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Kampf den Viren

Medizin. - In Wien tauschen sich derzeit Mediziner und Pharmaentwickler über Impfstoffe gegen Vireninfektionen aus. Wirksame Mittel in diesem Bereich sind gefragt, wie das Beispiel der Vogelgrippe zeigt. Ein Thema heute waren weltweite Grippeepidemien wie die der Spanischen Grippe, die 1918 Millionen Menschen weltweit tötete.

    Der Londoner John Oxford, ein ausgewiesener Experte bei Grippeerkrankungen, betonte in seinem Wiener Vortrag, dass besonders auch viele Kinder der Spanischen Grippe zum Opfer gefallen sind - eine zwar bekannte, aber in der Forschung nur wenig beachtete Tatsache. Bei der Entwicklung von Grippeimpfstoffen sollten die Pharmakologen ihr Augenmerk also auch darauf legen, für Kinder verträgliche Medikamente zu entwickeln. Da infizierte Kinder ein Virus auch selbst weitergeben können, verringert man so auch das Risiko für Erwachsene. Eine in Wien vorgestellte japanische Studie konnte in diesem Zusammenhang feststellen, dass Großeltern seltener krank werden, wenn ihre Enkelkinder gegen Grippe geimpft sind.

    Ausgedehnte Impfkampagne setzen voraus, dass auch genügend Impfstoffe produziert werden können. Derzeit reichen die Kapazitäten nach Schätzungen jedoch nur aus, einen kleinen Bruchteil der Menschheit bei einer weltweiten Grippepandemie zu impfen. Insbesondere die Bevölkerung weniger entwickelter Länder in der Dritten Welt hätte keinen Zugang zu Impfstoffen. Zumindest bei der Behandlung von Grippeerkrankungen gibt es aber einen kleinen Lichtblick : Möglicherweise können Statine anstelle teurer Medikamente eingesetzt werden. Satine sind Wirkstoffe, die zu geringen Kosten auch in der Dritten Welt produziert werden können. Sie wirken sehr gut gegen den so genannten Zytokinsturm, eine Überreaktion des Immunsystems, die bei der Spanischen Grippe aufgetreten war.

    [Quelle: Kristin Raabe]