"Ich würde jetzt nicht zurückstecken, nur weil ich eine Frau bin. Wenn ich so in die Zukunft blicke, sehe ich mich eher mit beruflichem Erfolg. Ich will nicht nur für den Beruf leben, aber die erste Zeit, um erst mal was zu erreichen, würde ich da auf jeden Fall zurückstecken."
"Ich möchte gern eine Familie haben, aber ich möchte auch gern so weit nach oben kommen, wie möglich. Das heißt, dass ich gerne Karriere machen möchte. Ich finde da nichts Schlechtes dabei. Ich habe da Lust drauf. Ich empfinde mich als jemand, der zielstrebig ist, und bin bereit, da viel zu investieren, und das reicht mir nicht. Für mich ist es auch wichtig, dass ich ein Privatleben habe, dass ich einen guten Freundeskreis, dass ich eine Partnerschaft habe. Ich möchte auch unbedingt Kinder haben. Im Moment stelle ich es mir ganz toll vor, vier Kinder zu haben. Gleichzeitig kann es sein, dass ich nach einem Kind sage, ich bin bedient, mehr schaffe ich nicht."
"Warum ich sage, wir haben es hier wirklich mit einer neuen Generation von Frauen zu tun, speist sich wirklich aus dem Vergleich, zwischen Frauen, die 1985, 1990 geboren sind zu Frauen, die 1960 oder 1970 geboren sind, wo diese traditionelle Schiene noch wesentlich mehr im Kopf war."
Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Im Auftrag der Frauenzeitschrift Brigitte befragte sie mit einem Team einmal 2007 und erneut im Frühjahr dieses Jahres über 1000 junge Frauen zwischen 17 und 19 sowie zwischen 27 und 29 Jahren nach ihren Lebensvorstellungen. Parallel dazu suchten sie den Vergleich zu einer Gruppe von Männern. Auch wenn über 70 Prozent der Frauen merken, dass durch die Wirtschaftskrise die soziale Ungleichheit zwischen Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt eher zugenommen hat - ihre Position bleibt unerschüttert. Sie sagen: Ich bin gut ausgebildet, will zeigen, was ich kann, und unbedingt auf eigenen Füßen stehen. Gerade mal sieben Prozent der Frauen wünschen sich noch einen Ernährer an der Seite.
"Das Fragezeichen, was dahinter zu setzen ist, ist nicht die Motivation von Frauen, sondern die gesellschaftliche Verpflichtung, dass wir uns darum kümmern, dass Frauen in verantwortungsvolle Positionen kommen, dass Frauen die gleichen Rechte auf dem Arbeitsmarkt haben wie Männer."
Wie dringend notwendig das Nachdenken über veränderte Strukturen auf dem Arbeitsmarkt ist, zeigt vor allem die wiederholte Befragung. Die Frauen haben unterdessen ihre erste Arbeitsstelle angetreten oder den Job gewechselt, teilweise das erste Kind geboren. Dabei erleben sie in der Arbeitswelt deutlich: Männer werden nicht nur besser bezahlt, sie erhalten auch mehr Anerkennung und eine deutlich stärkere Unterstützung auf ihren Karrierewegen.
"Es ist ja schon erstaunlich, dass bei der ersten Befragung 33 Prozent der Frauen den Chefsessel angestrebt haben. Es waren 38 Prozent der Männer. Wenn ich die Zahlen 2009 angeschaute, hat sich bei Frauen kaum etwas geändert. Was aber passiert ist, dass insbesondere die gut gebildeten Männer auf einmal zu 60 Prozent Führungspositionen anstreben. Das heißt, der Übergang von Männern in den Arbeitsmarkt führt eindeutig dazu, dass sie im Arbeitsmarkt auch eine ganz andere Unterstützung bekommen, das heißt, sie von ihren Arbeitgebern eine Perspektive aufgezeigt bekommen, um in Führungspositionen kommen zu können, während das bei Frauen offensichtlich nicht der Fall ist. Und dadurch ergeben sich plötzlich die Veränderungen, weil der Pool von Männern, die sich vorstellen können, in Führung zu kommen, auf einmal viel größer ist, als der Pool von Frauen."
