Eigentlich sollte das digitale Radio durch die Frequenzrochade Ende des Jahres endlich seine große Chance bekommen: Bis zu 45 statt acht Programme könnten dem trüben Dasein des digitalen Rundfunks endlich den Glanz verleihen, der für einen Erfolg nötig ist. Theodor Prosch, Geschäftsführer des Sendenetzbetreibers Digitalradio Südwest in Stuttgart.
"Grundsätzlich haben wir die Möglichkeit, ich will mal davon sprechen: sieben Ensembles nun terrestrisch zu verbreiten."
Techniker sprechen bei digitalen Sendungen von Ensembles oder Multiplexen, die in Bedeckungen ausgestrahlt werden: Auf eine Frequenz passen mehrere Programme und nicht mehr eines wie beim analogen Rundfunk.
"Im VHF-Bereich. In sieben Ensembles, das bedeutet dann auf den Hörfunk bezogen, da kann man dann bis zu 16, 18 Hörfunkprogrammen pro Ensemble übertragen, und das sind natürlich auch hohe Zahlen, es sind also denkbar bis zu 120 Hörfunkprogramme, die man in der Bundesrepublik flächendeckend ausstrahlen könnte."
Doch das ist abhängig von der Entwicklung beim Digitalen TV. Das soll nach dem Willen der Internationalen Fernmeldeunion auf einen Teil seiner Frequenzen zugunsten von Mobilfunkanbietern verzichten - was zu einer neuen Knappheit führen könnte – zuerst beim Fernsehen, aber dann auch beim Radio. Denn ein Radio- oder Fernsehprogramm kann auf UKW oder höheren Frequenzen nicht von nur einem Sender ausgestrahlt werden – es würde nur sehr wenige Hörer oder Nutzer erreichen. Daher wird ein Programm von einer ganzen Kette von Sendemasten übertragen. Die durften jedoch lange Zeit nicht auf derselben Frequenz senden, um Störungen zu vermeiden - erklärt Theodor Prosch.
"Wenn ich einen Ort habe bei Stuttgart, dann wird das Ulmer Signal verzögert ankommen, dass heißt, ich werde eine – im analogen Fall – Bildinformation bekommen, und dann noch verschoben – zeitlich – wie ein Geisterbild einen zweiten Informationsinhalt aus Ulm, und dadurch wird das Bild unscharf und ich bekomme den Eindruck, es sind zwei ineinander geschachtelte Bilder und damit unansehnlich."
Um das zu vermeiden, strahlten die Sender ihr Programm auf unterschiedlichen Frequenzen ab. Und um sicher zu gehen, dass die Bilder nicht gestört werden, konnten nur sehr weit auseinander liegende Sender die gleichen Frequenzen nutzen. Die Folge davon war: Im gesamten Fernseh-Bereich konnten nur wenige Programme übertragen werden.
"Es waren grundsätzlich drei Programme und zusätzlich hat man im Laufe der Zeit die terrestrische, private Fernsehverbreitung ebenfalls terrestrisch geleistet, aber nicht in der Fläche."
Das hat sich durch die Einführung des digitalen Fernsehens deutlich verbessert.
"Bei digitalen Ausstrahlungen kann man die Sender näher aneinanderrücken, wenn sie unterschiedliche Informationen auf gleicher Frequenz übertragen sollen. Das heißt, im digitalen Fall, kann man die Sendernetze kompakter konstruieren und die Flächendeckung mit weniger Frequenzen erreichen."
So ist es zum Beispiel möglich, mit den alten Masten und den alten Frequenzen deutlich mehr Programme zu übertragen – auch ohne den Bereich, den die Mobilfunkanbieter bekommen sollen.
"Und aufsetzend auf diesen alten Planungen der Frequenzen hat man nun das digitale Fernsehen eingeplant, und aus dem Grund haben wir in dem Frequenzbereich 470 bis 790 Megahertz etwa sechs bis sieben Bedeckungen, und wir könnten theoretisch, mit moderneren Methoden, hier eine etwa 30 Prozent höhere Bedeckungsdichte in Europa erreichen."
Insgesamt wären damit bis zu 30 Fernsehprogramme nach dem heutigen Standart möglich. Technisch. Politisch ist jedoch eine Bedeckung bereits dem mobilen Handyfernsehen DVBH versprochen, so dass ohne die jetzt den Mobilfunkdiensten zugeschlagenen Frequenzen nur noch fünf bis sechs Bedeckungen dem Fernsehen zur Verfügung stünden. Das würde 20 Fernsehprogrammen entsprechen. Sollten mehr übertragen werden – oder etwa das Fernsehen seine Bilder künftig hoch auflösen - müssten diese Programme wieder in dem eigentlich für DAB gedachten Bereich ziehen - und würden dort den Platz für die Radiosender einschränken, so Chris Weck, Vertriebsleiter des Deutschlandfunks.
"Also, in dem Moment, wo ich ein Fernsehmultiplex in dem VHF-Bereich habe, dann gehen mir vier Hörfunkmultiplexe verloren. Dann bleiben mir noch drei."
