Das Automatische Transfer-Fahrzeug ATV sieht aus wie eine omnibusgroße Getränkedose, und es ist eine Art fliegender Lastwagen. Es wurde entwickelt, um die ISS mit allen möglichen Gütern zu versorgen - und nicht, um den Spaceshuttle zu ersetzen, erklärt Projektmanager Jean-Michel Desobeau von Arianespace. Das ATV ergänze vielmehr die russischen Versorgungskapsel Progress:
Das ATV zielt derzeit wirklich darauf ab, als Frachter eingesetzt zu werden. Es ist ausgelegt für den Transport von Lebensmitteln, Sauerstoff, Wasser, Stickstoff, Zubehör für Experimente oder auch Treibstoff. Dabei ist es vom Volumen her mehr als doppelt so groß wie die russische Progress und soll vor allem von den Amerikanern und Europäern eingesetzt werden.
Die ATV sind Wegwerfsysteme, die ihre Fracht vollautomatisch bei der Raumstation absetzen. Dort bleiben sie angedockt und werden mit Müll vollgeladen. Anschließend werden sie auf den Weg zurück zur Erde geschickt und verglühen dann beim Wiedereintritt in der Atmosphäre.
Im September 2004 soll der erste dieser fliegenden Lastwagen starten an Bord einer Ariane 5. Die Testphase ist schon sehr weit fortgeschritten, die meisten Systeme sind bereits geprüft. Insgesamt sieben bis neun ATV will die ESA für die ISS bauen.. Allerdings könnten es auch mehr sein, wenn notwendig. Jean Michel Desobeau:
Nach unserem Basisplan haben wir so alle 15 bis 24 Monate einen Start geplant, aber im Notfall könnten wir auch alle sechs Monate eine Kapsel abheben, ganz nach den Bedarf der NASA oder der anderen ISS-Partner.
Alles in allem schafft ein ATV das Kilo Fracht für 20.000 Dollar in die Umlaufbahn - also zu Kosten, die dem subventionierten Shuttlepreis vergleichbar sind. Billig sind die ATV nicht. Pro Stück werden rund 100 Millionen Dollar fällig, das ist immerhin ein Viertel der Kosten eines Shuttlestarts. Die Finanzen sind aber nur der kleinste aller möglichen Engpässe: Die "Weltraumlaster" müssen ja erst einmal gebaut werden und - was noch schwieriger ist: Man braucht auch die entsprechenden Ariane-5-Raketen und die passenden Starttermine. Ein Start pro Halbjahr ist da schon sehr ehrgeizig. Als Ersatz für den Shuttle sind die Möglichkeiten der ATV sehr begrenzt: Er schafft nur hinauf, was beim Shuttle nebenbei mit eingepackt worden wäre. Große Komponenten, wie sie in der Bauphase der ISS gebraucht werden, passen zudem nicht hinein. Sie sind genau für die Ladebucht des Shuttles entworfen worden. Und: Der ATV kann nur fliegen, was durch die Schleuse zwischen ihm und der ISS passt - und die hat einen Durchmesser von anderthalb Metern.
Das ATV könnte allerdings in anderer Beziehung nützlich werden, wenn es im kommenden Herbst einsatzbereit sein wird - es kann den Shuttle als Zugmaschine ersetzen und den Orbit der ISS bringen:
Es sitzt dann ideal hinten an der Station, weil es ihre Umlaufbahn sozusagen mit einem Kick wieder anheben kann. Die Astronauten können dazu die Antriebssysteme des ATV zünden.
Zudem könnte einer - in weiter entwickelter Form - als Schutzraum dienen:
Bei der ISS ist ja das fehlende Sicherheitsmodul ein großes Problem, denn ohne können nur drei Astronauten an Bord Dienst tun, weil die für den Notfall angedockte Sojus nur so viele Plätze hat. Wäre ein ATV als Schutzraum angedockt, könnten sechs Astronauten oben arbeiten. Drei flöhen im Notfall mit der Sojus sofort zur Erde. Die anderen drei zögen sich in das umgebaute ATV zurück und warteten auf Hilfe.
