"Drum zäune dein Ross, die Barcaccia lodernd brennt. Suozzo stürmet zum Kampf, Stinchelli eilt ihm zur Hilfe..."
Mit dieser eigenwilligen Interpretation des Walkürenritts beginnt eine der bekanntesten, beliebtesten, ältesten und gefürchtetesten Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks RAI: die "Barcaccia", ein Name, der jene Loge in italienischen Opernhäusern bezeichnet, in der in der Regel die Musikkritiker sitzen - eine Sendung, die Sänger und Dirigenten, die Regisseure und Bühnenbildner zum Erzittern bringt.
Von Montags bis Freitags, von 13.00 bis 13.40 Uhr schlagen sie zu: die bissigsten und gehässigsten Opernkritiker Italiens, Enrico Stinchelli und Michele Suozzo. Seit 25 Jahren rezensieren, kritisieren, verwerfen und loben die beiden angesehenen Musikexperten das italienische und internationale Musikgeschehen.
Wohl keine andere Sendung von RAI-Radio hat ein so treures Stammpublikum wie die "Barcaccia". Suozzo und Stinchelli sezieren nicht nur Stimmen und Interpretationen berühmter Arien, sondern erzählen auch viele amüsante Anekdoten und enthüllen Intimes aus dem Leben von Opernstars.
"Unglaublich, meint Stinchelli, über Luciano Pavarotti lästernd. Er spricht über die vielen Diätversuche des Tenors, mit Salaten und Mohrrüben, die er in den Taschen trug."
Stinchelli und Suozzo waren die ersten Musikkritiker Italiens, die die sakrosankte Kuh der Oper und des Musiktheaters ironisch behandelten. Ihre Sendungen strotzen nur so von sarkastischen, ironischen, ja mitunter auch bitterbösen Kommentaren. Sie widersprechen sich, sie streiten, sie lachen zusammen und das Publikum ist begeistert, weiß Enrico Stinchelli:
"Die Idee, das Thema Oper auf eine ganz bestimmte Art und Weise zu behandeln, stand von Anfang dieser Sendung fest. Wir wollen dem Musiktheater den Ernst nehmen, die Kritik mit der Satire verbinden und zeigen, dass, um nur ein Beispiel zu nennen, auch die Göttliche, also Maria Callas, nur ein ganz gewöhnlicher Mensch war, der nicht immer so gut sang, wie heute allgemein behauptet wird. Dann sollten wir gekippt werden, als wir so richtig Erfolg hatten."
Theaterdirektoren, Musiker und Dirigenten protestierten gegen die beiden kritischen Rezensenten, die gegenüber niemandem ein Blatt vor den Mund nehmen. Schon das Gerücht vom Ende der Sendung führte dazu, dass Tausende von aufgebrachten Hörern bei der RAI-Direktion protestierten. Schließlich musste man nachgeben und die "Barcaccia" treibt bis heute ihr Unwesen.
Selbst bei Studiogästen wie dem international bekannten Tenor Ramon Vargas, kennen Suozzo und Stinchelli kein Pardon. Arie für Arie wird Vargas unter die Lupe genommen, freundlich, das versteht sich von selbst, aber entschieden: Hier und da werden ihm stimmliche Schwächen vorgeführt und der auf diese Weise, anhand verschiedenster Opernaufnahmen, Bloßgestellte muß sich live rechtfertigen.
Nicht alle nehmen es so humorvoll wie Vargas. Während viele Sänger sich inzwischen weigern, als Gäste in der "Barcaccia" zu erscheinen, gefiel es dem Mexikaner so gut, dass er sich innerhalb einer Woche gleich zwei Mal in der Höhle der Löwen wagte.
Mit dieser eigenwilligen Interpretation des Walkürenritts beginnt eine der bekanntesten, beliebtesten, ältesten und gefürchtetesten Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks RAI: die "Barcaccia", ein Name, der jene Loge in italienischen Opernhäusern bezeichnet, in der in der Regel die Musikkritiker sitzen - eine Sendung, die Sänger und Dirigenten, die Regisseure und Bühnenbildner zum Erzittern bringt.
Von Montags bis Freitags, von 13.00 bis 13.40 Uhr schlagen sie zu: die bissigsten und gehässigsten Opernkritiker Italiens, Enrico Stinchelli und Michele Suozzo. Seit 25 Jahren rezensieren, kritisieren, verwerfen und loben die beiden angesehenen Musikexperten das italienische und internationale Musikgeschehen.
Wohl keine andere Sendung von RAI-Radio hat ein so treures Stammpublikum wie die "Barcaccia". Suozzo und Stinchelli sezieren nicht nur Stimmen und Interpretationen berühmter Arien, sondern erzählen auch viele amüsante Anekdoten und enthüllen Intimes aus dem Leben von Opernstars.
"Unglaublich, meint Stinchelli, über Luciano Pavarotti lästernd. Er spricht über die vielen Diätversuche des Tenors, mit Salaten und Mohrrüben, die er in den Taschen trug."
Stinchelli und Suozzo waren die ersten Musikkritiker Italiens, die die sakrosankte Kuh der Oper und des Musiktheaters ironisch behandelten. Ihre Sendungen strotzen nur so von sarkastischen, ironischen, ja mitunter auch bitterbösen Kommentaren. Sie widersprechen sich, sie streiten, sie lachen zusammen und das Publikum ist begeistert, weiß Enrico Stinchelli:
"Die Idee, das Thema Oper auf eine ganz bestimmte Art und Weise zu behandeln, stand von Anfang dieser Sendung fest. Wir wollen dem Musiktheater den Ernst nehmen, die Kritik mit der Satire verbinden und zeigen, dass, um nur ein Beispiel zu nennen, auch die Göttliche, also Maria Callas, nur ein ganz gewöhnlicher Mensch war, der nicht immer so gut sang, wie heute allgemein behauptet wird. Dann sollten wir gekippt werden, als wir so richtig Erfolg hatten."
Theaterdirektoren, Musiker und Dirigenten protestierten gegen die beiden kritischen Rezensenten, die gegenüber niemandem ein Blatt vor den Mund nehmen. Schon das Gerücht vom Ende der Sendung führte dazu, dass Tausende von aufgebrachten Hörern bei der RAI-Direktion protestierten. Schließlich musste man nachgeben und die "Barcaccia" treibt bis heute ihr Unwesen.
Selbst bei Studiogästen wie dem international bekannten Tenor Ramon Vargas, kennen Suozzo und Stinchelli kein Pardon. Arie für Arie wird Vargas unter die Lupe genommen, freundlich, das versteht sich von selbst, aber entschieden: Hier und da werden ihm stimmliche Schwächen vorgeführt und der auf diese Weise, anhand verschiedenster Opernaufnahmen, Bloßgestellte muß sich live rechtfertigen.
Nicht alle nehmen es so humorvoll wie Vargas. Während viele Sänger sich inzwischen weigern, als Gäste in der "Barcaccia" zu erscheinen, gefiel es dem Mexikaner so gut, dass er sich innerhalb einer Woche gleich zwei Mal in der Höhle der Löwen wagte.