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Putsch in Niger
Keine Evakuierungen von Bundesbürgern gewarnt

Nach dem Militärputsch im Niger gibt es keine Evakuierungspläne für Bundesbürger in dem Land.

    Unterstützer des Putsches in Niger demonstrieren in der Hauptstadt Niamey mit Fahnen, Transparenten und Plakaten.
    Die ECOWAS-Staaten haben Sanktionen gegen den Niger und die Putschisten dort verhängt. (picture alliance / AA / Balima Boureima)
    Die Lageeinschätzung sei derzeit so, dass Evakuierungen noch nicht notwendig seien, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Die Bundeswehr prüft nach Angaben von Verteidigungsminister Pistorius mögliche Auswirkungen des Staatsstreichs auf die Präsenz in der Region. Dies gelte sowohl für den Abzug aus dem benachbarten Mali als auch mit Blick auf die Sicherheit der im Niger stationierten Soldatinnen und Soldaten, sagte Pistorius bei einem Truppenbesuch am Standort Rheinbach. Es gebe bisher keinen Grund zur Annahme, dass Buindeswehr-Angehörige gefährdet seien oder nicht mehr versorgt werden könnten. Als Reaktion auf den Staatsstreich beendete die Bundesregierung die Entwicklungszusammenarbeit mit dem Niger sowie die finanzielle Unterstützung der Regierung des Landes.
    Die Europäische Union stellte sich an die Seite der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas, die von den Putschisten die Wiedereinsetzung des nigrischen Präsidenten Bazoum verlangt hatte. Bazoum befindet sich seit Mittwoch in der Gewalt von Militärs. Nach Angaben der demokratisch gewählten Regierungspartei wurden seit dem Putsch mindestens 180 ihrer Mitglieder festgenommen. Unter ihnen befänden sich mehrere Minister, sagte in Sprecher der Partei.
    Diese Nachricht wurde am 31.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.