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Kammermusikfest Spannungen 2021
Reflexion und Abschied

Mit Betrachtungen vergangener Jugend beginnt das fünfte Konzert beim Kammermusikfest "Spannungen". Vom Tod umzingelt dagegen erscheint das letzte Streichquartett von Dmitri Schostakowitsch.

Am Mikrofon: Sylvia Systermans |
Eine Geigerin mit ihrem Instrument vor einem dunkelbraunen, hölzernen Hintergrund.
Antje Weithaas interpretiert in Heimbach mit Spannungen-Kollegen das Streichquartett in es-Moll von Dmitri Schostakowitsch. (Giorgia Bertazzi)
Benjamin Britten hat in seinen sechs Hölderlin-Fragmenten Sprache in Musik übersetzt, die mit ihren schroffen Brüchen und überraschenden Perspektivwechseln ihrem ganz eigenen Klang und Duktus folgt. So manche Passage sei für Pianisten ein bisschen ekelig zu spielen, warnte Felix Mendelssohn Bartholdy vor seinem zweiten Klaviertrio. Dramatische Höhepunkte und überraschende harmonische Wendungen stoßen hier das Tor zur Spätromantik auf.
Von englischer Volksmusik ließ sich der britische Sinfoniker Ralph Vaughan Williams in seinem Liederzyklus "Along the field" inspirieren. Vom Tod umkreist fühlte sich dagegen Dmitri Schostakowitsch, als er sein letztes Streichquartett schrieb. Sechs Adagios reihen sich in einem großen Atemzug aneinander: ein Werk des Abschieds und der Resignation.
Benjamin Britten
6 Hölderlin-Fragmente für Tenor und Klavier, op. 61
Felix Mendelssohn Bartholdy
Trio für Violine, Violoncello und Klavier Nr. 2 c-Moll, op. 66
Ralph Vaughan Williams
"Along the field". Acht Lieder für Singstimme und Violine
Dmitri Schostakowitsch
Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello Nr. 15 es-Moll, op. 144
Ian Bostridge, Tenor
Saskia Giorgini, Klavier
Martin Helmchen, Klavier
Byol Kang, Violine
Christian Tetzlaff, Violine
Antje Weithaas, Violine
Jan Larsen, Viola
Bryan Cheng, Violoncello
Marie-Elisabeth Hecker, Violoncello
Aufnahme vom 24. Juni 2021 aus dem Kraftwerk in Heimbach
Hier können Sie den live-Mitschnitt des Konzerts hören.