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Kommissionsbericht
Keine Belege für Terror-Vorwurf Israels gegen UNO-Palästinenserhilfswerk UNRWA

Eine unabhängige Untersuchungskommission sieht keinerlei Belege für eine Verwicklung von Mitarbeitern des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen - UNRWA - in den Terrorismus. Israel sei bislang Beweise für seine Terrorismusvorwürfe schuldig geblieben, erklärte die Vorsitzende der von UNO-Generalsekretär Guterres eingesetzten Kommission, Colonna, in New York.

    Das Logo des Palästinenserhilfswerks der UNO, UNRWA
    Das Logo des Palästinenserhilfswerks der UNO, UNRWA (IMAGO / UPI Photo / IMAGO / DEBBIE HILL)
    Der Report hebt hervor, dass das UNRWA den israelischen Behörden regelmäßig Listen seiner Mitarbeiter zur Überprüfung vorgelegt habe. Seit 2011 habe es keinerlei Bedenken in Bezug auf diese Dokumente gegeben, hieß es. Zugleich werden der Behörde aber "Probleme bei der Neutralität" bescheinigt.
    Die Kommission untersucht nicht die konkreten Anschuldigungen Israels, wonach UNRWA-Personal auch an dem Überfall auf Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen sein soll. Diesem Vorwurf geht ein interner UNO-Ermittlungsdienst nach.
    Das UNRWA beschäftigt im Gazastreifen mehr als 30.000 Mitarbeiter. Das 1949 gegründete Hilfswerk hat das Mandat der Vereinten Nationen, den in ihrem Einsatzgebiet registrierten palästinensischen Flüchtlingen humanitäre Hilfe und Schutz zu gewähren. Nach mehr als einem halben Jahr Krieg sind die im Gazastreifen lebenden 2,4 Millionen Palästinenser am Rande einer Hungersnot.
    Diese Nachricht wurde am 22.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.