
Afrika müsse in der internationalen Politik eine größere Rolle spielen, die seiner wachsenden Bedeutung gerecht werde. Scholz zeigte sich optimistisch, dass sich die G20 in absehbarer Zeit für einen Beitritt der AU entscheiden würden. Er habe viele Gespräche geführt und das Gefühl, dass es dafür eine breite, wachsende Unterstützung gebe.
Aus Afrika bisher nur Südafrika dabei
Derzeit gehören der G20-Gruppe 19 Länder und die Europäische Union an, darunter die bevölkerungsreichsten Staaten und größten Volkswirtschaften der Welt. Zu den Mitgliedern zählen die USA, China, Russland, Indien und Deutschland. Aus Afrika ist bisher nur Südafrika dabei - ein Land, das wegen seiner Russland-Nähe derzeit vom Westen mit Skepsis betrachtet wird. Südafrika hat sich bei den Abstimmungen in der UNO-Vollversammlung über die Verurteilung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine enthalten.
G20-Reformversuche sind bisher gescheitert
Der afrikanische Wunsch nach mehr Mitbestimmung ist nicht neu. Seit Jahrzehnten versuchen die Staaten des Kontinents einen Sitz im UNO-Sicherheitsrat zu bekommen. Jeder Reformversuch des Gremiums scheiterte aber, auch weil die Vetomächte USA, Frankreich, Großbritannien, China und Russland ihre Sonderstellung nicht aufgeben wollen.
Scholz zum zweiten Mal innerhalb von 17 Monaten auf Afrika-Reise
Für Scholz ist Äthiopien die erste Station seiner zweiten größeren Afrika-Reise als Regierungschef. Dabei soll es auch um regionale Konflikte, erneuerbare Energien und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gehen. Als nächstes steht Kenia auf dem Besuchsprogramm. Das Land ist der wichtigste Partner Deutschlands in Ostafrika. Dort soll es um die geplante Produktion von grünem Wasserstoff gehen, der nach Deutschland exportiert werden könnte. Scholz wird von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Der SPD-Politiker war im Mai 2022 sehr früh nach seinem Amtsantritt erstmals nach Afrika gereist und hatte die Bundeswehrtruppen in Niger, im westafrikanischen Senegal und Südafrika besucht.
Diese Nachricht wurde am 05.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.