Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz betonte in seiner Predigt, es bleibe Aufgabe der Kirche, kritisch aufzuarbeiten und die eigene Geschichte immer wieder kritisch anzugucken. "Nie wieder ist jetzt", sagte Stäblein und ergänzte, dazu gehörten Worte gegen alles Völkische, Menschenfeindliche, Rechtsextreme.
Symbolort für rechtsnationale Bestrebungen
Für Kritiker ist der historische Bau ein Symbol des Militarismus und ein Treffpunkt rechtsnationaler Bewegungen in den 1920er und 1930er Jahren. Bekannt wurde die Garnisonkirche vor allem durch den sogenannten "Tag von Potsdam" am 21. März 1933. Damals trafen sich der damalige Reichskanzler Adolf Hitler und Reichspräsident Paul von Hindenburg an den Grabstätten der preußischen Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich des Großen - und demonstrierten so Einigkeit.
Vor der Garnisonkirche protestierten etwa 250 Menschen gegen die Einsetzung weiterer Gelder für den Wiederaufbau des Gotteshauses. Zudem forderten sie die Auflösung der Stiftung Garnisonkirche.
Kirche: Kultur- und Erinnerungsort
Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und 1968 auf Geheiß der DDR-Führung gesprengt. Die evangelische Kirche sieht in dem Wiederaufbau einen wichtigen Ort für Friedensarbeit und Demokratiebildung. Neben Gottesdiensten soll die Kirche als Kultur-, Erinnerungs- und Lernort genutzt werden.
Die Bauarbeiten für den Kirchturm laufen seit Herbst 2017. Das rund 42 Millionen Euro teure Vorhaben wird zu mehr als der Hälfte aus Bundesmitteln finanziert. Der inzwischen fast 60 Meter hohe Turm soll voraussichtlich im Sommer eröffnet werden. Dann soll er eine Höhe von knapp 90 Metern haben.
Diese Nachricht wurde am 02.04.2024 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.