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Keine böse 13

Die Zahl 13 spielte bei den Mayas offenbar eine besondere Rolle. Immerhin umfasst der rituelle Kalender, der Tzolkin, 13 mal 20 - also 260 - Tage. Eine solche Kalenderperiode ohne Bezug zum Sonnen- oder Mondlauf ist ungewöhnlich.

Von Hermann-Michael Hahn | 21.07.2012
    Manch einer der selbst ernannten Weltuntergangspropheten mag diese Sonderstellung der Zahl 13 zum Anlass für seine Endzeitprognose genommen haben - immerhin endet in fünf Monaten der 13. Baktun-Zyklus in der sogenannten Langen Zählung des Maya-Kalenders.

    Ernsthafte Mayaforscher haben diese Deutung des Baktun-Wechsels allerdings von Anfang an in das Reich unseriöser Panikmache verwiesen. Vor einigen Wochen nun konnten sie ihre Position durch eine sensationelle Entdeckung untermauern.

    Im Dschungel Guatemalas haben Archäologen in der ehemaligen Maya-Hochburg Xultún offenbar eine Art astronomisches Rechenzentrum entdeckt: einen nur etwa vier Quadratmeter großen Raum, dessen Ostwand eine Vielzahl astronomischer Hieroglyphen und Tabellen enthält.

    Solche Tabellenwerke, die zur Kalenderrechnung benötigt wurden, waren bislang nur aus den wenigen erhaltenen Schriften der Mayas bekannt - wie etwa dem sogenannten Dresden-Kodex.

    Die Tabellen von Xultún sind rund 600 Jahre älter als der Dresden-Kodex und belegen eine lange Maya-Tradition astronomischer Berechnungen. Und sie enthalten auch Daten, die weit über das Ende des dreizehnten Baktun-Zyklus hinausgehen.

    Offenbar waren die Mayas selbst nicht der Ansicht, dass das Ende des 13. Baktun-Zyklus auch das Ende der Welt bedeuten würde.

    Mehr zur Entdeckung von Xultun

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