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UNO-Arbeitsorganisation
Katar leitet ILO-Tagung

Trotz heftiger Kritik im Vorfeld hat Katar nun offiziell die Sitzungsleitung der Jahreskonferenz der UNO-Arbeitsorganisation ILO in Genf übernommen.

    Männer in Arbeitskleidung gehen vor der Baustelle eines Stadions entlang.
    Arbeiter vor einer Stadion-Baustelle in Katar Ende 2019 - trotz Kritik an Arbeitsbedingungen auf den Baustellen zur Fußball-WM darf Katar nun die Sitzung der UNO-Arbeitsorganisation ILO leiten. (AFP)
    Gewerkschaften hatten kritisiert, dass ein Land die Sitzung leiten soll, das wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern vor der Fußballweltmeisterschaft 2022 am Pranger stand. Eine Vertreterin der Arbeitnehmer verwies beim Auftakt der Sitzung in Genf auf die Vorwürfe. Zugleich räumte sie ein, dass Katar sich um Lösungen bemühe. Der angedrohte Protest blieb aus und der Arbeitsminister Katars wurde im Konsens zum Sitzungspräsidenten ernannt.
    Die ILO mit 187 Mitgliedsländern ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Neben den Regierungen sind darin auch Arbeitgeber und -nehmer vertreten. Der Vorsitz bei den Konferenzen rotiert; für dieses Jahr hatte die Asien-Pazifik-Gruppe das Vorschlagsrecht. Bei der Jahrestagung soll unter anderem über den Bedarf an guten Berufsausbildungen und über auskömmliche Löhne beraten werden.
    Diese Nachricht wurde am 05.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.