Wenn die Nordsee mal wieder an Dünen und Deiche knabbert, schaut Boukje Galema manchmal nachdenklich über das aufgewühlte Meer. Sie ist die Bürgermeisterin der niederländischen Wattinsel Vlieland und deshalb verantwortlich für den Schutz der Insel und ihrer Bevölkerung.
Als Leiterin der Verwaltung müsse sie natürlich wissen, wen sie bei Katastrophen ansprechen müsse und wie sie Hilfskräfte einteile, sagt die zupackende Frau. Es könnte heikel werden, wenn die Folgen großer See-Unfälle an die Küste kommen - etwa ein Ölteppich oder eine Giftgaswolke.
Das weiß auch Feuerwehrmann Rob Brons, zuständig für den Schutz von 12 Kilometer Strand vor Den-Haag.
Die Hilfe auf dem Wasser und an Land seien zwei ganz verschiedene Welten. Sie hätten eigene Begriffe, unterschiedliche Bräuche und natürlich ganz anderen Zeitvorstellungen. Auf dem Wasser gehe alles langsamer. Die Abstimmung sei oft sehr kompliziert.
Das bestätigt auch Wierd Koops, der als selbstständiger Katastrophenberater bei vielen großen Unfällen eingeschaltet wurde. Beispielsweise bei der Havarie der Prestige vor der spanischen Küste.
Die örtlichen Behörden, sagt Koops, hätten damals beschlossen, den leckenden Tanker so weit wie möglich ins Meer zu ziehen - weg von der Küste und weg von den Behörden.
Die Folge war, dass ein sehr großer Küstenabschnitt mit Öl verschmutzt wurde. Hätte man das Schiff an die Küste geholt, hätte man den Schaden begrenzt. Aber dann wäre möglicherweise nur eine Stadt auf den Folgen sitzen geblieben. Da sei das Verhalten der Behörden eigentlich verständlich.
Man stelle sich einen ähnlichen Fall in der Nordsee vor, sagt der Berater. Einen Tanker, der etwa vor der niederländischen in Not gerate, bräuchte man nur ein bisschen nach Norden zu schleppen, dann hätten deutsche oder dänische Küstengemeinden das Problem.
Technisch klappe die Zusammenarbeit zwischen den Anrainern der Nordsee allerdings sehr gut, berichten Katastrophenschützer. Geräte zum Aufräumen von Umweltschäden stünden in ausreichender Menge bereit. Teilweise könne man schweres Gerät bei Landwirten rekrutieren. Und beim Schutz der Natur - zum Beispiel bei der Rettung ölverschmierter Vögel - wüchsen die Bäume ohnehin nicht in den Himmel, weiß Selko de Wolf von Texeler Rettungsstation Ecomare
" Ich sage immer, von 100 Vögel, die im Meer ins Öl kommen, sterben schon 90 auf dem Meer. Zehn Stück kommen an den Strand und am Strand sterben auch schon fünf Tiere. Die anderen fünf kommen dann hier an die Vögelauffangstation. Und von den fünf, die gebracht werden überleben dann zwei. "
Noch geringer sei ihre Überlebenschance, sagt der Tierpfleger, wenn Tausende von Vögeln bei Tankerunfällen verölt würden - selbst wenn die Zusammenarbeit zwischen den Rettungsstationen funktioniere. Vordringlich sei deshalb eine internationale Übereinkunft für die Regelung finanzieller Folgen, sagt Wierd Koops
" Wenn beispielsweise ein paar Jahre lang Touristen ausbleiben, müsste es einen europäischen Ausgleichfonds für die Einkommensverluste im Fremdenverkehr geben. Dann könnten Gemeinden es sich eher leisten, Umweltschäden bei sich zu begrenzen. So würde finanzieller Schutz auch indirekt zum Naturschutz. "
Wie groß aber ist eigentlich die Gefahr einer großen Katastrophe in der Nordsee?
Das, meint Wierd Koops, wisse man eben nicht. In den vergangenen 50 Jahren habe es in der Nordsee keine einzige wirkliche Katastrophe gegeben. Die Gefahr werde deshalb von vielen nicht sehr ernst genommen. Aber Eines sei sicher: eines Tages passiert’s - vielleicht schon morgen.
