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Kaufberatung: Wildbret

Fleisch von Hirsch, Hase, Fasan oder Wildschwein stammt von Tieren, die in Wald und Feld aufgewachsen sind, sich ernähren von Kräutern, jungen Trieben, Früchten und Blättern. Das macht das Fleisch schmackhaft und fettarm - wir sagen Ihnen, wo und wie sie es am besten kaufen.

Von Annette Eversberg |
    Woher kommt das Wild?
    "Wenn Sie bei Jägern direkt kaufen, ist das immer Wild aus Deutschland. Im gewerblichen Handel kommt auch viel aus dem Ausland, aus den anderen europäischen Ländern. Wenn Sie beim Jäger direkt kaufen, kommt das aus heimischen Revieren."

    Verspricht Alwin Wiggering, er ist Jäger im Kreis Warendorf. Die Hauptjagdsaison umfasst Herbst und Winter, wobei viele Treibjagden in diesen Wochen stattfinden. Deshalb ist jetzt auch das Angebot an Wildbret groß, sodass es sich lohnen kann, sich schon jetzt auch für die Festtage einzudecken. Geschossen werden dürfen zur Zeit Hirsche und Rehe, Fasanen, Feldhasen sowie Wildkaninchen, Wildenten und Wildschweine.
    Wie wird das Wild dann verarbeitet?
    Nachdem der Jäger das Tier erlegt hat, entnimmt er die Innereien. Er prüft auch, ob das Fleisch überhaupt zum Verzehr geeignet ist. Dann wird das Tier sofort in eine Kühlkammer gebracht und auf vier bis sieben Grad heruntergekühlt. In diesen Kühlkammern muss das Fleisch etwa drei bis vier Tage abhängen. Beim Abhängen wird das Fleisch erst zart.

    Welche Teile vom Wild werden angeboten?
    "Wir bieten am liebsten natürlich ganze Stücke an. Wir bieten aber auch zerlegt an, das heißt, sehr viele Kunden wollen Hinterkeulen haben oder Rücken haben, Rippen sind weniger gefragt, der Hals ist auch weniger gefragt, dann muss man sich überlegen, dass man das selber nutzt, wenn es nicht abgenommen wird."
    Ganze Rehe werden in der Decke angeboten. Das heißt: mit Fell. Dann muss der Verbraucher selbst dafür sorgen, das Tier fachgerecht zu zerlegen. Der Vorteil: Es ist deutlich preiswerter als zerlegte Teilstücke, die die Jäger zunehmend auch anbieten:
    "Fertig vakuumiert, aber auch lose in einer entsprechenden Kühlkiste, sodass es nach den Wünschen des Käufers geht."
    Wildenten oder Fasanen werden als ganze Tiere angeboten. Mit Federn. Kaninchen und Hasen mit Fell oder bereits abgezogen. Oder nur Rücken und Keulen.

    Wieviel muss ich für Wild bezahlen?
    Die Preise sind unterschiedlich. Sie richten sich – Stichwort Wild – danach, was dem Jäger wann vor die Flinte kommt. Jagdglück spielt ebenso eine Rolle wie Wetter und Klima, weshalb das Angebot schwankt. Unterschiede kann es auch je nach Bundesland geben. Entscheidend ist zudem das Gesamtgewicht eines Rehs, von Rotwild, also Hirschen oder Schwarzwild, sprich Wildschweinen.

    "Beim Rehwild ist es landauf, landab, dass Sie für ein Stück Reh in der Decke gewogen, fünf Euro pro Kilo bezahlen. Für Schwarzwild nehmen wir derzeit drei Euro, für Rotwild nehmen wir Euro 3,50."
    Immer für das ganze Tier. Teurer sind Teilstücke, am teuersten ist der Rehrücken. Er kostet beim Jäger demnach zwischen 25 und 35 Euro. Je nach Größe und Gewicht. Gulasch kostet zum Beispiel zehn Euro pro Kilo, eine Keule von Hirsch, Reh oder Wildschwein rund 18 Euro. Kaninchen und Hasen kosten ab drei oder zehn Euro pro Tier. Auch Wildenten sind bereits für drei Euro zu haben. Mehr als doppelt so teuer ist das Wild in Metzgereien und Fachgeschäften – besonders vor den Festtagen. Rechtzeitig kaufen lohnt in jedem Fall.
    Wo kann ich Wild kaufen?
    In Metzgereien oder direkt bei Jägern, die auf zahlreichen Internetseiten direkt angeben, wann sie was haben und zu welchem Preis. Auch Förstereien oder Landesbetriebe, die für den Wald zuständig sind, verkaufen Wildbret. Auch wer seinen Festtagsbraten vorbestellen will, kann das jederzeit tun.

    Und - unterm Strich?
    Wild kann man heute überall bekommen. Ganze Tiere sind preiswerter als zerlegte Teilstücke, direkt beim Jäger oder Forstamt ist es auch preiswerter und frischer als im Handel. Informationen über Jäger, Forstämter und Preise finden sich im Internet, Vorratkäufe möglichst weit vor Weihnachten lohnen sich immer, das Wildbret läßt sich auch problemlos einfrieren.

    Weiterführende Links:
    www.wald-und-holz.nrw.de
    www.wildbretsuche.de
    www.jagd-online.de
    www.wildboerse.de