Die alten Gifte haben sich mit dem Grundwasser vermischt, sie lagern als Gasbläschen zwischen den Erdkrumen oder haften direkt an den Bodenpartikeln.
"Relativ einfach sind Luftabsaugungen, das ist noch recht einfach zu beherrschen. Problematisch wird es, wenn das im Grundwasser ist. Man kann natürlich schon das Wasser abpumpen, draußen reinigen und an einer anderen Stelle wieder versickern lassen","
sagt die Chemikerin Dr. Ute Müller von Greenpeace. Doch wenn die Altlasten wie Lösungsmittel direkt an den Bodenpartikeln haften, braucht man andere Methoden. In einigen Fällen kann dann die in situ chemische Oxidation helfen. Dafür werden in den Boden Chemikalien, sogenannte Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid gepumpt, die mit den Giftstoffen eine chemische Reaktion eingehen, sie oxidieren. Dabei verwandeln sich Oxidationsmittel und Lösungsmittel in harmlose Stoffe wie Wasser, Sauerstoff und zum Beispiel Chloridionen. Doch so vielversprechend diese Methode auch scheint, deutsche Behörden sind mit der Anwendung zurückhaltend. Denn oftmals lagern unterschiedliche Gifte an einem Standort, und nicht jedes Gift verträgt sich mit jedem Oxidationsmittel. Und manche Altlasten wie Schwermetallen oder Teerschlacken lassen sich überhaupt nicht mit der Chemischen Oxidation abbauen, sagt Professor Matthias Kästner vom Helmholzzentrum für Umweltforschung in Leipzig.
""Die in situ chemische Oxidation ist ein vergleichsweise teures Verfahren, und hat zudem das Problem, die Reaktanten zueinander zu bekommen. Wenn Sie also ein Oxidationsmittel in den Untergrund einbringen, um Schadstoffe zu oxidieren und Sie haben im Untergrund immer natürliche Verbindungen, dann laufen Sie immer Gefahr, dass Sie die Oxidationsmittel an anderen Verbindungen abreagieren und nicht an den Zielsubstanzen."
Nach Meinung von Matthias Kästner ist die chemische Oxidation nur dann sinnvoll, wenn die Schadstoffe in großen Mengen den Boden verseuchen. Außerdem muss genügend Geld vorhanden sein, um eine intensive Voruntersuchung zu finanzieren und auch genügend Oxidationsmittel in die Erde pumpen zu können, um so die unerwünschten Reaktionen mit den Bodenverbindungen auszugleichen. Erdschichten wie Lehm erschwert ein Versickern des Oxidationsmittels. Auch darf man nicht jedes Gift oxidieren. Stoffe wie Naphtalin, das früher in Mottenkugeln verwendet wurde, würden dabei noch giftiger werden, als sie ohnehin schon sind. Ute Müller von Greenpeace sieht in der chemischen Oxidation eine Möglichkeit, um verhältnismäßig einfache Chemikalien, wie Lösungsmittel aus dem Boden und Grundwasser zu entfernen. Doch eingesetzt werden kann sie eben nur für ein begrenztes Spektrum an Altlasten.
"Es ist eine Ergänzung in dem Instrumentarium, was man gerade hat, und leider nichts für die echten Problemfälle, wie Bitterfeld, Teerseen oder solche Sachen. Aber wenn es wirklich echte Problemfälle sind, dann muss ich es rausheben, oder ich muss es einschließen. Da kann uns das nicht davor bewahren."
Inzwischen ist es immerhin möglich, mit dem ohnehin anfallenden Sauerstoff der chemischen Oxidation die Bodenbakterien anzuregen, die ebenfalls Altlasten wie Mineralöle verarbeiten. Zusätzliche Nahrung für die Bakterien beschleunigt diesen natürlichen Abbauprozess zusätzlich. Professor Matthias Kästner vom Helmholzzentrum für Umweltforschung sieht darin großes Potential. Ob die Deutschen ihre Skepsis gegenüber der chemischen Oxidation ablegen, wird sich aber noch zeigen.
