
Beim Abbau von Manganknollen wird Material vom Meeresboden teilweise kilometerweit in das darüberliegende Wasser geschleudert; Lärm und Sedimentwolken beeinflussen auch Organismen, die nicht am Meeresboden leben. Meereswissenschaftlern zufolge könnte es Jahrhunderte dauern, bis sich das Ökosystem wieder erholt.
Genehmigung der USA sorgt für Kritik
Die ISA warnte jetzt das kanadische Unternehmen TMC vor der Umgehung einer internationalen Lizenzierung für den Tiefseebergbau mittels einer Genehmigung der USA. Bei der Sitzung in Kingston verabschiedeten die Ratsmitglieder der ISA eine Anweisung an ihre eigenen Gremien, "besondere Aufmerksamkeit" auf Unternehmen zu legen, die "möglicherweise gegen internationales Recht verstoßen".
Die Formulierung spielt auf den Bergbaukonzern The Metals Company, TMC, an, der im April bei US-Behörden eine Genehmigung für den umstrittenen Tiefseebergbau in internationalen Gewässern beantragt hatte. Sollte sie erteilt werden, wäre dies die erste Lizenz dieser Art. TMC würde auf diese Weise den Rechtsrahmen der ISA umgehen.
ISA-Genehmigungen könnten zurückgenommen werden
Die Meeresbehörde stellte nun klar, dass im Fall festgestellter Verstöße zuvor erteilte ISA-Genehmigungen zurückgenommen würden. US-Präsident Trump, dessen Land das internationale Abkommen zur Beauftragung der ISA nicht ratifiziert hat, geht es mit den Abbaugenehmigungen nicht schnell genug. Im April unterzeichnete er ein Dekret, welches das Schürfen nach wichtigen Metallen wie Nickel und Kobalt in US-amerikanischen und internationalen Gewässern ermöglichen soll. TMC stellte daraufhin seinen Antrag.
Greenpeace fordert weltweites Moratorium
Die Umweltorganisation Greenpeace begrüßte die jüngste Stellungnahme der ISA. Die Organisation habe Rückgrat gezeigt - und sich gegen die Tiefseebergbau-Industrie und Regierungen behauptet, sagte die Meeresbiologin Franziska Saalmann im Deutschlandfunk.
Greenpeace fordert ihren Angaben zufolge ein weltweites Moratorium, mit dem der Tiefseebergbau gestoppt werden könnte. Am Meeresboden gehe es in erster Linie um Lebensräume und nicht um Rohstoffe, betonte Saalmann.
Diese Nachricht wurde am 22.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.