In Europa sind Dioxine und Furane schon länger im Visier der Schadstoff-Überwachung. Die Hauptquellen der Umweltgifte sind bekannt: Müllverbrennungsöfen und bestimmte Prozessanlagen der Industrie. "Man kann aber nicht ausschließen, dass die Dioxin-Emissionen in Europa höher sind, als man jetzt meint", warnt Günter Bröker, Professor für Technische Maßnahmen zu Luftreinhaltung an der Ruhr-Universität Bochum. Für die EU erstellt Bröker zusammen mit Kollegen ein Kataster über Dioxin-Emissionen in den Staaten der Gemeinschaft, eine Übersicht soll in Kürze erscheinen. Danach besteht bei den unerwünschten POPs (Persistant Organic Pollutants) auch in Europa Handlungsbedarf. Denn ein Industrie-Prozess macht den Umweltexperten noch Sorgen: das Sintern von Metall. In Sinteranlagen wird Material - Metallpulver oder keramische Stoffe - so vorbereitet, dass es in Hochöfen eingesetzt werden kann. Schon in der Vergangenheit seien einige Anlagen wegen hoher Emissionen in die Diskussion geraten, so Bröker: "Wir haben bei unserem Dioxin-Inventar nun festgestellt, dass man die Sinteranlagen in Europa alle auf ihre Dioxin-Emissionen überprüfen sollte." Die nötigen Überprüfungen kommen in den europäischen Ländern allerdings unterschiedlich gut voran: In Spanien oder Italien etwa sind Messungen schwieriger durchzusetzen als in Belgien oder Deutschland.
[Quelle: Volker Mrasek]
[Quelle: Volker Mrasek]