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Keine Chance für Handy-Schummler

05.01.2000
    Die deutschen Prüfungsämter rüsten auf: Um das Schummeln per Handy zu unterbinden, trägt das Aufsichtspersonal in Bayern bereits elektronische Handy-Spürgeräte bei sich. Auch in Köln ist man wachsam geworden: Schon das deaktivierte Handy im Prüfungsraum gilt der WiSo-Fakultät als Täuschungsversuch. Die Sorge der Prüfungsaufsicht gilt dem so genannten SMS-Datendienst (Short Message Service), mit dem man kurze Textnachrichten auf das Display moderner Handys senden kann - Spickzettel oder vollgeschriebene Handflächen haben damit ausgedient. Ferdi Hanfland, dem Leiter der Kölner WiSo-Prüfungsämter, sind solche High-Tech-Täuschungsversuche durchaus schon untergekommen: "Deswegen haben wir eine besondere Sanktion eingeführt: Wird das Mitführen eines Handys etwa auf dem Gang zur Toilette entdeckt, ist das ein schwerer Täuschungsversuch." Boris Kowalek, studentischer Vertreter im Prüfungsausschuss, ist mit der Entscheidung aber nicht zufrieden: "Ich habe nicht eingesehen, dass man mit sehr starken Strafen droht, um ein Alltagsgerät aus dem Klausurraum zu verbannen." Es gebe außerdem nur wenige Prüfungen, bei denen man sich in ein paar Minuten Telefonieren entscheidende Informationen holen kann.

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    Eine Übersicht kostenloser SMS-Dienste hat Markus Mütze auf seiner Homepage zusammengestellt.