Kein deutscher Wald für deutschen Dichter?
Groß war die Erleichterung, als vor einem Monat Entwarnung in einer für die deutsche Kultur nicht nur symbolisch bedeutenden Frage gegeben wurde, in der Frage nämlich, wie mit den Erbansprüchen des Adelshauses Sachsen-Weimar-Eisenach auf große Teile von Gütern der Stiftung Weimarer Klassik umgegangen werden soll. Da geht es nicht um Kleinigkeiten, sondern um Immobilien, Papiere, Kunstgegenstände, Bücher im Schätzwert von einer halben Milliarde, aber eigentlich unschätzbar, wenn man weiß, das sich darunter das Manuskript von Faust 2 und die Särge von Goethe und Schiller befinden. Insofern war es schon eine Verhandlungstat, den Prinzen von Sachsen-Weimar-Eisenach zu einem sozusagen Entschädigungs-Sonderpreis Preis von 15,5 Millionen zu bewegen. Aber auch 15 Millionen liegen ja in einem Landeshaushalt heutzutage nicht herum. Die Lösung: elf Millionen sollten durch Verkauf von thüringischen Wäldern erzielt werden, der Rest durch Verkauf von Kunstgegenständen der Weimarer Sammlungen. Alles schien geregelt, aber jetzt kommt Gegenwind von der oppositionellen SPD im Erfurter Landtag, die will den Tausch deutscher Wald gegen deutschen Dichter blockieren.