"Ich heiße Saad Sallah, ich bin 42 Jahre alt, Beruf: Diplomingenieur. Ich arbeite in der Automobilindustrie, genau gesagt in der Qualitätssicherung."
Saad Salah stammt aus dem Tschad. Nach dem Abitur studiert er Mathematik, Physik und Chemie. Ein Wettbewerb im zweiten Studienjahr eröffnet ihm die Möglichkeit für ein Auslandstipendium.
"Ich wollte unbedingt eine andere Sprache lernen außer Französisch und Englisch, und da waren drei Möglichkeiten mir angeboten worden: China, Russland und Deutschland."
Er entscheidet sich für Deutschland, studiert Luft- und Raumfahrttechnik, im Anschluss Energie- und Umwelttechnik. Er arbeitet ein Jahr bei einer Erdölfirma, dann bekommt er eine Stelle in Afrika - im Tschad. Er ist zuständig für die Entschädigung von Menschen, durch deren Grundstücke oder Ländereien künftig die Erdölpipeline laufen soll.
"Die Leute haben Mangoplantagen, und ein Mangobaum kann - was weiß ich - 50 Jahre Früchte tragen. Davon leben die Leute. Die Regierung ist hingegangen und hat die Leute gezwungen: Für einen Baum kriegten die Leute einen Dollar. Das war für mich eine Katastrophe. Ich hab gesagt, das würde ich nicht mitmachen, weil: Die Verantwortung wollte ich wirklich nicht tragen. Und dann bin ich abgestiegen."
Saad Salah geht zurück nach Deutschland. Er wechselt in die Automobilbranche, arbeitet zunächst zwei Jahre als Konstrukteur.
"Dann bin ich in meiner Arbeitsstelle jetzt gelandet. Ich tue das jetzt seit neun Jahren. Es macht Spaß. Ja, und wir erleben jetzt die Krise. Ich habe Leute gesehen, die entlassen worden sind. Das ist traurig, aber ich hatte ... Es könnte kommen, es könnte auch mich treffen, klar. Allerdings, ich habe keine Angst davor. Wenn es kommt, dann soll es kommen. Ich werde das nicht wünschen, aber wenn es kommt, dann gehe ich einen anderen Weg. Das ist immer so.
Meistens, wenn ich mit meinen Kollegen diskutiere, und irgendjemand fragt: Ja, hast du auch Angst vor einer Entlassung? Und wenn ich gesagt habe: Nein, ich habe keine Angst, dann haben die Leute mich angeschaut, als ob ich aus dem Himmel falle. Wenn man einen Tschader, der im Tschad lebt, erzählen würde, dass jemand hier in Deutschland Angst hätte, seine Arbeit zu verlieren, dann würde der das einfach nicht verstehen. Die Leute dort versuchen ständig, sich anzupassen an die Situation. Nehmen wir das Beispiel eines Bauern, der in einem Ort lebt, und seinen Ackerbau betreibt. Ja, auf einmal regnet es nicht mehr. Was macht er? Er wird nicht warten, bis es nächstes Jahr auch nicht regnet. Dann wird er gucken, wie er seine Kinder weiter ernährt. Entweder zieht er um oder wechselt den Beruf. Verglichen mit einem Arbeitslosen hier, hat der Bauer in Afrika überhaupt nichts - hat wirklich gar nichts.
Die sogenannten Entwicklungsländer oder armen Länder, da ist es so, dass die Leute einfach gucken müssen, wie sie vorankommen. Es gibt da keine Regierung oder Staat, der da hinter ihnen steht und mit allen Mitteln versucht, was zu schaffen. Das hat seine negativen Seiten natürlich, aber die positive Seite ist einfach, man kann sich nicht den Luxus erlauben, zu sagen: Ich lasse beide Hände fallen, weil jetzt gerade der Betrieb, wo ich seit zehn Jahren arbeite, pleitegegangen ist."
Saad Salah stammt aus dem Tschad. Nach dem Abitur studiert er Mathematik, Physik und Chemie. Ein Wettbewerb im zweiten Studienjahr eröffnet ihm die Möglichkeit für ein Auslandstipendium.
"Ich wollte unbedingt eine andere Sprache lernen außer Französisch und Englisch, und da waren drei Möglichkeiten mir angeboten worden: China, Russland und Deutschland."
Er entscheidet sich für Deutschland, studiert Luft- und Raumfahrttechnik, im Anschluss Energie- und Umwelttechnik. Er arbeitet ein Jahr bei einer Erdölfirma, dann bekommt er eine Stelle in Afrika - im Tschad. Er ist zuständig für die Entschädigung von Menschen, durch deren Grundstücke oder Ländereien künftig die Erdölpipeline laufen soll.
"Die Leute haben Mangoplantagen, und ein Mangobaum kann - was weiß ich - 50 Jahre Früchte tragen. Davon leben die Leute. Die Regierung ist hingegangen und hat die Leute gezwungen: Für einen Baum kriegten die Leute einen Dollar. Das war für mich eine Katastrophe. Ich hab gesagt, das würde ich nicht mitmachen, weil: Die Verantwortung wollte ich wirklich nicht tragen. Und dann bin ich abgestiegen."
Saad Salah geht zurück nach Deutschland. Er wechselt in die Automobilbranche, arbeitet zunächst zwei Jahre als Konstrukteur.
"Dann bin ich in meiner Arbeitsstelle jetzt gelandet. Ich tue das jetzt seit neun Jahren. Es macht Spaß. Ja, und wir erleben jetzt die Krise. Ich habe Leute gesehen, die entlassen worden sind. Das ist traurig, aber ich hatte ... Es könnte kommen, es könnte auch mich treffen, klar. Allerdings, ich habe keine Angst davor. Wenn es kommt, dann soll es kommen. Ich werde das nicht wünschen, aber wenn es kommt, dann gehe ich einen anderen Weg. Das ist immer so.
Meistens, wenn ich mit meinen Kollegen diskutiere, und irgendjemand fragt: Ja, hast du auch Angst vor einer Entlassung? Und wenn ich gesagt habe: Nein, ich habe keine Angst, dann haben die Leute mich angeschaut, als ob ich aus dem Himmel falle. Wenn man einen Tschader, der im Tschad lebt, erzählen würde, dass jemand hier in Deutschland Angst hätte, seine Arbeit zu verlieren, dann würde der das einfach nicht verstehen. Die Leute dort versuchen ständig, sich anzupassen an die Situation. Nehmen wir das Beispiel eines Bauern, der in einem Ort lebt, und seinen Ackerbau betreibt. Ja, auf einmal regnet es nicht mehr. Was macht er? Er wird nicht warten, bis es nächstes Jahr auch nicht regnet. Dann wird er gucken, wie er seine Kinder weiter ernährt. Entweder zieht er um oder wechselt den Beruf. Verglichen mit einem Arbeitslosen hier, hat der Bauer in Afrika überhaupt nichts - hat wirklich gar nichts.
Die sogenannten Entwicklungsländer oder armen Länder, da ist es so, dass die Leute einfach gucken müssen, wie sie vorankommen. Es gibt da keine Regierung oder Staat, der da hinter ihnen steht und mit allen Mitteln versucht, was zu schaffen. Das hat seine negativen Seiten natürlich, aber die positive Seite ist einfach, man kann sich nicht den Luxus erlauben, zu sagen: Ich lasse beide Hände fallen, weil jetzt gerade der Betrieb, wo ich seit zehn Jahren arbeite, pleitegegangen ist."