Damit finden sich diese Frauen nicht ab. Sie zeigen sich kompromisslos wie keine Frauengeneration zuvor. Weder was Arbeit, noch was Partnerschaft oder Kinder anbelangt, wollen sie zurückstecken. 2007 sagten noch 14 Prozent von ihnen, sie würden für ihre Arbeit auf Kinder verzichten. 2009 sind es nur noch zehn Prozent. Dabei wissen die Frauen zu mehr als 90 Prozent: In den Unternehmen wird keine Rücksicht auf Kinder genommen. Das soll nach ihrem Willen nicht so bleiben: Bei 38 Prozent von ihnen wächst das Interesse an Politik und vor allem die besser ausgebildeten Frauen sind mehrheitlich entschlossen, durch eigenes politisches und soziales Engagement die gesellschaftlichen Verhältnisse zu verändern. Zum Beispiel wollen sie, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer diskutiert wird.
"Wenn ich einmal einen Bereich selbst leite, würde ich mir sehr von mir selber wünschen, dass ich das ermögliche, dass die Leute neben der Arbeit noch andere Sachen machen. Das müssen nicht nur Kinder sein."
"Paare, die genug Geld haben, die werden sich ein Kindermädchen besorgen. Und das gefällt mir auch nicht besonders. Ich würde mir wünsche, dass es mehr öffentliche Kinderbetreuung gäbe und dass es nicht so einen schlechten Ruf hat: Hat meinen Mutter auch gemacht. Ich habe sehr früh gelernt, auf anderen Menschen zuzugehen und selbstständig zu werden."
Diese Frauen plagen sich nicht mehr mit dem Vorurteil herum, als Berufstätige eine Rabenmutter zu sein. 52 Prozent von ihnen will spätestens ein Jahr nach der Geburt des Kindes beziehungsweise wenn sie einen Krippenplatz gefunden haben, wieder arbeiten gehen. Interessant sind auch Ergebnisse über Familienbande, die die Studie liefert: Die Frauen und Männern nahmen die eigenen Mütter gerade dann als liebende Vertrauensperson wahr, wenn diese auch in der frühen Kindheit der Befragten berufstätig war. Die Väter allerdings spielen im Leben der jungen Frauen als Berater oder Vertraute kaum eine Rolle. Möglicherweise ist es deshalb auch kein Wunder, dass sie die Männer ihrer Generation weiter mit Stereotypen gefangen halten:
"Frauen denken tatsächlich, dass Männer hauptsächlich Karriere machen möchten, dass Männer im Erwerbsleben sein möchte, dass Männer, um auf andere Lebensbereiche zu gehen, an Sex interessiert sind, an nächtelangen Skatspielen mit ihren Kumpels. Das entspricht teilweise überhaupt nicht dem, was Männer von sich selbst sagen."
Die befragten jungen Männer nämlich geben in der Studie an, dass es ihnen wichtig sei, Zeit mit der Familie zu verbringen. Der Arbeitsmarkt allerdings verlangt ihnen ein anderes Verhalten ab und zwingt sie weiterhin in eine eher traditionelle Rolle. Noch immer ist es männliche Norm, keine Einkommensverluste und Karriereblockaden hinzunehmen, um mehr für die Kinder da zu sein. Diese gesellschaftliche Vorgabe scheinen Männer, anders als die Frauen, für sich zu akzeptieren. Sie opfern den eigenen Wunsch, mit Familie leben zu wollen, der Karriere.
"Das überraschendste Ergebnis für mich war in der Tat, wie traditionell Männer noch denken. Wir haben 2007, als wir die Studie zum ersten Mal erhoben haben, kaum unterschiede zwischen Frauen und Männer gesehen, was ihre Hinwendung zur Familie betrifft, was ihre Vorstellung eines Arbeitslebens und der Vereinbarkeit betrifft. So waren 2009 gerade die Männer, die Väter geworden sind innerhalb dieser zwei Jahre, diejenigen, die besonders stark gearbeitet haben, und diejenigen, die sagten, dass sie sich selbst in einer Ernährerrolle definieren und das ganz unabhängig davon, ob ihre Partnerinnen einen Ernährer möchten."
