Kloiber: Was genau hat Craig Barrett da vorgestellt, Peter Welchering
Er hat Gerüchte, die schon seit einigen Monaten kursierten bestätigt. Konkret geht es dabei um eine 64 Bit-Technik namens Yamhill. Workstations und kleinere Server mit zwei Prozessoren werden noch im zweiten Quartal eine 64 Bit Erweiterung bekommen. Und diese 64-Bit-Erweiterung für die Xeon-Prozessoren macht sie damit kompatibel zu AMD-Prozessoren. Intel läutet also eine Politik nicht nur der friedlichen Koexistenz mit dem Hauptfeind AMD ein, sondern sogar einen kleinen Grenzverkehr auf Prozessorebene. Dass Intel hier einem Entwicklungspfad von AMD folgt, erklärt der Chipanalyst Brian Lewis so:
Die Chipentwicklungskosten steigen enorm und die Lebenszyklen der Prozessoren verkürzen sich dramatisch. Bisher war ein Prozessor drei Jahre im Markt, jetzt ist er das in einigen Märkten nur noch ein Jahr. Also müssen wir schneller an den Markt kommen. Wer nicht schnell genug an den Markt kommt, verliert 30 bis 40 Prozent Marktanteil im ersten Jahr. Da herrscht großer Druck.
Kloiber: Erheblicher Marktdruck herrscht ja auch in der Unterhaltungselektronik. Wie sieht die neue Referenzplattform von Intel hier aus?
Sie sieht stark nach dem Windows Media Center aus. Und damit hat sich Intel eigentlich erwartungsgemäß auf die Linie von Microsoft-Chef Bill Gates eingelassen. Kessler heißt die Referenzplattform für das digitale Heim und Intel hat Kessler auf dem Developer Forum in San Francisco ein wenig lautstark als die größte Board-Innvoation seit zehn Jahren vorgestellt. Der Wireless-LAN-Kontenpunkt ist hier in Prozessorsoftware realisiert, also ein Abschied vom fest verdrahteten, die Speicher sind in RAID-Technologie ausgeführt, und Basis des Ganzen ist der Grantsdale genante Chipsatz, den Intel ja eigens für die Unterhaltungselektronik entwickelt hat. Und dieses Media-Center bietet, was man so an Untgerhaltungselektronik im Wohnzimmer braucht, TV-Tuner. DVD-Spieler, Videorekorder, Wireless-LAN, um die Endgeräte im ganzen Haus mobil nutzen zu können, und dank Dolby Pro auch eine exzellente Klangqualität. Allerdings geben die Intel-Entwickler auch zu, dass sie allmählich an die Grenzen der Prozessor-Komplexität stoßen, und so wurden intensiv neue Entwicklungswege bei reduzierter Komplexität gesucht. Intels Entwicklungsdirektor Edward So meinte dazu:
Wir müssen mit neuen Technologien vorsichtig sein. Mit jeder Technologie, mit der wir Fortschritte erzielen, bringen wir eine bessere Integration der Funktionen, noch mehr Leistung und sorgfältigeren Energieverbrauch. Nun kennt jeder das Mooresche Gesetz: Die Zahl der Transistoren auf einem Chip verdoppelt sich alle zwei Jahre. Weil die Technologie immer komplexer geworden ist, müssen wir Wege suchen, um die Komplexität auszugleichen.
Kloiber: Ein riesiges Problem ist ja die enorme Abwärme der Chips. Gab es da Diskussionen auf dem Entwicklerforum?
Ja, sehr intensiv wurde das Problem diskutiert, dass ein Großteil der elektrischen Energie, des Strom nicht für die Datenverarbeitung genutzt wird, sondern im wahrsten Sinne des Wortes verheizt wird. Insbesondere Edward So mit seinen Entwicklerteams hat zu diesem Problem einige interessante Entwicklungsprojekte vorgestellt. Und ein Konzept ist so simpel wie wirkungsvoll. Da wird der Prozessor einfach umgebaut, um die Leitungswege zu verkürzen. Also Transistorengruppen, die miteinander sehr viele Daten austauschen müssen, werden nebeneinander gesetzt, direkt nebeneinander ohne lange Leitungswege. Damit könnte man rein rechnerisch bis zu zwei Dritteln des Energieverlustes bei herkömmlichen Xeon- oder Pentium-4-Chips einsparen. Und der zweite Punkt heißt einfach: Komplexität reduzieren.
Kloiber: Steht dieser Reduzierung von Komplexität nicht das von Edward So gerade zitierte Moor’sche Gesetz entgegen, demzufolge sich ja alle zwei Jahre die Anzahl der Transistoren auf einem Chip verdoppelt?
Wird einfach nur verdoppelt, dann wird’s unübersichtlich, dann blickt keiner mehr durch. Dann kommt es zu enorm langen Leitungswegen für die Daten, und dann ist der Energieverlust groß. Deshalb heißt die Devise auch bei Intel: Auslagern. Und das hat beinahe für eine Revolution unter den Intel-Entwicklern gesorgt. Denn Edward Sos Truppe probiert diese Auslagerung mit Feldprogrammierbaren Schaltkreisen, FPGAs, die demnächst vielleicht unsere PC-Chips ergänzen. Und damit heißt, im Augenblick noch sehr geheim, die Devise bei Intel letztlich: Abschied von den vollkommen frei programmierbaren Prozessoren, Abschied vom bisherigen Mikrocode. Das ist noch nicht beschlossene Sache, aber das wurde offen unter solchen Aspekten wie Energiereduzierung, Vermeidung von Abwärme in San Francisco diskutiert.