Nach dem derzeitigen Konzept ist ein Multiplex nationalen Programmen vorbehalten, ein weiterer landesweiten und ein dritter regionalen. Ein vollständiger Umzug von UKW ins digitale DAB wäre dann unter den heutigen Bedingungen nur schwer vorstellbar.
"Grundsätzlich haben wir die Möglichkeit, ich will mal davon sprechen: sieben Ensembles nun terrestrisch zu verbreiten."
Techniker sprechen bei digitalen Sendungen von Ensembles oder Multiplexen, die in Bedeckungen ausgestrahlt werden: Auf eine Frequenz passen mehrere Programme und nicht mehr eines wie beim analogen Rundfunk.
"Im VHF-Bereich. In sieben Ensembles, das bedeutet dann auf den Hörfunk bezogen, da kann man dann bis zu 16, 18 Hörfunkprogrammen pro Ensemble übertragen, und das sind natürlich auch hohe Zahlen, es sind also denkbar bis zu 120 Hörfunkprogramme, die man in der Bundesrepublik flächendeckend ausstrahlen könnte."
Doch das ist abhängig von der Entwicklung beim Digitalen TV. Das soll nach dem Willen der Internationalen Fernmeldeunion auf einen Teil seiner Frequenzen zugunsten von Mobilfunkanbietern verzichten - was zu einer neuen Knappheit führen könnte – zuerst beim Fernsehen, aber dann auch beim Radio. Denn ein Radio- oder Fernsehprogramm kann auf UKW oder höheren Frequenzen nicht von nur einem Sender ausgestrahlt werden – es würde nur sehr wenige Hörer oder Nutzer erreichen. Daher wird ein Programm von einer ganzen Kette von Sendemasten übertragen. Die durften jedoch lange Zeit nicht auf derselben Frequenz senden, um Störungen zu vermeiden - erklärt Theodor Prosch.
"Wenn ich einen Ort habe bei Stuttgart, dann wird das Ulmer Signal verzögert ankommen, dass heißt, ich werde eine – im analogen Fall – Bildinformation bekommen, und dann noch verschoben – zeitlich – wie ein Geisterbild einen zweiten Informationsinhalt aus Ulm, und dadurch wird das Bild unscharf und ich bekomme den Eindruck, es sind zwei ineinander geschachtelte Bilder und damit unansehnlich."
Um das zu vermeiden, strahlten die Sender ihr Programm auf unterschiedlichen Frequenzen ab. Und um sicher zu gehen, dass die Bilder nicht gestört werden, konnten nur sehr weit auseinander liegende Sender die gleichen Frequenzen nutzen. Die Folge davon war: Im gesamten Fernseh-Bereich konnten nur wenige Programme übertragen werden.
"Es waren grundsätzlich drei Programme und zusätzlich hat man im Laufe der Zeit die terrestrische, private Fernsehverbreitung ebenfalls terrestrisch geleistet, aber nicht in der Fläche."
Das hat sich durch die Einführung des digitalen Fernsehens deutlich verbessert.
"Bei digitalen Ausstrahlungen kann man die Sender näher aneinanderrücken, wenn sie unterschiedliche Informationen auf gleicher Frequenz übertragen sollen. Das heißt, im digitalen Fall, kann man die Sendernetze kompakter konstruieren und die Flächendeckung mit weniger Frequenzen erreichen."
So ist es zum Beispiel möglich, mit den alten Masten und den alten Frequenzen deutlich mehr Programme zu übertragen – auch ohne den Bereich, den die Mobilfunkanbieter bekommen sollen.
"Und aufsetzend auf diesen alten Planungen der Frequenzen hat man nun das digitale Fernsehen eingeplant, und aus dem Grund haben wir in dem Frequenzbereich 470 bis 790 Megahertz etwa sechs bis sieben Bedeckungen, und wir könnten theoretisch, mit moderneren Methoden, hier eine etwa 30 Prozent höhere Bedeckungsdichte in Europa erreichen."
Insgesamt wären damit bis zu 30 Fernsehprogramme nach dem heutigen Standart möglich. Technisch. Politisch ist jedoch eine Bedeckung bereits dem mobilen Handyfernsehen DVBH versprochen, so dass ohne die jetzt den Mobilfunkdiensten zugeschlagenen Frequenzen nur noch fünf bis sechs Bedeckungen dem Fernsehen zur Verfügung stünden. Das würde 20 Fernsehprogrammen entsprechen. Sollten mehr übertragen werden – oder etwa das Fernsehen seine Bilder künftig hoch auflösen - müssten diese Programme wieder in dem eigentlich für DAB gedachten Bereich ziehen - und würden dort den Platz für die Radiosender einschränken, so Chris Weck, Vertriebsleiter des Deutschlandfunks.
"Also, in dem Moment, wo ich ein Fernsehmultiplex in dem VHF-Bereich habe, dann gehen mir vier Hörfunkmultiplexe verloren. Dann bleiben mir noch drei."
Nach dem derzeitigen Konzept ist ein Multiplex nationalen Programmen vorbehalten, ein weiterer landesweiten und ein dritter regionalen. Ein vollständiger Umzug von UKW ins digitale DAB wäre dann unter den heutigen Bedingungen nur schwer vorstellbar.