Die Astronauten schlössen sozusagen die Tür hinter sich - und hielten Ausschau nach dem "Taxi" nach Hause. Denn das umgebaute ATV hätte eine eigene Sauerstoffversorgung und den gleichen Strahlenschutz wie die ISS. Nur - einen Shuttle ersetzen, dass könnte auch diese Version des ATV nicht.
Das ATV zielt derzeit wirklich darauf ab, als Frachter eingesetzt zu werden. Es ist ausgelegt für den Transport von Lebensmitteln, Sauerstoff, Wasser, Stickstoff, Zubehör für Experimente oder auch Treibstoff. Dabei ist es vom Volumen her mehr als doppelt so groß wie die russische Progress und soll vor allem von den Amerikanern und Europäern eingesetzt werden.
Die ATV sind Wegwerfsysteme, die ihre Fracht vollautomatisch bei der Raumstation absetzen. Dort bleiben sie angedockt und werden mit Müll vollgeladen. Anschließend werden sie auf den Weg zurück zur Erde geschickt und verglühen dann beim Wiedereintritt in der Atmosphäre.
Im September 2004 soll der erste dieser fliegenden Lastwagen starten an Bord einer Ariane 5. Die Testphase ist schon sehr weit fortgeschritten, die meisten Systeme sind bereits geprüft. Insgesamt sieben bis neun ATV will die ESA für die ISS bauen.. Allerdings könnten es auch mehr sein, wenn notwendig. Jean Michel Desobeau:
Nach unserem Basisplan haben wir so alle 15 bis 24 Monate einen Start geplant, aber im Notfall könnten wir auch alle sechs Monate eine Kapsel abheben, ganz nach den Bedarf der NASA oder der anderen ISS-Partner.
Alles in allem schafft ein ATV das Kilo Fracht für 20.000 Dollar in die Umlaufbahn - also zu Kosten, die dem subventionierten Shuttlepreis vergleichbar sind. Billig sind die ATV nicht. Pro Stück werden rund 100 Millionen Dollar fällig, das ist immerhin ein Viertel der Kosten eines Shuttlestarts. Die Finanzen sind aber nur der kleinste aller möglichen Engpässe: Die "Weltraumlaster" müssen ja erst einmal gebaut werden und - was noch schwieriger ist: Man braucht auch die entsprechenden Ariane-5-Raketen und die passenden Starttermine. Ein Start pro Halbjahr ist da schon sehr ehrgeizig. Als Ersatz für den Shuttle sind die Möglichkeiten der ATV sehr begrenzt: Er schafft nur hinauf, was beim Shuttle nebenbei mit eingepackt worden wäre. Große Komponenten, wie sie in der Bauphase der ISS gebraucht werden, passen zudem nicht hinein. Sie sind genau für die Ladebucht des Shuttles entworfen worden. Und: Der ATV kann nur fliegen, was durch die Schleuse zwischen ihm und der ISS passt - und die hat einen Durchmesser von anderthalb Metern.
Das ATV könnte allerdings in anderer Beziehung nützlich werden, wenn es im kommenden Herbst einsatzbereit sein wird - es kann den Shuttle als Zugmaschine ersetzen und den Orbit der ISS bringen:
Es sitzt dann ideal hinten an der Station, weil es ihre Umlaufbahn sozusagen mit einem Kick wieder anheben kann. Die Astronauten können dazu die Antriebssysteme des ATV zünden.
Zudem könnte einer - in weiter entwickelter Form - als Schutzraum dienen:
Bei der ISS ist ja das fehlende Sicherheitsmodul ein großes Problem, denn ohne können nur drei Astronauten an Bord Dienst tun, weil die für den Notfall angedockte Sojus nur so viele Plätze hat. Wäre ein ATV als Schutzraum angedockt, könnten sechs Astronauten oben arbeiten. Drei flöhen im Notfall mit der Sojus sofort zur Erde. Die anderen drei zögen sich in das umgebaute ATV zurück und warteten auf Hilfe.
Die Astronauten schlössen sozusagen die Tür hinter sich - und hielten Ausschau nach dem "Taxi" nach Hause. Denn das umgebaute ATV hätte eine eigene Sauerstoffversorgung und den gleichen Strahlenschutz wie die ISS. Nur - einen Shuttle ersetzen, dass könnte auch diese Version des ATV nicht.