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Rechtsextremismus
Kampagne "Weltoffenes Thüringen" stellt sich vor

In Thüringen haben mehr als 3.500 Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen dazu aufgerufen, Haltung gegen Rechtsextremismus zu zeigen. Die Initiative "Weltoffenes Thüringen" will nach eigenen Angaben vor den Landtagswahlen im Herbst einen toleranten und demokratischen Freistaat sichtbar machen.

    Thüringen, Jena: "Weltoffenes Thüringen" steht auf dem Plakat während einer Pressekonferenz der Initiative "Weltoffenes Thüringen".
    Vorstellung der Initiative "Weltoffenes Thüringen" (Martin Schutt/dpa)
    Der Initiative haben sich Organisationen aus Wissenschaft, Kultur und Sport, Unternehmen und Kirchen sowie Sozialverbände und Gewerkschaften angeschlossen. Ein Sprecher der Initiative sagte in Jena, man trete für ein weltoffenes und vielfältiges Thüringen ein. Und diese positiven Werte wolle man überall im Freistaat und darüber hinaus transportieren.
    Der Oberbürgermeister von Jena, Nitzsche, betonte, es sei jetzt ein Bündnis wichtig, bei dem man Gesicht zeigen könne. "Wir sind die Mehrheit." Er erinnerte daran, dass Jena die Keimzelle der rechtsextremen Terrororganisation NSU gewesen sei. Um so notwendiger sei es, deutlich zu machen, dass gerade auch die Thüringer Wirtschaft Zuwanderung und Weltoffenheit brauche.
    "Weltoffenes Thüringen" hat sich im Sommer 2023 in Weimar gegründet - und zwar aus der Sorge wegen des wachsenden gesellschaftlichen Zulaufs für rechtsextreme und menschenfeindliche Ideologien. Geplant sind eine Plakataktion, Veranstaltungen sowie ein regionalisiertes Vernetzungstreffen.
    In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. In Umfragen liegt die AfD um Björn Höcke vorn, die vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wird.
    Politiker aus mehreren Bundesländern warnten erneut vor Gefahren durch den Rechtsextremismus. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff von der CDU sagte, die freiheitliche Gesellschaft und die Demokratie seien herausgefordert. Thüringens Ministerpräsident Ramelow begrüßte die jüngsten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus mit hunderttausenden Teilnehmern. Er sei froh, dass die Anständigen auf die Straße gingen, sagte er im RBB-Hörfunk.
    Diese Nachricht wurde am 25.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.