Der niedliche Larvenroller, eine fünfzig Zentimeter lange, possierliche Baumkatze, und der Marderhund galten bislang als die Überbringer der potenziell tödlichen Lungenerkrankung SARS. Beide, Hund und Katze, gelten in China als kulinarische Höhepunkte und werden auf dortigen Wochenmärkten feilgeboten. Beide Leckereien sind jedoch nicht die einzigen Reservoirs für den Erreger, ein Coronavirus, sagt Professor Albert Osterhaus.
Das Virus vermischt sich stärker über verschiedene Tierarten hinweg als man bisher angenommen hat. Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, verschiedene Arten zu infizieren. Wir postulieren, dass das Virus in einem Reservoir wild lebender Tiere schlummert. Es kann gut sein, dass noch andere Tierarten als Reservoir in Frage kommen. Osterhaus:
... und zu diesen Tierarten - das hat der Leiter des Instituts für Virologie an der Erasmus-Universität in Rotterdam nun bewiesen - gehören Katzen, Frettchen und Affen.
Affen sind kein gutes Modell für den Tierversuch. Affen sind perfekt geeignet, um experimentell mit dem Corona-Virus angesteckt zu werden und dann an SARS zu erkranken. Aber es gibt nicht nur ethische Gründe, auf Affen als Versuchstiere zu verzichten, sondern Affen sind auch sehr teuer. Es wäre äußerst aufwändig, sie in großen Gruppen zu halten. Deswegen probierten wir es mit Katzen und Frettchen. Das Ergebnis: Es ist sowohl möglich, Katzen mit SARS zu infizieren als auch Frettchen. Frettchen werden krank. In Katzen vermehrt sich das Virus, sie bekommen - wie die Frettchen auch - Lungenentzündung, aber bei weitem nicht so schwer. Sie werden nicht mal richtig krank, aber sie verbreiten das Virus.
Es war beunruhigend einfach, diese anderen Tierarten, Katzen und Frettchen, mit dem SARS-Erreger zu infizieren. Albert Osterhaus strich den Tieren eine Lösung mit Viren auf Nase, Luftröhre und um die Augen herum - und schon erkrankten die Tiere. Der Forscher steckte dann auch noch gesunde Artgenossen in den Käfig.
Wenn wir infizierte Katzen und Frettchen mit nicht infizierten Tieren zusammenbringen, dann kommt es zu Ansteckungen. Die vormals gesunden Tiere fangen dann bald auch selbst an, den Erreger zu übertragen. Die Katzen zeigen nur einen milden Krankheitsverlauf. Die von den anderen Tieren im Käfig angesteckten Frettchen zeigen Krankheitserscheinungen und manche sterben sogar.
Katzen schadet das Coronavirus also kaum. Aber bei Frettchen schlägt es voll durch. Frettchen haben nun wohl das traurige Los, bei der Suche nach SARS-Medikamenten zum Haupt-Versuchstier zu avancieren. Bereits medizinisch genutzte Wachstumsfaktoren, so genannte Zytokine, könnten den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Offen bleibt, ob die nun bekannten Reservoirs die einzigen sind. Albert Osterhaus:
Es hat solche Experimente gegeben, und es ist bisher nicht gelungen, andere Tierarten anzustecken. Wir sind und aber noch nicht sicher, wie dieses Ergebnis zu deuten ist. Wenn etwas zunächst nicht funktioniert, heißt das ja noch lange nicht, dass es absolut unmöglich ist.
Eines will der niederländische Forscher aber keineswegs erreichen: dass Katzenliebhaber verunsichert werden. Die unter europäischen Bedingungen gehaltene Hauskatze ist kein Reservoir für den Erreger, betont er.
Ich möchte ganz deutlich hervorheben, dass sich niemand um seine Hauskatze sorgen muss - auf jeden Fall nicht in Europa und nicht zu diesem Zeitpunkt. Viele behaupten jetzt, wir hätten nachgewiesen, die Katze sei ein Reservoir für SARS. Das ist sie ganz sicher nicht. Das einzige, was wir herausgefunden haben ist, dass man im Experiment Katzen mit dem SARS-Erreger infizieren kann. Wir haben aber auch gezeigt, dass infizierte Katzen den Erreger zwar eine Weile verbreiten, dann aber mit ihm fertig werden. Sie tragen den Erreger also nicht lange in sich - soweit wir bisher wissen.
