Maradona-Prozess
Kardiologe: Fußballer war Hochrisikopatient

Ein Kardiologe hat im Prozess um den Tod von Fußballikone Diego Maradona ausgesagt, dass dieser ein Hochrisikopatient gewesen sei. Maradona hätte sich nach der Operation kurz vor seinem Tod in einer Klinik erholen müssen anstatt zuhause.

    Der Fußball-Star Diego Maradona genießt am 10.11.2001 im La-Bombonera-Stadion von Buenos Aires zum letzten Mal den Beifall seiner Fans (Archivfoto).
    Neue Details im Maradona-Prozess (picture alliance / dpa / AFP)
    "Er war ein Hochrisikopatient, der unter Entzugserscheinungen litt und eine umfassende Betreuung benötigte", sagte Sebastián Nani, Leiter der Kardiologie an der Olivos-Klinik, am Donnerstag vor Gericht aus.
    Bereits in der vergangenen Woche stellten auch die Ex-Frau von Diego Maradona und ein weiterer Arzt die Entscheidung von Maradonas Arzt - dem angeklagten Neurochirurg Leopoldo L. - und der ebenfalls angeklagten Psychiaterin Augustina C. infrage.

    Kardiologe: Maradonas Arzt "zu 100 Prozent" hauptverantwortlich

    L. war Maradonas persönlicher Arzt in den letzten vier Jahren seines Lebens, während C. die Medikamente verschrieb, die Maradona bis zu seinem Tod einnahm. Laut dem Kardiologen Nani lag die Hauptverantwortung außerhalb der Klinik "zu 100 Prozent" bei Maradonas Arzt.
    Insgesamt sieben Medizinern wird Fahrlässigkeit im Zusammenhang mit dem Tod des Fußballers vorgeworfen. Der Staatsanwaltschaft zufolge haben diese Maradona nicht angemessen behandelt, was zu seinem Tod geführt haben könnte. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen bis zu 25 Jahre Haft.
    Maradona, der Argentinien zum Sieg bei der Fußballweltmeisterschaft 1986 führte, starb 2020 an einem Herzinfarkt - nur wenige Wochen nach der Operation. Er war 60 Jahre alt.
    Diese Nachricht wurde am 26.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.