319 Jahre alt ist die ehrwürdige Bank of England und zum ersten Mal in ihrer Geschichte übernimmt ein Ausländer das Ruder. Entsprechend groß war die Überraschung, als Schatzkanzler George Osborne letzten November seine Personalentscheidung dem Parlament mitteilte:
"I can tell the public…is to be Mark Carney."
Carney löst den umstrittenen Mervyn King ab, der die Zentralbank zehn Jahre lang wie ein Sonnenkönig leitete. Zwar ist der neue Zentralbankchef Kanadier, aber ein mit Großbritannien durchaus Vertrauter, wie Osborne sich zu versichern beeilte:
"Mark Carney ist kein britischer Staatsbürger, aber ein Untertan der Königin. Seine Frau ist Britin, seine vier Kinder haben die kanadisch-britische Doppelstaatsbürgerschaft und er hat in Großbritannien ein Jahrzehnt lang gelebt, studiert und gearbeitet."
Wirtschaftswissenschaftliches Studium in Harvard und Oxford, einige Jahre bei der Investmentbank Goldman Sachs, dann der Wechsel zur kanadischen Notenbank. Dem smarten, schlanken 48jährigen eilt der Ruf eines Superstars voraus. Als Krisenmanager hat Mark Carney Kanada und seine Notenbank in den letzten fünf Jahren besser durch die schwierigen Finanzmarktzeiten geführt, als es anderen gelang. Er ist zudem Vorsitzender des globalen Finanzstabilitätsrats, der von den G20 zur Koordinierung der Bankenregulierung berufen wurde. Schatzkanzler Osborne pries Carney geradezu überschwänglich, als würde dadurch auch etwas Glanz auf ihn und seine Entscheidung fallen.
"Mr. Carney ist einzigartig unter den möglichen Kandidaten; weil er lange Erfahrungen im Zentralbankgeschäft verbindet mit großem Rückhalt in der Weltwirtschaft, starker Kompetenz in der Finanzmarktregulierung und Einblick aus erster Hand in private Finanzinstitutionen. Er wird als der herausragende Zentralbanker seiner Generation anerkannt. Er ist ganz einfach die beste, erfahrenste und qualifizierteste Persönlichkeit weltweit, um der nächste Gouverneur der Bank von England zu sein."
Das grenzte fast schon an eine Beleidigung von Carveys Vorgänger; doch der Kanadier äußerte sich ähnlich selbstbewusst und ergänzte noch, er sehe seinen neuen Job als Herausforderung und gehe immer dahin, wo sie am größten sei.
"I see this as a challenge….are greatest…"
Carney soll endlich Schwung in die lahmende britische Wirtschaft bringen, die trotz der expansiven Geldpolitik vor sich hin dümpelt. Die meisten Experten glauben, Carney werde wie sein Vorgänger zunächst auch weiter Anleihen aufkaufen und dadurch zusätzliches Geld in den Markt pumpen. Für denkbar wird aber gehalten, dass Carney, der als Freund klarer Ansagen gilt, schon in seinen ersten Amtstagen den Leitzins von derzeit 0,5 Prozent heraufsetzen oder aber einen baldigen Kurswechsel ankündigen könnte. Außerdem wird von Mark Carney erwartet, die Zentralbank fit zu machen für die Aufsicht über 2000 Finanzinstitute:
"Das ist eine sehr wichtige Übergangsphase für die Bank selbst, aber vor allem für die britische Wirtschaft insgesamt und ich bin sehr geehrt und begeistert, dabei eine Rolle zu spielen."
Dass der Wind auf der britischen Insel rauher bläst als in Kanada, hat Carney bereits erfahren. Im Februar verteidigte er vor einem hartnäckig bohrenden Parlamentsausschuss sein 800.000-Pfund-Jahres-Salär als angemessen; zuletzt machte seine Frau Negativ-Schlagzeilen, weil sie geklagt hatte, dass es trotz des hohen Gehalts schwierig sei, in London eine adäquate Wohnung für die Familie zu finden. Zu ihrer Ehrenrettung muss aber ergänzt werden, dass der Immobilienmarkt in London tatsächlich arg aus den Fugen geraten erscheint.