Es wäre also grundverkehrt, sich vor Minka, Muschi oder Felix zu fürchten. Man hat sie ja nicht zum Fressen gern.
Das Virus vermischt sich stärker über verschiedene Tierarten hinweg als man bisher angenommen hat. Wir haben gezeigt, dass es möglich ist, verschiedene Arten zu infizieren. Wir postulieren, dass das Virus in einem Reservoir wild lebender Tiere schlummert. Es kann gut sein, dass noch andere Tierarten als Reservoir in Frage kommen. Osterhaus:
... und zu diesen Tierarten - das hat der Leiter des Instituts für Virologie an der Erasmus-Universität in Rotterdam nun bewiesen - gehören Katzen, Frettchen und Affen.
Affen sind kein gutes Modell für den Tierversuch. Affen sind perfekt geeignet, um experimentell mit dem Corona-Virus angesteckt zu werden und dann an SARS zu erkranken. Aber es gibt nicht nur ethische Gründe, auf Affen als Versuchstiere zu verzichten, sondern Affen sind auch sehr teuer. Es wäre äußerst aufwändig, sie in großen Gruppen zu halten. Deswegen probierten wir es mit Katzen und Frettchen. Das Ergebnis: Es ist sowohl möglich, Katzen mit SARS zu infizieren als auch Frettchen. Frettchen werden krank. In Katzen vermehrt sich das Virus, sie bekommen - wie die Frettchen auch - Lungenentzündung, aber bei weitem nicht so schwer. Sie werden nicht mal richtig krank, aber sie verbreiten das Virus.
Es war beunruhigend einfach, diese anderen Tierarten, Katzen und Frettchen, mit dem SARS-Erreger zu infizieren. Albert Osterhaus strich den Tieren eine Lösung mit Viren auf Nase, Luftröhre und um die Augen herum - und schon erkrankten die Tiere. Der Forscher steckte dann auch noch gesunde Artgenossen in den Käfig.
Wenn wir infizierte Katzen und Frettchen mit nicht infizierten Tieren zusammenbringen, dann kommt es zu Ansteckungen. Die vormals gesunden Tiere fangen dann bald auch selbst an, den Erreger zu übertragen. Die Katzen zeigen nur einen milden Krankheitsverlauf. Die von den anderen Tieren im Käfig angesteckten Frettchen zeigen Krankheitserscheinungen und manche sterben sogar.
Katzen schadet das Coronavirus also kaum. Aber bei Frettchen schlägt es voll durch. Frettchen haben nun wohl das traurige Los, bei der Suche nach SARS-Medikamenten zum Haupt-Versuchstier zu avancieren. Bereits medizinisch genutzte Wachstumsfaktoren, so genannte Zytokine, könnten den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Offen bleibt, ob die nun bekannten Reservoirs die einzigen sind. Albert Osterhaus:
Es hat solche Experimente gegeben, und es ist bisher nicht gelungen, andere Tierarten anzustecken. Wir sind und aber noch nicht sicher, wie dieses Ergebnis zu deuten ist. Wenn etwas zunächst nicht funktioniert, heißt das ja noch lange nicht, dass es absolut unmöglich ist.
Eines will der niederländische Forscher aber keineswegs erreichen: dass Katzenliebhaber verunsichert werden. Die unter europäischen Bedingungen gehaltene Hauskatze ist kein Reservoir für den Erreger, betont er.
Ich möchte ganz deutlich hervorheben, dass sich niemand um seine Hauskatze sorgen muss - auf jeden Fall nicht in Europa und nicht zu diesem Zeitpunkt. Viele behaupten jetzt, wir hätten nachgewiesen, die Katze sei ein Reservoir für SARS. Das ist sie ganz sicher nicht. Das einzige, was wir herausgefunden haben ist, dass man im Experiment Katzen mit dem SARS-Erreger infizieren kann. Wir haben aber auch gezeigt, dass infizierte Katzen den Erreger zwar eine Weile verbreiten, dann aber mit ihm fertig werden. Sie tragen den Erreger also nicht lange in sich - soweit wir bisher wissen.
Es wäre also grundverkehrt, sich vor Minka, Muschi oder Felix zu fürchten. Man hat sie ja nicht zum Fressen gern.