus Marmor und Ziegelstein ein Farbenspiel von großer Suggestivität. Dem Betrachter wird auf diese Weise klar, wie viel Platz auf dem Hügel Gärten und Brunnenanlagen einnahmen. Damals, vor rund 2000 Jahren.
"Wir analysierten für diese Rekonstruktion antike Malereien aber auch das Erdreich, in dem wir in einigen Metern Tiefe Reste von Samen und Wurzeln fanden. Auch wenn unsere Rekonstruktion der Grün- und Brunnenanlagen auf dem Palatin vielleicht nicht 100prozentig der damaligen Realität entspricht, so kommt sie dieser doch sehr nah"
Die Gärten und Brunnen auf dem Palatin, auf dem seit Augustus die Kaiser residierten, existierten bis ins späte 5. Jahrhundert. Nach dem Untergang des römischen Reiches verfiel der Palatin. Wo vormals Kaiser wandelten und regierten grasten fortan Kühe und Schafe.
Den gemalten Wintergarten kann der Besucher des Palatinhügels jetzt in natura erleben. In einem, wie auf den Fresken, umzäunten Rechteck, das sich bei der Villa Livias befindet. Direkt außerhalb dieses Rechtecks wurden verschiedene niedrige Bäume und Pflanzen ins Erdreich gesetzt. Bäume, wie auf den Wandmalereien. Dahinter erheben sich hohe Zypressen, Olivenbäume und gewaltige antike Ruinen. Von einer solchen Naturszene ließen sich die Künstler inspirieren, die für die Kaisergattin die Malereien in ihrem Wintersalon schufen.
Die Natur und die kaiserlichen Paläste auf dem Palatin. Ein schwieriges Thema für eine Ausstellung auf jenem Hügeln mitten in Rom und beim Forum Romanum, auf dem sich die grandiosen Ruinen kaiserlicher Paläste, Thermen und Stadien befinden. Ruinen, die auf das unvorbereitete Auge so ungeordnet wirken, dass man sich nur schwer vorstellen kann, was einst ein Innenraum und was ein Garten oder ein Brunnen war. Die Ausstellung "Beete und Gärten" versucht Klarheit in dieses visuelle Chaos zu bringen, erklärt Maria Rosaria Barbera, Sonderbeauftragte des Kulturministeriums für die antiken Güter Roms:
"Im Haus des Augustus entspricht unsere Rekonstruktion exakt der vergangenen Realität, denn hier stützen wir uns bei der Auswahl der Pflanzen auf vorhandene Freskenmalereien. Dank zahlreicher antiker Malereien wissen wir genau, was damals angepflanzt wurde. Uns gingen sogenannte Archäo-Biologen zur Hand, Experten jener Pflanzen, die vor 2000 Jahren in Gärten zu finden waren. Sie haben bereits die Gärten der Villen im Pompeji und anderer Villen im Bereich des Vesuvs rekonstruiert."
Die Rekonstruktion der Gärten auf dem Palatinhügel erlaubt es dem Rombesucher einen Eindruck von den Dimensionen der Grünflächen, der Brunnen und Wasserbassins zu bekommen. An verschiedenen Stellen in dem Ruinengewirr des Hügels wurden Gras und Blumen gepflanzt. Antike Schriften, die die Kaiserpaläste von innen und außen relativ genau beschrieben, waren dabei von großer Hilfe. Da durch die antiken Wasserleitungen kein Wasser mehr fließt - es fehlt das Geld, um sie instand zu setzen - wurde das Blau des Wassers in den Brunnen mit dem Blau von Pflanzen ersetzt. Das Grün der Gärten und Beete und das für das Wasser stehende Blau der Pflanzen erzeugt im dominierenden Graubraun der Ruinen aus Marmor und Ziegelstein ein Farbenspiel von großer Suggestivität. Dem Betrachter wird auf diese Weise klar, wie viel Platz auf dem Hügel Gärten und Brunnenanlagen einnahmen. Damals, vor rund 2000 Jahren.
"Wir analysierten für diese Rekonstruktion antike Malereien aber auch das Erdreich, in dem wir in einigen Metern Tiefe Reste von Samen und Wurzeln fanden. Auch wenn unsere Rekonstruktion der Grün- und Brunnenanlagen auf dem Palatin vielleicht nicht 100prozentig der damaligen Realität entspricht, so kommt sie dieser doch sehr nah"
Die Gärten und Brunnen auf dem Palatin, auf dem seit Augustus die Kaiser residierten, existierten bis ins späte 5. Jahrhundert. Nach dem Untergang des römischen Reiches verfiel der Palatin. Wo vormals Kaiser wandelten und regierten grasten fortan Kühe und Schafe.