"Wir haben freundschaftliche Beziehungen zur römischen Altertümerbehörde, doch wenn es darum geht, zum Thema Kolosseum Stellung zu beziehen, dann hört es mit der Freundschaft schnell auf. Hier müssen sich mal alle treffen, um dieses Problem zu lösen."
Angelo Franconi ist seit 30 Jahren Wärter im Kolosseum, im berühmtesten Monumentalbau der ewigen Stadt, der erst vor kurzem in einer Umfrage zu einem der neuen Weltwunder der Gegenwart gekürt wurde. Ein verschlossenes Weltwunder, das nur zu 30 Prozent besichtigt werden kann. Der große Rest, weiß Franconi, ist und bleibt bis auf Weiteres verschlossen, und das sei, meint er, ist himmelschreiender Skandal:
"Am 24. September soll es ein neues Treffen zwischen der Altertümerbehörde und dem Kulturministerium geben mit dem Ziel, mehr vom Kolosseum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, aber ich bin sehr pessimistisch. Um den Ärger vieler Besucher zu beschwichtigen, bietet wir Getränke und Plätzchen an."
Acht Euro kostet der Eintritt in die Arena. Auf die Vorfreude vieler Touristen folgt schnell die Enttäuschung: Nur ein Teil des Erdgeschosses und der zweiten Etage dürfen besichtigt werden. Das sind nur knapp 30 Prozent des riesigen Bauwerks. Der Rest ist unzugänglich, weil es dort für Besucher gefährlich werden könnte, erklärt der römische Archäologe Paolo Vezzin, der an der Universität unterrichtet:
"Man muss neue Lösungen für dieses Gebäude finden. Die technischen Probleme, also die Gefahr herunterstürzender Gebäudeteile, lassen sich problemlos lösen. Man muss das nur wollen und das Geld dafür zur Verfügung stellen, um die dringend notwendigen Restaurierungsarbeiten durchzuführen. Doch leider gibt es hier ein Durcheinander von Zuständigkeiten, weshalb keine Entscheidungen getroffen werden."
So wird damit zu rechnen sein, dass auch nach dem x-ten Krisengipfel zum Fall Kolosseum 70 Prozent des gigantischen Bauwerks verschlossen bleiben und dringend notwenige Arbeiten hinausgeschoben werden.
Zusammen mit Wärter Angelo Franconi dringen wir in die verschlossenen Gebäudeteile vor - dorthin, wo Touristen keinen Zugang haben. Franconi kennt sich in dem Bauwerk so gut wie kein Zweiter aus, und so führt er durch ein Labyrinth von Gängen in das Untergeschoss des Kolosseums, das direkt unter dem Oval jener Arena liegt, in der früher Tausende von Gladiatoren und Christen ihr Leben lassen mussten. Im Untergeschoss, das erstaunlich gut erhalten ist, befinden sich noch die Reste jener eisernen Aufzüge, mit denen im antiken Rom Tiere aus aller Welt in die Arena hinauftransportiert wurden: ein geniales Transportsystems, das Romtouristen leider nicht bestaunen dürfen.
Auch die Arena selbst, in der noch bis vor einigen Jahren Theaterveranstaltungen stattfanden, ist jetzt total off limits. Viele der gewaltigen und meterhohen Gänge an den Rändern des Bauwerks mit beeindruckenden Tonnengewölben sind verschlossen. Man darf nur einen Blick in ein paar Gänge werfen, und damit hat es sich auch schon.
Die Archäologin Monica Di Gregorio hat viele dieser Räumlichkeiten erforscht:
"Wir befinden uns hier im Raum der Luft. Ich nennen ihn so, weil hier immer Durchzug herrscht. Das ist einer der Gänge, den die Gladiatoren auf ihrem Weg zur Arena durchschreiten mussten. Die Wände und die Gewölbe sind komplett erhalten. Das ist einmalig. Man fühlt sich hier wie in einer Dekoration für einen Historienfilm. Das ist eine echte Architekturperle."
Vor einigen Jahren verkündete das italienische Kulturministerium, dass eine römische Bank die nötigen Euromillionen zur Verfügung stellen wolle, um das gesamte Kolosseum zu restaurieren und weitere Teile des Bauwerks zugänglich zu machen. Doch dann strich der Sponsor seine Gelder - aus unerklärlichen Gründen. Sicherlich: Der Staat und die Stadt stellen erhebliche Finanzmittel zur Restaurierung der römischen Altertümer zur Verfügung; doch diese Gelder fließen zunächst in die dringend notwendige Restaurierung des Forum Romanums und des Palatinhügels, der ebenfalls zu 50 Prozent wegen Einsturzgefahr geschlossen ist. Für das Kolosseum bleibt am Ende nicht viel Geld übrig, und so werden Romtouristen auch weiterhin das siebte Weltwunder nur zu einem kleinen Teil besuchen können.