Als Leiterin der Verwaltung müsse sie natürlich wissen, wen sie bei Katastrophen ansprechen müsse und wie sie Hilfskräfte einteile, sagt die zupackende Frau. Es könnte heikel werden, wenn die Folgen großer See-Unfälle an die Küste kommen - etwa ein Ölteppich oder eine Giftgaswolke.
Das weiß auch Feuerwehrmann Rob Brons, zuständig für den Schutz von 12 Kilometer Strand vor Den-Haag.
Die Hilfe auf dem Wasser und an Land seien zwei ganz verschiedene Welten. Sie hätten eigene Begriffe, unterschiedliche Bräuche und natürlich ganz anderen Zeitvorstellungen. Auf dem Wasser gehe alles langsamer. Die Abstimmung sei oft sehr kompliziert.
Das bestätigt auch Wierd Koops, der als selbstständiger Katastrophenberater bei vielen großen Unfällen eingeschaltet wurde. Beispielsweise bei der Havarie der Prestige vor der spanischen Küste.
Die örtlichen Behörden, sagt Koops, hätten damals beschlossen, den leckenden Tanker so weit wie möglich ins Meer zu ziehen - weg von der Küste und weg von den Behörden.
Die Folge war, dass ein sehr großer Küstenabschnitt mit Öl verschmutzt wurde. Hätte man das Schiff an die Küste geholt, hätte man den Schaden begrenzt. Aber dann wäre möglicherweise nur eine Stadt auf den Folgen sitzen geblieben. Da sei das Verhalten der Behörden eigentlich verständlich.
Man stelle sich einen ähnlichen Fall in der Nordsee vor, sagt der Berater. Einen Tanker, der etwa vor der niederländischen in Not gerate, bräuchte man nur ein bisschen nach Norden zu schleppen, dann hätten deutsche oder dänische Küstengemeinden das Problem.
Technisch klappe die Zusammenarbeit zwischen den Anrainern der Nordsee allerdings sehr gut, berichten Katastrophenschützer. Geräte zum Aufräumen von Umweltschäden stünden in ausreichender Menge bereit. Teilweise könne man schweres Gerät bei Landwirten rekrutieren. Und beim Schutz der Natur - zum Beispiel bei der Rettung ölverschmierter Vögel - wüchsen die Bäume ohnehin nicht in den Himmel, weiß Selko de Wolf von Texeler Rettungsstation Ecomare
" Ich sage immer, von 100 Vögel, die im Meer ins Öl kommen, sterben schon 90 auf dem Meer. Zehn Stück kommen an den Strand und am Strand sterben auch schon fünf Tiere. Die anderen fünf kommen dann hier an die Vögelauffangstation. Und von den fünf, die gebracht werden überleben dann zwei. "
Noch geringer sei ihre Überlebenschance, sagt der Tierpfleger, wenn Tausende von Vögeln bei Tankerunfällen verölt würden - selbst wenn die Zusammenarbeit zwischen den Rettungsstationen funktioniere. Vordringlich sei deshalb eine internationale Übereinkunft für die Regelung finanzieller Folgen, sagt Wierd Koops
" Wenn beispielsweise ein paar Jahre lang Touristen ausbleiben, müsste es einen europäischen Ausgleichfonds für die Einkommensverluste im Fremdenverkehr geben. Dann könnten Gemeinden es sich eher leisten, Umweltschäden bei sich zu begrenzen. So würde finanzieller Schutz auch indirekt zum Naturschutz. "
Wie groß aber ist eigentlich die Gefahr einer großen Katastrophe in der Nordsee?
Das, meint Wierd Koops, wisse man eben nicht. In den vergangenen 50 Jahren habe es in der Nordsee keine einzige wirkliche Katastrophe gegeben. Die Gefahr werde deshalb von vielen nicht sehr ernst genommen. Aber Eines sei sicher: eines Tages passiert’s - vielleicht schon morgen.