"Relativ einfach sind Luftabsaugungen, das ist noch recht einfach zu beherrschen. Problematisch wird es, wenn das im Grundwasser ist. Man kann natürlich schon das Wasser abpumpen, draußen reinigen und an einer anderen Stelle wieder versickern lassen","
sagt die Chemikerin Dr. Ute Müller von Greenpeace. Doch wenn die Altlasten wie Lösungsmittel direkt an den Bodenpartikeln haften, braucht man andere Methoden. In einigen Fällen kann dann die in situ chemische Oxidation helfen. Dafür werden in den Boden Chemikalien, sogenannte Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid gepumpt, die mit den Giftstoffen eine chemische Reaktion eingehen, sie oxidieren. Dabei verwandeln sich Oxidationsmittel und Lösungsmittel in harmlose Stoffe wie Wasser, Sauerstoff und zum Beispiel Chloridionen. Doch so vielversprechend diese Methode auch scheint, deutsche Behörden sind mit der Anwendung zurückhaltend. Denn oftmals lagern unterschiedliche Gifte an einem Standort, und nicht jedes Gift verträgt sich mit jedem Oxidationsmittel. Und manche Altlasten wie Schwermetallen oder Teerschlacken lassen sich überhaupt nicht mit der Chemischen Oxidation abbauen, sagt Professor Matthias Kästner vom Helmholzzentrum für Umweltforschung in Leipzig.
""Die in situ chemische Oxidation ist ein vergleichsweise teures Verfahren, und hat zudem das Problem, die Reaktanten zueinander zu bekommen. Wenn Sie also ein Oxidationsmittel in den Untergrund einbringen, um Schadstoffe zu oxidieren und Sie haben im Untergrund immer natürliche Verbindungen, dann laufen Sie immer Gefahr, dass Sie die Oxidationsmittel an anderen Verbindungen abreagieren und nicht an den Zielsubstanzen."
Nach Meinung von Matthias Kästner ist die chemische Oxidation nur dann sinnvoll, wenn die Schadstoffe in großen Mengen den Boden verseuchen. Außerdem muss genügend Geld vorhanden sein, um eine intensive Voruntersuchung zu finanzieren und auch genügend Oxidationsmittel in die Erde pumpen zu können, um so die unerwünschten Reaktionen mit den Bodenverbindungen auszugleichen. Erdschichten wie Lehm erschwert ein Versickern des Oxidationsmittels. Auch darf man nicht jedes Gift oxidieren. Stoffe wie Naphtalin, das früher in Mottenkugeln verwendet wurde, würden dabei noch giftiger werden, als sie ohnehin schon sind. Ute Müller von Greenpeace sieht in der chemischen Oxidation eine Möglichkeit, um verhältnismäßig einfache Chemikalien, wie Lösungsmittel aus dem Boden und Grundwasser zu entfernen. Doch eingesetzt werden kann sie eben nur für ein begrenztes Spektrum an Altlasten.
"Es ist eine Ergänzung in dem Instrumentarium, was man gerade hat, und leider nichts für die echten Problemfälle, wie Bitterfeld, Teerseen oder solche Sachen. Aber wenn es wirklich echte Problemfälle sind, dann muss ich es rausheben, oder ich muss es einschließen. Da kann uns das nicht davor bewahren."
Inzwischen ist es immerhin möglich, mit dem ohnehin anfallenden Sauerstoff der chemischen Oxidation die Bodenbakterien anzuregen, die ebenfalls Altlasten wie Mineralöle verarbeiten. Zusätzliche Nahrung für die Bakterien beschleunigt diesen natürlichen Abbauprozess zusätzlich. Professor Matthias Kästner vom Helmholzzentrum für Umweltforschung sieht darin großes Potential. Ob die Deutschen ihre Skepsis gegenüber der chemischen Oxidation ablegen, wird sich aber noch zeigen.