Bildungsminister-Konferenz
Keine gemeinsame Empfehlung zu Handyverbot an Schulen

An den Schulen in Deutschland wird es vorerst kein allgemeines Handy-Verbot geben. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Prien sagte, bei der Ministerkonferenz habe man dazu noch keine Entscheidung getroffen.

    21.02.2024, Thema Handyverbot in Schulen. Bildmontage Smartphone-Raus! Verbotsschild auf dem Weg zu der Schule eines Schuelers und Schuelerin.
    In mehreren Ländern gibt es an den Schulen Handyverbote - in Deutschland wird es vorerst nicht kommen. (picture alliance / M.i.S. / M.i.S.-Sportfoto)
    Die CDU-Politikerin ergänzte, die Sache sei "komplex". In der Debatte habe sich aber gezeigt, dass viele der Bildungsministerinnen und -minister es begrüßen würden, wenn man sich am Ende für eine gemeinsame Handlungsempfehlung entscheiden würde.
    Prien warnte zugleich vor übertriebenen Erwartungen an ein mögliches Verbot. Das Problem, dass Kinder und Jugendliche zu viel Zeit mit dem Smartphone verbringen würden, könne man nicht allein durch ein Handy-Verbot in der Schule lösen. Es gehe vielmehr um eine "Erziehungspartnerschaft" zwischen Eltern und Schule.

    Vorstoß einzelner Länder

    Hessen will vom nächsten Schuljahr 2025/2026 an die private Nutzung von Handys in Schulen verbieten. Andere Bundesländer haben die Handy-Nutzung in der Schule bereits untersagt oder eingeschränkt. Prien sagte, in ihrem Bundesland Schleswig-Holstein habe sie es schon zum Schuljahr 2023/24 für die Grundschulen so geregelt, dass private Handy-Nutzung dort nicht mehr stattfinde. Damals sei sie dafür noch für verrückt erklärt worden. Inzwischen sei die aber Diskussion fortgeschritten.
    Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Hubig sagte, es gebe auch jetzt an Schulen funktionierende Regelungen und "keinen Wildwuchs". Die SPD-Politikerin ergänzte, die Schulen könnten etwa über die Schulordnung selbst regeln, wie Handys im Unterricht eingesetzt würden, oder ob sie auch während der Schulzeit weggepackt werden müssten. Dadurch, dass es bislang keine einheitlichen Handlungsempfehlungen der Bildungsministerkonferenz gebe, befürchte sie keinen unüberschaubaren Flickenteppich.

    "Niemals ohne die Eltern"

    Die baden-württembergische Kultusministerin Schopper sagte dem Deutschlandfunk, es brauche in der Frage einen gesetzlichen Rahmen. Details sollten die Schulen aber selbst erarbeiten; das sei besser für die Akzeptanz, meinte die Grünen-Politikerin.
    Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Oldenburg von der Linkspartei sagte als amtierende Präsidentin der Bildungsministerkonferenz, man könne Empfehlungen niemals ohne die Eltern erarbeiten.
    In anderen Ländern in Europa, beispielsweise in Italien, sind Handys während der Schulzeit bereits seit dem vergangenen Jahr verboten. Sie dürfen dort auch während der Pausen nicht eingeschaltet werden.

    Diskussion in der Sendung "Campus & Karriere"

    Zu der Frage: "Braucht es ein Verbot von Smartphones an Schulen?" hören Sie morgen im Deutschlandfunk eine Diskussion - ab 14:05 Uhr in der Sendung Campus & Karriere.
    Diese Nachricht wurde am 21.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.