Er hat Gerüchte, die schon seit einigen Monaten kursierten bestätigt. Konkret geht es dabei um eine 64 Bit-Technik namens Yamhill. Workstations und kleinere Server mit zwei Prozessoren werden noch im zweiten Quartal eine 64 Bit Erweiterung bekommen. Und diese 64-Bit-Erweiterung für die Xeon-Prozessoren macht sie damit kompatibel zu AMD-Prozessoren. Intel läutet also eine Politik nicht nur der friedlichen Koexistenz mit dem Hauptfeind AMD ein, sondern sogar einen kleinen Grenzverkehr auf Prozessorebene. Dass Intel hier einem Entwicklungspfad von AMD folgt, erklärt der Chipanalyst Brian Lewis so:
Die Chipentwicklungskosten steigen enorm und die Lebenszyklen der Prozessoren verkürzen sich dramatisch. Bisher war ein Prozessor drei Jahre im Markt, jetzt ist er das in einigen Märkten nur noch ein Jahr. Also müssen wir schneller an den Markt kommen. Wer nicht schnell genug an den Markt kommt, verliert 30 bis 40 Prozent Marktanteil im ersten Jahr. Da herrscht großer Druck.
Kloiber: Erheblicher Marktdruck herrscht ja auch in der Unterhaltungselektronik. Wie sieht die neue Referenzplattform von Intel hier aus?
Sie sieht stark nach dem Windows Media Center aus. Und damit hat sich Intel eigentlich erwartungsgemäß auf die Linie von Microsoft-Chef Bill Gates eingelassen. Kessler heißt die Referenzplattform für das digitale Heim und Intel hat Kessler auf dem Developer Forum in San Francisco ein wenig lautstark als die größte Board-Innvoation seit zehn Jahren vorgestellt. Der Wireless-LAN-Kontenpunkt ist hier in Prozessorsoftware realisiert, also ein Abschied vom fest verdrahteten, die Speicher sind in RAID-Technologie ausgeführt, und Basis des Ganzen ist der Grantsdale genante Chipsatz, den Intel ja eigens für die Unterhaltungselektronik entwickelt hat. Und dieses Media-Center bietet, was man so an Untgerhaltungselektronik im Wohnzimmer braucht, TV-Tuner. DVD-Spieler, Videorekorder, Wireless-LAN, um die Endgeräte im ganzen Haus mobil nutzen zu können, und dank Dolby Pro auch eine exzellente Klangqualität. Allerdings geben die Intel-Entwickler auch zu, dass sie allmählich an die Grenzen der Prozessor-Komplexität stoßen, und so wurden intensiv neue Entwicklungswege bei reduzierter Komplexität gesucht. Intels Entwicklungsdirektor Edward So meinte dazu:
Wir müssen mit neuen Technologien vorsichtig sein. Mit jeder Technologie, mit der wir Fortschritte erzielen, bringen wir eine bessere Integration der Funktionen, noch mehr Leistung und sorgfältigeren Energieverbrauch. Nun kennt jeder das Mooresche Gesetz: Die Zahl der Transistoren auf einem Chip verdoppelt sich alle zwei Jahre. Weil die Technologie immer komplexer geworden ist, müssen wir Wege suchen, um die Komplexität auszugleichen.
Kloiber: Ein riesiges Problem ist ja die enorme Abwärme der Chips. Gab es da Diskussionen auf dem Entwicklerforum?
Ja, sehr intensiv wurde das Problem diskutiert, dass ein Großteil der elektrischen Energie, des Strom nicht für die Datenverarbeitung genutzt wird, sondern im wahrsten Sinne des Wortes verheizt wird. Insbesondere Edward So mit seinen Entwicklerteams hat zu diesem Problem einige interessante Entwicklungsprojekte vorgestellt. Und ein Konzept ist so simpel wie wirkungsvoll. Da wird der Prozessor einfach umgebaut, um die Leitungswege zu verkürzen. Also Transistorengruppen, die miteinander sehr viele Daten austauschen müssen, werden nebeneinander gesetzt, direkt nebeneinander ohne lange Leitungswege. Damit könnte man rein rechnerisch bis zu zwei Dritteln des Energieverlustes bei herkömmlichen Xeon- oder Pentium-4-Chips einsparen. Und der zweite Punkt heißt einfach: Komplexität reduzieren.
Kloiber: Steht dieser Reduzierung von Komplexität nicht das von Edward So gerade zitierte Moor’sche Gesetz entgegen, demzufolge sich ja alle zwei Jahre die Anzahl der Transistoren auf einem Chip verdoppelt?
Wird einfach nur verdoppelt, dann wird’s unübersichtlich, dann blickt keiner mehr durch. Dann kommt es zu enorm langen Leitungswegen für die Daten, und dann ist der Energieverlust groß. Deshalb heißt die Devise auch bei Intel: Auslagern. Und das hat beinahe für eine Revolution unter den Intel-Entwicklern gesorgt. Denn Edward Sos Truppe probiert diese Auslagerung mit Feldprogrammierbaren Schaltkreisen, FPGAs, die demnächst vielleicht unsere PC-Chips ergänzen. Und damit heißt, im Augenblick noch sehr geheim, die Devise bei Intel letztlich: Abschied von den vollkommen frei programmierbaren Prozessoren, Abschied vom bisherigen Mikrocode. Das ist noch nicht beschlossene Sache, aber das wurde offen unter solchen Aspekten wie Energiereduzierung, Vermeidung von Abwärme in San Francisco diskutiert.