USA
Kamala Harris hat bereits mehr als 100 Millionen Dollar Spenden für ihre Präsidentschaftskampagne

US-Vizepräsidentin Harris hat laut Medienberichten bereits mehr als 100 Millionen Dollar an Spenden für ihre angestrebte Präsidentschaftskandidatur erhalten. Diese Summe nennt unter anderem der Sender ABC News mit Verweis auf ihr Kampagnen-Team. Die Internetseite "The Hill" schreibt, der Betrag sei durch mehr als 1,1 Millionen Einzelspender zusammengekommen.

    Die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit der Ankündigung von Präsident Joe Biden, nicht mehr für eine zweite Amtszeit zu kandidieren.
    Die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit der Ankündigung von Präsident Joe Biden, nicht mehr für eine zweite Amtszeit zu kandidieren. (AP / Alex Brandon)
    Harris hatte erst am Sonntag ihre Bereitschaft für eine Kandidatur erklärt. Vorgeschlagen hatte sie Präsident Biden nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen.

    Erster Wahlkampfauftritt

    Die 59-Jährige erhält seitdem große Unterstützung in ihrer Demokratischen Partei: Harris gab an, bereits mehr als die notwendige einfache Mehrheit der Delegiertenstimmen für eine Präsidentschaftskandidatur auf sich zu vereinen. Spätestens beim Nominierungsparteitag im August in Chicago könnte sie offiziell gekürt werden, um gegen den Republikaner Trump anzutreten.
    Harris kündigte an, bereits heute einen ersten eigenen Wahlkampfauftritt in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin zu absolvieren. Wisconsin ist einer der bei Präsidentschaftswahlen hart umkämpften sogenannten "Swing States". Erste Ansätze für eine mögliche Präsidentschaft hat sie bereits skizziert. Zu den zentralen Punkten ihres Programms gehöre der Wiederaufbau der amerikanischen Mittelschicht, erklärte die Politikerin. Zudem forderte sie Gesetze zum Schutz des Rechts auf Abtreibung sowie ein Verbot von Sturmgewehren.

    "Kampagne der Republikaner geht nicht mehr auf"

    Nach Ansicht des SPD-Politikers Hakverdi stehen die Republikaner durch die neue Kandidatin ihres politischen Gegners unter Druck. Ihre Kampagne gehe nicht mehr auf, sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. Die Partei des ehemaligen Präsidenten Trump sehe sich nun nicht mehr dem älteren Biden gegenüber, sondern einer deutlich jüngeren und vitaleren Kandidatin Harris. Daher seien die bisherigen Angriffspunkte nicht mehr gegeben. meinte Hakverdi, der auch Mitglied der Parlamentariergruppe USA im Bundestag ist und beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee war. Es werde sich in den nächsten Monaten zeigen, wer das bessere Paket habe.
    Das gesamte Interview mit Metin Hakverdi finden Sie hier zum Lesen.

    Politikwissenschaftler: "Harris hat noch steilen Weg vor sich"

    Der Politikwissenschaftler Michael Werz vom Center for American Progress sagte im Deutschlandfunk, das Rennen sei erstaunlich schnell gelaufen. Er wies aber auch darauf hin, dass Harris noch einen steilen Weg vor sich habe. Bisher sei sie in den USA nicht übermäßig populär. Außerhalb Kaliforniens habe Harris noch nie eine politische Wahl gewonnen, betonte Werz. Nun müsse sie ihr politisches Profil schärfen.
    Das gesamte Interview mit Michael Werz können Sie hier lesen.

    Biden und andere prominente Demokraten unterstützen Harris

    US-Präsident Biden rief die Demokratische Partei zur vollen Unterstützung seiner Stellvertreterin Harris im bevorstehenden Wahlkampf auf. Sie sei die Beste für diese Aufgabe, sagte der an Covid-19 erkrankte und per Telefon zugeschaltete Biden, während Harris das Wahlkampf-Hauptquartier besuchte.
    Unterstützung für Harris signalisierten sowohl der linke Parteiflügel mit der Abgeordneten Ocasio-Cortez als auch die einflussreiche Gouverneurin von Michigan, Whitmer. Die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Pelosi, sprach sich ebenfalls für die 59-Jährige aus.
    Diese Nachricht wurde am 23.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.