Archiv


Keine Einwände gegen Fluor

Medizin. - Die belgische Regierung hat Fluor in frei verkäuflichen Produkten wie Mundwässern und Kaugummis verboten. Verbraucherschutzministerin Magda Aelvoet begründet das Verkaufsverbot in einer mit der Gefahr von Osteoporose und Nervenschäden, die durch übermäßigen Fluorkonsum bestünde. In Deutschland sehen die Experten keinen Handlungsbedarf den Umgang mit Fluor einzuschränken.

    "Die Gefahr besteht grundsätzlich", räumt Professor Hildegard Pschyrembl vom Bundesamt für gesundheitlichen Verbraucherschutz in Berlin ein, "aber dann müssen Sie über viele Jahre sehr viel mehr Fluor als empfohlen zu sich nehmen." Fluorid gehört nach Pschyrembls Angaben zu den bestuntersuchten Mineralstoffen. Erst bei starker und langanhaltender Überversorgung sieht man eine erhöhte Knochendichte und in der Folge eine stärkere Brüchigkeit der Knochen. Doch diese Folgen treten nur in einigen wenigen Gebieten der Welt auf. Die Bundesrepublik ist dagegen Fluormangelgebiet, rund 0,5 Milligramm nimmt im Durchschnitt ein Erwachsener pro Tag über die hier vorkommenden Lebensmittel auf. Die medizinische Empfehlung für einen erwachsenen Mann lautet dagegen 3,8 Milligramm pro Tag. Daher empfehlen die Ärzte eine Zusatzversorgung mit Fluor. Hauptträger ist hierbei fluoridiertes Salz, wie es in ganz Europa verwendet wird. Allein der Schweizer Kanton Basel versetzt das Trinkwasser mit Fluor. Die belgische Regierung hat jetzt nur die so genannten Nahrungsergänzungsmittel mit Fluor verboten. Das sind Pillen, Pulver oder Dragees, die zusätzlich zur Ernährung genommen werden. In Deutschland sind solche Stoffe überhaupt nicht erhältlich.

    [Quelle: Grit Kienzlen]