"Wenn ich an Gespräche mit Gleichaltrigen denke, meine ich zu hören, dass viele Männer auch ähnliche Wünsche haben, auch eine Familie haben wollen und auch bereit sind, für die da zu sein. Aber ich weiß nicht, ob sie dann bereit wären, zurückzustecken, wenn es darum geht, Karriere oder Familie. Dann würden sie wohl erwarten, dass die Frau zu Hause bleibt."
"Ich erlebe es eher so, dass Männer sich eher eingeschüchtert fühlen oder gerade im Partnerbereich, das ich sie an den Herd stellen will, was natürlich überhaupt nicht in meinem Sinne ist."
Auch das ist in der Studie abzulesen: Solche Widersprüche sorgen für Konflikte zwischen den jungen Frauen und Männern und gerade Paare mit kleinen Kindern sind angesichts der mangelnden Flexibilität des Arbeitsmarktes und unzureichender öffentlicher Kinderbetreuung großen Belastungen ausgesetzt. Diese Härten des Alltags zwingen die jungen Frauen nicht in die Knie. Wichtig bleibt ihnen vor allem ihre Unabhängigkeit. Auf einer Skala von eins bis sieben wollen sie zu 6,4 Prozent ihr Leben in die eigenen Hände nehmen. Um zu überprüfen, wie ernst es den jungen Frauen damit in der Praxis ist, befragten die Sozialwissenschaftler die Haltungen der jungen Leute immer wieder zu verschiedenen Szenarien. Beispielsweise baten sie: Stellen Sie sich vor, Sie bekommen Karten für ihren Lieblingssänger, den ihr Partner überhaupt nicht mag. Wie verhalten sie sich? Kaufen sie eine Karte, keine Karte oder eine für sich und den Partner?
"Was Frauen dann machen, dass sie zwei Karten kaufen, für sich und ihre Freundin, während Männer keine Karte kaufen und sagen, ich verbringe den Abend mit meiner Frau. Das ist genau das, dass Männer in solchen Entscheidungssituationen viel familialer entscheiden und Frauen die Unabhängigeren mittlerweile geworden sind."
"Ich möchte gern eine Familie haben, aber ich möchte auch gern so weit nach oben kommen, wie möglich. Das heißt, dass ich gerne Karriere machen möchte. Ich finde da nichts Schlechtes dabei. Ich habe da Lust drauf. Ich empfinde mich als jemand, der zielstrebig ist, und bin bereit, da viel zu investieren, und das reicht mir nicht. Für mich ist es auch wichtig, dass ich ein Privatleben habe, dass ich einen guten Freundeskreis, dass ich eine Partnerschaft habe. Ich möchte auch unbedingt Kinder haben. Im Moment stelle ich es mir ganz toll vor, vier Kinder zu haben. Gleichzeitig kann es sein, dass ich nach einem Kind sage, ich bin bedient, mehr schaffe ich nicht."
"Warum ich sage, wir haben es hier wirklich mit einer neuen Generation von Frauen zu tun, speist sich wirklich aus dem Vergleich, zwischen Frauen, die 1985, 1990 geboren sind zu Frauen, die 1960 oder 1970 geboren sind, wo diese traditionelle Schiene noch wesentlich mehr im Kopf war."
Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Im Auftrag der Frauenzeitschrift Brigitte befragte sie mit einem Team einmal 2007 und erneut im Frühjahr dieses Jahres über 1000 junge Frauen zwischen 17 und 19 sowie zwischen 27 und 29 Jahren nach ihren Lebensvorstellungen. Parallel dazu suchten sie den Vergleich zu einer Gruppe von Männern. Auch wenn über 70 Prozent der Frauen merken, dass durch die Wirtschaftskrise die soziale Ungleichheit zwischen Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt eher zugenommen hat - ihre Position bleibt unerschüttert. Sie sagen: Ich bin gut ausgebildet, will zeigen, was ich kann, und unbedingt auf eigenen Füßen stehen. Gerade mal sieben Prozent der Frauen wünschen sich noch einen Ernährer an der Seite.
