
Der verbindliche Text mit dem Titel "Fiducia supplicans" trägt die Unterschrift des Präfekten der Glaubensbehörde, Kardinal Fernandez, und wurde von Papst Franziskus ausdrücklich genehmigt. Zur Begründung sagte Fernandez, die Kirche habe ihr Verständnis von dem, was ein Segen sei, im Licht der seelsorgerischen Ideale von Papst Franziskus erweitert und angereichert. In der Erklärung wird allerdings betont, dass bei einer solchen Segnung eine Verwechslung mit einer Eheschließung ausgeschlossen werden muss. So dürfe die Segnung keine Elemente enthalten, die auch nur im Entferntesten einem Hochzeitsritus ähneln.
In dem jetzt veröffentlichten Dokument wird zugleich die weiter geltende Ablehnung homosexueller Ehen betont. In der nun abgegeben Erklärung wird bekräftigt, dass die Ehe ein lebenslanges Sakrament zwischen Mann und Frau sei. "Paare in irregulären Situationen und gleichgeschlechtliche Paare" könnten gesegnet werden, "ohne deren Status offiziell zu konvalidieren oder die beständige Lehre der Kirche über die Ehe in irgendeiner Weise zu verändern", heißt es konkret.
Der Vatikan hatte eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare bis vor kurzem noch ausgeschlossen. Franziskus hatte allerdings bereits zu Beginn seines Pontifikats 2013 gesagt: "Wenn jemand homosexuell ist und guten Willens nach Gott sucht, wer bin ich, darüber zu urteilen?"
Diese Nachricht wurde am 19.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.