Angelo Franconi ist seit 30 Jahren Wärter im Kolosseum, im berühmtesten Monumentalbau der ewigen Stadt, der erst vor kurzem in einer Umfrage zu einem der neuen Weltwunder der Gegenwart gekürt wurde. Ein verschlossenes Weltwunder, das nur zu 30 Prozent besichtigt werden kann. Der große Rest, weiß Franconi, ist und bleibt bis auf Weiteres verschlossen, und das sei, meint er, ist himmelschreiender Skandal:
"Am 24. September soll es ein neues Treffen zwischen der Altertümerbehörde und dem Kulturministerium geben mit dem Ziel, mehr vom Kolosseum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, aber ich bin sehr pessimistisch. Um den Ärger vieler Besucher zu beschwichtigen, bietet wir Getränke und Plätzchen an."
Acht Euro kostet der Eintritt in die Arena. Auf die Vorfreude vieler Touristen folgt schnell die Enttäuschung: Nur ein Teil des Erdgeschosses und der zweiten Etage dürfen besichtigt werden. Das sind nur knapp 30 Prozent des riesigen Bauwerks. Der Rest ist unzugänglich, weil es dort für Besucher gefährlich werden könnte, erklärt der römische Archäologe Paolo Vezzin, der an der Universität unterrichtet:
"Man muss neue Lösungen für dieses Gebäude finden. Die technischen Probleme, also die Gefahr herunterstürzender Gebäudeteile, lassen sich problemlos lösen. Man muss das nur wollen und das Geld dafür zur Verfügung stellen, um die dringend notwendigen Restaurierungsarbeiten durchzuführen. Doch leider gibt es hier ein Durcheinander von Zuständigkeiten, weshalb keine Entscheidungen getroffen werden."
So wird damit zu rechnen sein, dass auch nach dem x-ten Krisengipfel zum Fall Kolosseum 70 Prozent des gigantischen Bauwerks verschlossen bleiben und dringend notwenige Arbeiten hinausgeschoben werden.
Zusammen mit Wärter Angelo Franconi dringen wir in die verschlossenen Gebäudeteile vor - dorthin, wo Touristen keinen Zugang haben. Franconi kennt sich in dem Bauwerk so gut wie kein Zweiter aus, und so führt er durch ein Labyrinth von Gängen in das Untergeschoss des Kolosseums, das direkt unter dem Oval jener Arena liegt, in der früher Tausende von Gladiatoren und Christen ihr Leben lassen mussten. Im Untergeschoss, das erstaunlich gut erhalten ist, befinden sich noch die Reste jener eisernen Aufzüge, mit denen im antiken Rom Tiere aus aller Welt in die Arena hinauftransportiert wurden: ein geniales Transportsystems, das Romtouristen leider nicht bestaunen dürfen.
Auch die Arena selbst, in der noch bis vor einigen Jahren Theaterveranstaltungen stattfanden, ist jetzt total off limits. Viele der gewaltigen und meterhohen Gänge an den Rändern des Bauwerks mit beeindruckenden Tonnengewölben sind verschlossen. Man darf nur einen Blick in ein paar Gänge werfen, und damit hat es sich auch schon.
Die Archäologin Monica Di Gregorio hat viele dieser Räumlichkeiten erforscht:
"Wir befinden uns hier im Raum der Luft. Ich nennen ihn so, weil hier immer Durchzug herrscht. Das ist einer der Gänge, den die Gladiatoren auf ihrem Weg zur Arena durchschreiten mussten. Die Wände und die Gewölbe sind komplett erhalten. Das ist einmalig. Man fühlt sich hier wie in einer Dekoration für einen Historienfilm. Das ist eine echte Architekturperle."
Vor einigen Jahren verkündete das italienische Kulturministerium, dass eine römische Bank die nötigen Euromillionen zur Verfügung stellen wolle, um das gesamte Kolosseum zu restaurieren und weitere Teile des Bauwerks zugänglich zu machen. Doch dann strich der Sponsor seine Gelder - aus unerklärlichen Gründen. Sicherlich: Der Staat und die Stadt stellen erhebliche Finanzmittel zur Restaurierung der römischen Altertümer zur Verfügung; doch diese Gelder fließen zunächst in die dringend notwendige Restaurierung des Forum Romanums und des Palatinhügels, der ebenfalls zu 50 Prozent wegen Einsturzgefahr geschlossen ist. Für das Kolosseum bleibt am Ende nicht viel Geld übrig, und so werden Romtouristen auch weiterhin das siebte Weltwunder nur zu einem kleinen Teil besuchen können.