"Das Fragezeichen, was dahinter zu setzen ist, ist nicht die Motivation von Frauen, sondern die gesellschaftliche Verpflichtung, dass wir uns darum kümmern, dass Frauen in verantwortungsvolle Positionen kommen, dass Frauen die gleichen Rechte auf dem Arbeitsmarkt haben wie Männer."
Wie dringend notwendig das Nachdenken über veränderte Strukturen auf dem Arbeitsmarkt ist, zeigt vor allem die wiederholte Befragung. Die Frauen haben unterdessen ihre erste Arbeitsstelle angetreten oder den Job gewechselt, teilweise das erste Kind geboren. Dabei erleben sie in der Arbeitswelt deutlich: Männer werden nicht nur besser bezahlt, sie erhalten auch mehr Anerkennung und eine deutlich stärkere Unterstützung auf ihren Karrierewegen.
"Es ist ja schon erstaunlich, dass bei der ersten Befragung 33 Prozent der Frauen den Chefsessel angestrebt haben. Es waren 38 Prozent der Männer. Wenn ich die Zahlen 2009 angeschaute, hat sich bei Frauen kaum etwas geändert. Was aber passiert ist, dass insbesondere die gut gebildeten Männer auf einmal zu 60 Prozent Führungspositionen anstreben. Das heißt, der Übergang von Männern in den Arbeitsmarkt führt eindeutig dazu, dass sie im Arbeitsmarkt auch eine ganz andere Unterstützung bekommen, das heißt, sie von ihren Arbeitgebern eine Perspektive aufgezeigt bekommen, um in Führungspositionen kommen zu können, während das bei Frauen offensichtlich nicht der Fall ist. Und dadurch ergeben sich plötzlich die Veränderungen, weil der Pool von Männern, die sich vorstellen können, in Führung zu kommen, auf einmal viel größer ist, als der Pool von Frauen."
Damit finden sich diese Frauen nicht ab. Sie zeigen sich kompromisslos wie keine Frauengeneration zuvor. Weder was Arbeit, noch was Partnerschaft oder Kinder anbelangt, wollen sie zurückstecken. 2007 sagten noch 14 Prozent von ihnen, sie würden für ihre Arbeit auf Kinder verzichten. 2009 sind es nur noch zehn Prozent. Dabei wissen die Frauen zu mehr als 90 Prozent: In den Unternehmen wird keine Rücksicht auf Kinder genommen. Das soll nach ihrem Willen nicht so bleiben: Bei 38 Prozent von ihnen wächst das Interesse an Politik und vor allem die besser ausgebildeten Frauen sind mehrheitlich entschlossen, durch eigenes politisches und soziales Engagement die gesellschaftlichen Verhältnisse zu verändern. Zum Beispiel wollen sie, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer diskutiert wird.
"Wenn ich einmal einen Bereich selbst leite, würde ich mir sehr von mir selber wünschen, dass ich das ermögliche, dass die Leute neben der Arbeit noch andere Sachen machen. Das müssen nicht nur Kinder sein."
"Paare, die genug Geld haben, die werden sich ein Kindermädchen besorgen. Und das gefällt mir auch nicht besonders. Ich würde mir wünsche, dass es mehr öffentliche Kinderbetreuung gäbe und dass es nicht so einen schlechten Ruf hat: Hat meinen Mutter auch gemacht. Ich habe sehr früh gelernt, auf anderen Menschen zuzugehen und selbstständig zu werden."
