
Eingeladen waren die Partei- und Fraktionschefs mit Ausnahme der links- und rechtspopulistischen Kräfte. Der sozialistische Politiker Faure erklärte im Anschluss in Paris, man garantiere nicht, den neuen Regierungschef zu unterstützen. Präsident Macron sei noch nicht bereit, einen Premierminister aus dem linken Lager zu ernennen. Das wollen die Parteien links der Mitte wegen ihres guten Abschneidens bei der vorgezogenen Parlamentswahl im vergangenen Jahr erreichen.
Unstimmigkeiten gibt es aber nicht nur personell, sondern auch inhaltlich. Wie die Grünen-Politikerin Tondelier mitteilte, gab es beim Thema Rentenreform keine Einigung. Während die linken Parteien eine Abschaffung oder zumindest ein Aussetzen fordern, lehnen das die konservativen Republikaner ab.
Macron sucht einen Premierminister, dem es nach mehreren gescheiterten Anläufen gelingt, den dringend nötigen Sparhaushalt durch das Parlament zu bekommen. Die von Macron selbst gesetzte Frist für die Personalie läuft heute Abend ab. Aus Macrons Umfeld hieß es nach dem Treffen, es bleibe möglich, einen Kompromiss zu finden und die Auflösung des Parlaments zu vermeiden. So könnte man zum Beispiel Teile der Rentenreform um ein Jahr nach hinten verschieben.
Am Montag hatte der seither geschäftsführende Premierminister Lecornu überraschend seinen Rücktritt erklärt, nachdem das von ihm vorgestellte Kabinett weithin Kritik ausgelöst hatte.
Diese Nachricht wurde am 10.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.