Statistik
Kassen-Gutachter: Im vergangenen Jahr 75 Todesfälle nach Behandlungsfehlern

Die Prüfer der gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr 3.160 Behandlungsfehler bestätigt, durch die Patienten vorübergehend oder dauerhaft geschädigt wurden.

    Auf einem Röntgenbild ist eine vergessene OP-Klemme im Bauchraum eines Patienten zu sehen. Es handelt sich hier allerdings um eine Bildmontage.
    Ärztefehler wie vergessene OP-Klemmen im Bauchraum sind selten, aber unentschuldbar. (dpa / Klaus Rose)
    Das waren nur geringfügig weniger als im Vorjahr, wie der Medizinische Dienst heute in seiner Jahres-Statistik für 2023 mitteilte. Die Dunkelziffer ist allerdings deutlich höher. Experten gehen davon aus, dass es bei etwa einem Prozent aller Krankenhausfälle zu Behandlungsfehlern kommt. Die Bandbreite reicht von falschen Medikamenten oder Behandlungsmethoden über Verwechslungen bis hin zu im Körper vergessenen OP-Materialien. Den Angaben zufolge wurde zum Beispiel eine 39-jährige Frau nicht wie geplant wegen einer Eierstockzyste operiert, sondern stattdessen sterilisiert.
    Der Vorstandschef des Medizinischen Dienstes, Gronemeyer, forderte eine Meldepflicht für Behandlungsfehler.
    Diese Nachricht wurde am 23.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.