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Kalte und warme Welt

Zwei Welten mit heißer Geschichte treffen sich heute Abend: der Mond und der Planet Jupiter. Kurz nach 20 Uhr gehen sie auf. Jupiter finden Sie rechts neben dem Mond. Ihn erkennen Sie an seiner Helligkeit und an seinem cremefarbenen Licht.

Damond Benningfield |
    Heute ist der Mond eine tote, kalte Welt. Vor langer Zeit hatte er ein glühendes Innenleben. Ein Teil der Lava schoss bei Einschlägen von kosmischen Geschossen an die Oberfläche.

    Zeichen dieser einstigen Hitze sehen wir noch an den dunklen Markierungen auf dem Mond – an dem "Mann im Mond”. Sie sind weite Ebenen aus vulkanischem Gestein. Man bezeichnet die Vulkanmeere als Maria. Sie entstanden vor etwa vier Milliarden Jahren, als riesige Asteroiden auf den Mond prallten. Sie rissen Löcher in die Mondkruste. Geschmolzene Lava konnte an die Oberfläche treten. Die Hitze im Mondinnern stammte aus der Zeit der Mondentstehung und aus dem Zerfall radioaktiver Elemente.

    Jupiter hat noch immer ein heißes Inneres. Der Riesenplanet erzeugt sogar etwas mehr als anderthalb mal so viel Wärme, wie er von der Sonne erhält. Das ist aufgrund seiner Größe und seiner Masse möglich. Schwerkraft drückt auf den Planeten – drückt ihn sogar etwas zusammen. Dadurch entsteht viel Wärme, die der Planet in Form von Infrarotstrahlung ins All abgibt. In ferner Vergangenheit muss der Riese sogar noch heißer gewesen sein – vielleicht so heiß, dass er wie tiefrote Glut wirkte.

    Beobachten Sie, wie der Mond und Jupiter gemeinsam über den Abendhimmel ziehen. Um 21 Uhr trennen sie nur gut 5 Winkelgrad.