Ohrenbetäubend ist das Geräusch, wenn ein Düsenjet nur 150 Meter über einer Sandbank im schleswig-holsteinischen Wattenmeer hinwegdonnerte. Die brütenden Seevögel flogen auf, verließen ihre Nester, die jungen Robben flüchteten rasch ins Wasser, und verletzten sich nicht selten. Jetzt ist Schluss mit den Tiefflügen im Nationalpark, so die erfreuliche Nachricht des Kölner Luftwaffenamtes gegenüber der Nationalparkverwaltung vor wenigen Tagen. So gelten jetzt über dem Nationalpark dieselben Bestimmungen wie für die zivile Luftfahrt und das heißt keine Tiefflüge mehr unter 600 Metern.
Zivildienstleistende der Schutzstation Wattenmeer berichteten seit 10 Jahren immer wieder Schäden durch Tiefflieger an den Nationalpark, so deren Sprecher Lothar Koch:
Für die Seehunde besteht das Problem darin, dass, wenn sie permanent von den Sandbänken gescheucht werden, die Jungtiere dann oftmals alleingelassen werden von ihren Alttieren, manchmal stundenlang nicht gesäugt werden und bei den Jungtieren schnell Nabelwunden entstehen können durch das Herein und Herausrobben aus dem Wasser. Das kann durch Tiefflieger sehr häufig passieren.
Die Einstellung der Tiefflüge war möglich geworden, da die Bundeswehr in den vergangenen 10 Jahren mehr als 75% ihrer militärischen Luftausbildung ins Ausland verlagert hat, so die offizielle Begründung des Pressesprechers der Luftwaffe, Helmut Frietzsche, gegenüber dem Deutschlandfunk. Auch berücksichtige die Bundeswehr stets die Belange von Umwelt- und Naturschutz und hat so mit Rücksicht auf 6 Kernschutzgebiete das Tiefflugverbot jetzt ausgesprochen. Lediglich die Husumer Bucht ist davon ausgenommen. Und nicht nur die Staupevirus geplagten Seehunde profitieren von dieser Regelung, sondern vor allem Zugvögel....
...die sich auf ihrem langen Zugweg zwischen Sibirien und Afrika einige Wochen im Nationalpark aufhalten und in dieser kurzen Zeit möglichst viel Nahrung aufnehmen müssen. Wenn die andauernd gestört werden durch vielerlei Störungen, u.a. durch tieffliegende Militärmaschinen, dann kommt es dazu, dass die Tiere viel Energie verlieren und möglicherweise ihren langen Zugweg nicht mehr schaffen.
Und auch die Brutvögel können nach Ansicht des Sprechers der Schutzstation Wattenmeer, Lothar Koch, ab der kommenden Saison aufatmen. Durch die Tiefflüge haben sie oft fluchtartig ihre Nester verlassen und so ihren Nachwuchs unnatürlicherweise Bodenräubern überlassen müssen.
Das Tiefflugverbot gilt für alle Militärflugzeuge, auch für die der alliierten Streitkräfte, die an Nato-Übungen teilnehmen. Alle Flugzeuge, militärische wie zivile, müssen künftig über dem Nationalpark, in der sogenannten "Coastal Area" eine Mindestflughöhe von 600 Metern einhalten. Überwacht wird das Verbot von den zivilen und militärischen Radaranlagen.
Nationalparkamtsleiter Bernd Scheerer sieht in dem überraschenden Flugverbot ein "schönes Zeichen" gerade in einer Zeit, in der es die Seehunde sowieso schwer haben. Jetzt steht nur noch ein letztes Problem auf der Wunschliste und das sind die militärischen Waffenerprobungen in der Meldorfer Bucht, die auch die Schutzstation Wattenmeer möglichst schnell aus dem Nationalpark verbannt sehen will:
Wir haben uns gegen die militärische Nutzung diesen größten deutschen Naturschutzgebietes ausgesprochen und solange das nicht vollständig vom Militär geräumt ist, werden wir nicht Ruhe geben, um auch weiterhin dafür zu plädieren, dass der Nationalpark nicht als Erprobungsgebiet für Waffen missbraucht wird.
Zivildienstleistende der Schutzstation Wattenmeer berichteten seit 10 Jahren immer wieder Schäden durch Tiefflieger an den Nationalpark, so deren Sprecher Lothar Koch:
Für die Seehunde besteht das Problem darin, dass, wenn sie permanent von den Sandbänken gescheucht werden, die Jungtiere dann oftmals alleingelassen werden von ihren Alttieren, manchmal stundenlang nicht gesäugt werden und bei den Jungtieren schnell Nabelwunden entstehen können durch das Herein und Herausrobben aus dem Wasser. Das kann durch Tiefflieger sehr häufig passieren.
Die Einstellung der Tiefflüge war möglich geworden, da die Bundeswehr in den vergangenen 10 Jahren mehr als 75% ihrer militärischen Luftausbildung ins Ausland verlagert hat, so die offizielle Begründung des Pressesprechers der Luftwaffe, Helmut Frietzsche, gegenüber dem Deutschlandfunk. Auch berücksichtige die Bundeswehr stets die Belange von Umwelt- und Naturschutz und hat so mit Rücksicht auf 6 Kernschutzgebiete das Tiefflugverbot jetzt ausgesprochen. Lediglich die Husumer Bucht ist davon ausgenommen. Und nicht nur die Staupevirus geplagten Seehunde profitieren von dieser Regelung, sondern vor allem Zugvögel....
...die sich auf ihrem langen Zugweg zwischen Sibirien und Afrika einige Wochen im Nationalpark aufhalten und in dieser kurzen Zeit möglichst viel Nahrung aufnehmen müssen. Wenn die andauernd gestört werden durch vielerlei Störungen, u.a. durch tieffliegende Militärmaschinen, dann kommt es dazu, dass die Tiere viel Energie verlieren und möglicherweise ihren langen Zugweg nicht mehr schaffen.
Und auch die Brutvögel können nach Ansicht des Sprechers der Schutzstation Wattenmeer, Lothar Koch, ab der kommenden Saison aufatmen. Durch die Tiefflüge haben sie oft fluchtartig ihre Nester verlassen und so ihren Nachwuchs unnatürlicherweise Bodenräubern überlassen müssen.
Das Tiefflugverbot gilt für alle Militärflugzeuge, auch für die der alliierten Streitkräfte, die an Nato-Übungen teilnehmen. Alle Flugzeuge, militärische wie zivile, müssen künftig über dem Nationalpark, in der sogenannten "Coastal Area" eine Mindestflughöhe von 600 Metern einhalten. Überwacht wird das Verbot von den zivilen und militärischen Radaranlagen.
Nationalparkamtsleiter Bernd Scheerer sieht in dem überraschenden Flugverbot ein "schönes Zeichen" gerade in einer Zeit, in der es die Seehunde sowieso schwer haben. Jetzt steht nur noch ein letztes Problem auf der Wunschliste und das sind die militärischen Waffenerprobungen in der Meldorfer Bucht, die auch die Schutzstation Wattenmeer möglichst schnell aus dem Nationalpark verbannt sehen will:
Wir haben uns gegen die militärische Nutzung diesen größten deutschen Naturschutzgebietes ausgesprochen und solange das nicht vollständig vom Militär geräumt ist, werden wir nicht Ruhe geben, um auch weiterhin dafür zu plädieren, dass der Nationalpark nicht als Erprobungsgebiet für Waffen missbraucht wird.