Diese Frauen plagen sich nicht mehr mit dem Vorurteil herum, als Berufstätige eine Rabenmutter zu sein. 52 Prozent von ihnen will spätestens ein Jahr nach der Geburt des Kindes beziehungsweise wenn sie einen Krippenplatz gefunden haben, wieder arbeiten gehen. Interessant sind auch Ergebnisse über Familienbande, die die Studie liefert: Die Frauen und Männern nahmen die eigenen Mütter gerade dann als liebende Vertrauensperson wahr, wenn diese auch in der frühen Kindheit der Befragten berufstätig war. Die Väter allerdings spielen im Leben der jungen Frauen als Berater oder Vertraute kaum eine Rolle. Möglicherweise ist es deshalb auch kein Wunder, dass sie die Männer ihrer Generation weiter mit Stereotypen gefangen halten:
"Frauen denken tatsächlich, dass Männer hauptsächlich Karriere machen möchten, dass Männer im Erwerbsleben sein möchte, dass Männer, um auf andere Lebensbereiche zu gehen, an Sex interessiert sind, an nächtelangen Skatspielen mit ihren Kumpels. Das entspricht teilweise überhaupt nicht dem, was Männer von sich selbst sagen."
Die befragten jungen Männer nämlich geben in der Studie an, dass es ihnen wichtig sei, Zeit mit der Familie zu verbringen. Der Arbeitsmarkt allerdings verlangt ihnen ein anderes Verhalten ab und zwingt sie weiterhin in eine eher traditionelle Rolle. Noch immer ist es männliche Norm, keine Einkommensverluste und Karriereblockaden hinzunehmen, um mehr für die Kinder da zu sein. Diese gesellschaftliche Vorgabe scheinen Männer, anders als die Frauen, für sich zu akzeptieren. Sie opfern den eigenen Wunsch, mit Familie leben zu wollen, der Karriere.
"Das überraschendste Ergebnis für mich war in der Tat, wie traditionell Männer noch denken. Wir haben 2007, als wir die Studie zum ersten Mal erhoben haben, kaum unterschiede zwischen Frauen und Männer gesehen, was ihre Hinwendung zur Familie betrifft, was ihre Vorstellung eines Arbeitslebens und der Vereinbarkeit betrifft. So waren 2009 gerade die Männer, die Väter geworden sind innerhalb dieser zwei Jahre, diejenigen, die besonders stark gearbeitet haben, und diejenigen, die sagten, dass sie sich selbst in einer Ernährerrolle definieren und das ganz unabhängig davon, ob ihre Partnerinnen einen Ernährer möchten."
"Wenn ich an Gespräche mit Gleichaltrigen denke, meine ich zu hören, dass viele Männer auch ähnliche Wünsche haben, auch eine Familie haben wollen und auch bereit sind, für die da zu sein. Aber ich weiß nicht, ob sie dann bereit wären, zurückzustecken, wenn es darum geht, Karriere oder Familie. Dann würden sie wohl erwarten, dass die Frau zu Hause bleibt."
"Ich erlebe es eher so, dass Männer sich eher eingeschüchtert fühlen oder gerade im Partnerbereich, das ich sie an den Herd stellen will, was natürlich überhaupt nicht in meinem Sinne ist."
Auch das ist in der Studie abzulesen: Solche Widersprüche sorgen für Konflikte zwischen den jungen Frauen und Männern und gerade Paare mit kleinen Kindern sind angesichts der mangelnden Flexibilität des Arbeitsmarktes und unzureichender öffentlicher Kinderbetreuung großen Belastungen ausgesetzt. Diese Härten des Alltags zwingen die jungen Frauen nicht in die Knie. Wichtig bleibt ihnen vor allem ihre Unabhängigkeit. Auf einer Skala von eins bis sieben wollen sie zu 6,4 Prozent ihr Leben in die eigenen Hände nehmen. Um zu überprüfen, wie ernst es den jungen Frauen damit in der Praxis ist, befragten die Sozialwissenschaftler die Haltungen der jungen Leute immer wieder zu verschiedenen Szenarien. Beispielsweise baten sie: Stellen Sie sich vor, Sie bekommen Karten für ihren Lieblingssänger, den ihr Partner überhaupt nicht mag. Wie verhalten sie sich? Kaufen sie eine Karte, keine Karte oder eine für sich und den Partner?
"Was Frauen dann machen, dass sie zwei Karten kaufen, für sich und ihre Freundin, während Männer keine Karte kaufen und sagen, ich verbringe den Abend mit meiner Frau. Das ist genau das, dass Männer in solchen Entscheidungssituationen viel familialer entscheiden und Frauen die Unabhängigeren mittlerweile geworden sind."