"I can tell the public…is to be Mark Carney."
Carney löst den umstrittenen Mervyn King ab, der die Zentralbank zehn Jahre lang wie ein Sonnenkönig leitete. Zwar ist der neue Zentralbankchef Kanadier, aber ein mit Großbritannien durchaus Vertrauter, wie Osborne sich zu versichern beeilte:
"Mark Carney ist kein britischer Staatsbürger, aber ein Untertan der Königin. Seine Frau ist Britin, seine vier Kinder haben die kanadisch-britische Doppelstaatsbürgerschaft und er hat in Großbritannien ein Jahrzehnt lang gelebt, studiert und gearbeitet."
Wirtschaftswissenschaftliches Studium in Harvard und Oxford, einige Jahre bei der Investmentbank Goldman Sachs, dann der Wechsel zur kanadischen Notenbank. Dem smarten, schlanken 48jährigen eilt der Ruf eines Superstars voraus. Als Krisenmanager hat Mark Carney Kanada und seine Notenbank in den letzten fünf Jahren besser durch die schwierigen Finanzmarktzeiten geführt, als es anderen gelang. Er ist zudem Vorsitzender des globalen Finanzstabilitätsrats, der von den G20 zur Koordinierung der Bankenregulierung berufen wurde. Schatzkanzler Osborne pries Carney geradezu überschwänglich, als würde dadurch auch etwas Glanz auf ihn und seine Entscheidung fallen.
"Mr. Carney ist einzigartig unter den möglichen Kandidaten; weil er lange Erfahrungen im Zentralbankgeschäft verbindet mit großem Rückhalt in der Weltwirtschaft, starker Kompetenz in der Finanzmarktregulierung und Einblick aus erster Hand in private Finanzinstitutionen. Er wird als der herausragende Zentralbanker seiner Generation anerkannt. Er ist ganz einfach die beste, erfahrenste und qualifizierteste Persönlichkeit weltweit, um der nächste Gouverneur der Bank von England zu sein."
Das grenzte fast schon an eine Beleidigung von Carveys Vorgänger; doch der Kanadier äußerte sich ähnlich selbstbewusst und ergänzte noch, er sehe seinen neuen Job als Herausforderung und gehe immer dahin, wo sie am größten sei.
"I see this as a challenge….are greatest…"
Carney soll endlich Schwung in die lahmende britische Wirtschaft bringen, die trotz der expansiven Geldpolitik vor sich hin dümpelt. Die meisten Experten glauben, Carney werde wie sein Vorgänger zunächst auch weiter Anleihen aufkaufen und dadurch zusätzliches Geld in den Markt pumpen. Für denkbar wird aber gehalten, dass Carney, der als Freund klarer Ansagen gilt, schon in seinen ersten Amtstagen den Leitzins von derzeit 0,5 Prozent heraufsetzen oder aber einen baldigen Kurswechsel ankündigen könnte. Außerdem wird von Mark Carney erwartet, die Zentralbank fit zu machen für die Aufsicht über 2000 Finanzinstitute:
"Das ist eine sehr wichtige Übergangsphase für die Bank selbst, aber vor allem für die britische Wirtschaft insgesamt und ich bin sehr geehrt und begeistert, dabei eine Rolle zu spielen."
Dass der Wind auf der britischen Insel rauher bläst als in Kanada, hat Carney bereits erfahren. Im Februar verteidigte er vor einem hartnäckig bohrenden Parlamentsausschuss sein 800.000-Pfund-Jahres-Salär als angemessen; zuletzt machte seine Frau Negativ-Schlagzeilen, weil sie geklagt hatte, dass es trotz des hohen Gehalts schwierig sei, in London eine adäquate Wohnung für die Familie zu finden. Zu ihrer Ehrenrettung muss aber ergänzt werden, dass der Immobilienmarkt in London tatsächlich arg aus den Fugen geraten erscheint.